Vahida

Siesta - wie wunderschön ist denn dieser Duft?
Schon vor einiger Zeit las ich über diesen Duft und allein die Zutaten ließen mich in Verzückung geraten. Honig, Zitone, Lavendel... Erst jetzt konnte ich den Duft testen und bin hin und weg....
Der Flakon ist grünes Glas mit dem typischen Monegal Flip-Deckel, sehr cool. Schwer und hochwertig, ja, das gefällt mir.
Beim Sprühen erlebt man eine völlig schöne, fetzige Zitronen-Note, gar nicht bitter oder sauer, einfach lecker zitronig. Nach und nach gesellen sich Hölzer hinzu. Den Honig erahne ich so gar nicht, es gibt etwas Süßes, aber kein Labor-Honig, ich kann es nicht definieren. Zeder und Vetiver bringen eine contemplative Schwingung, Beruhigung und positive Gelassenheit.
Meine Sorge, der Duft könnte für mich zu männlich markant sein, sollte sich nicht erweisen. Durch und durch unisex legt sich der gut wahrnehmbare Duftschleier auf die Haut und macht mich ganz wuschig. Ich will immer daran riechen. An mir wie eine zweite Haut, eindeutig da, aber nicht süß oder schwer und schon gar nicht dominant. Ich glaube, der Duft hat auch eine gute Projektion. Auf der Haut rieche ich Siesta über viele Stunden bis in den späten Abend, auf der Kleidung noch am nächsten Morgen. Übrigens finde ich den Moschus im Duft wunderschön. Kein Kratze-Moschus oder Bazar-Moschus wie in vielen orientalischen Düften, nein, weich und sehr sexy.
Für mich ist der Duft einer der besten Releases in 2023, hat mich sehr positiv überrascht.
Den möchte ich gerne um mich haben oder an anderen Menschen riechen.

Panettone - Wir alle kennen diese italienischen Kuchen in Form eines Gugelhupfes, der innen jedoch sehr fluffig und weniger die feste kuchenartige Konsistenz eines Rührteigs hat. In den letzten Jahren findet man die Süß- oder Nachspeise zu allen Festtagen auch in deutschen Supermärkten. Oftmals sind die riesigen Kartons schon eine Augenweide...
Nun, auf den Duft bin ich - Opfer der sozialen Netzwerke - durch ein Video einer jungen Dame geworden, die den Duft als absolute Köstlichkeit beschrieb. Ich war gearde in der richtigen Laune und tätigte eine Blindbestellung, denn die Idee von Panettone machte mich dufttechnisch richtiggehend an.

Heute kam er denn auch zu mir und ich kann meine Eindrücke kaum beschreiben. Einige Profumos beschrieben den Duft bereits als merkwürdig. Tatsächlich, etwas anderes fällt mir spontan auch kaum dazu ein. So ein seltsamer Duft!
Der Auftakt ist orangig, aber auch etwas abgestanden, so wie Orangenaroma, welches mindestens drei Jahre im Vorratschrank vergessen wurde. Das klingt eher abstoßend, ist es aber tatsächlich nur bedingt und für ganz kurze Zeit. Dann kommt der Geruch nach Brot. Wenig Süße, ich sehe Hefegebäck mit einer etwas zu braunen Kruste. Die Süße ist vorhanden, aber sie schleicht sich immer mal wieder dazwischen, dezent und doch wahrnehmbar. Das Orangeat grüßt freundlich und winkt. Rum und Vanille spielen auch mit. Das alles aber zart und schwebend, immer wieder hervorblitzend, nicht stickig oder klebrig.

Für mich ist der Duft eine ganz tolle Überraschung. Nicht einfach zu tragen, sehr besonders. Er legt sich ganz fein, aber überaus gut wahrnehmbar und präsent auf meine Haut. Ich will immer an mir riechen, ich finde ihn sehr sexy und anders. Etwas ähnliches habe ich noch nie gerochen.

Der Flakon ist schwer und leuchtend blau. Fasziniert bin ich vom Sprüher, denn es gibt einen ordentlichen Schwall mit feinstem Duftnebel. Man möchte nur so um sich sprühen. Es ist mein erster Duft von Milano Fragranze, möglicherweise sind alle Düfte der Marke von dieser Qualität. Die Haltbarkeit ist auch mit sechs, sieben Stunden auf der Haut und länger auf der Kleidung unerwartet gut.

Der Duft ist bisher noch nicht so gut weggekommen, ich denke, dass man intuitiv mit einem süßen, easy-to-wear-Duft rechnet und dann erstaunt ist, wie komplex dieser Hefekuchen duftet.
Für mich eine reine Freude in der Winterszeit, bei Temperaturen über 10 Grad kann ich ihn mir weniger vorstellen, aber das muss man tatsächlich ausprobieren.
Ich habe das Experiment Panettone gewagt - und tatsächlich gewonnen!

Ich bin ja ganz erschrocken, wenn ich die Kurzkommentare zu diesem Duft lese...! Da dreht es sich um Achselschweiß, Menopause etc... Ekeliger geht es ja wohl kaum.
Meine Erfahrung mit dem jüngsten Twilly-Kind: Im Kaufhaus, rund um mich herum jede Menge Menschen, die sich mit schweren Düften einsprühen, sehr viel Süßkram, Oud und Plastik. Twilly-neu guckt mich an, zwinkert rosarot und kokettiert mit dem Schleifchen. Ohhh..., probieren!
Es hüpft und singt, sprudelt, erfrischt, eine säuerliche Brausesüße, ich will mehr und fürchte, das Glück wird schnell enden. Weitere beherzte Sprühstöße, wie wunderbar. Um mich herum: Mhhh, was ist denn das? Zwei junge Damen stehen wenige Meter entfernt. "Sind Sie das?", werde ich gefragt. "Was ist das? Ist ja köstlich!", "Ja, so angenehm, süßlich, fruchtig, frisch! Hält der denn auch?". Ich laufe raus, eine halbe Stunde später im Vorraum einer Bank: "Hier riecht es aber lecker... Sie tragen einen fantastischen Duft!", kommentiert ein Herr hinter mir in der Warteschlange.
Hermes kann schon mal "zickig"sein, es kommt wohl stark auf die Hautchemie an.

Die Kirsche scheint ja nach TF's Erfolgsdüften "irgendetwas mit Cherry" die In-Frucht des Jahres zu sein. Überall finden wir das Früchtchen in Nischen- und Designerdüften als Ingredienz ganz oben gelistet. Nun auch bei Avon in der FarAway-Reihe.
Ich gestehe, ich mag FarAway. Am liebsten das Original, aber auch manch ein Flanker geht klar. Frau muss halt wissen, was sie erwartet: Süße, wenig Veränderung, mittlere Sillage und inzwischen auch nicht mehr die Haltbarkeit, wie noch vor zehn Jahren. Macht aber alles nichts, denn manchmal möchte man doch genau das haben.
Nun zu Beyond the Moon. Der Duft gibt alles, was viele Menschen heute suchen: Orientierung, Kirsche, Trost durch kalorienreduzierte Süßigkeit, Wärme durch Hölzer, jugendliches Huba Buba. Das alles mit einer chemischen FarAway Grundnote, die sich zwei bis drei Stunden hält.
Ich weiß, das klingt nicht ganz so nett, aber es ist nicht bös' gemeint, das ist der FarAway-Vibe.
Als gut gelungen empfinde ich den Flakon. Auch dieser hat die typische FA-Form, diesmal jedoch in nachtblau, richtig hübsch. Ich vermisse die kleine Quaste, die es beim Original noch gab, ist aber vermutlich der Kosteneffizienz zum Opfer gefallen. Bei Preisen zwischen 17,- und 20,- € können wir das wohl nicht mehr erwarten, so sind halt die Zeiten.
Was der Duft nun mit dem Mond zu tun hat, das erschließt sich mir nicht. Er hätte also auch "Sheilas Besuch auf dem Bazar" oder "Housewives out of control" oder einfach nur "Possession" getauft werden können. Ach, egal, ich nehme dich so wie du bist, du gehörst in meine Sammlung, vermutlich werde ich dich nicht oft ausführen, aber du hast einen Platz in meinem persönlichen FarAway-Harem!

Nicht schon wieder eine neue Version von LVEB….! Das war mein erster Gedanke, als ich das Hinweisschildchen „neu“ am Lancôme-Regal entdeckte. Ist der Duft nicht längstens Out, so süß wie er ist und seit Jahren überall an den Damen klebend…?
Es war halt am Flughafen und ich hatte noch genügend Zeit, also gut, ein Sprüher auf den weißen Pappstreifen und mal schauen. Oha, so pudrig, so frisch-fein, keine Keule, tatsächlich angenehm. Der Urduft kam nach einigen Minuten definitiv gut durch, aber diese Iris-Version hat für mich weitaus mehr Eleganz. Ich sprühte drei Spritzer an den Hals und lief gut gelaunt zum Gate. Als ich wenige Stunden später meinen Sohn begrüßte und wir uns in den Armen lagen bekam ich direkt ein sehr nettes Duftkompliment von ihm. Noch im Auto schnüffelte er um mich herum und befand besagten Duft als „wirklich richtig toll“.
Nur leider hatte ich kein Fläschchen am Flughafen gekauft und muss nun warten, bis es ihn regulär in den Parfumerien gibt. Aber darauf freue ich mich jetzt schon…
Übrigens ist der Flakon ein hübscher Hingucker mit den riffeligen Glasrillen.