Vanita

Vanita

Rezensionen
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6 - 10 von 24
Vanita vor 10 Jahren 15 8
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
10
Duft
(untitlet)s nettes Cousinchen
Gestern musste ich unbedingt mal wieder Hamburg besuchen und ich hatte mir auch vorgenommen, endlich bei Meister reinzugucken. Es lohnte sich wirklich. Sehr große Auswahl in wunderschönem Laden mit Stuck und edlem Interieur. Es gab hier viele neue Düfte, teilweise mir völlig unbekannt, frisch von der Messe, so dass ich ziemlich viel testen musste/wollte und damit den jungen und sehr netten Fachmann gut beschäftigt hielt. Nachdem ich einen Duft von Byredo gewählt hatte, sprühte ich mir Serpentine auf, ich fand ihn interessant, frisch, er hatte ein wenig von den Sisley-Düften für mich, deshalb anfangs noch keine Begeisterung. Nachdem ich schon wieder an der Alster war, überkam es mich. Die verbliebene Basis war cremig, zart und lecker. Und ich erkannte (endlich! Meine lange Leitung hier ist mir inzwischen absolut unverständlich): (untitled) in zart, hübsch, unrauchig. So bin ich dann wieder, den Handrücken an der Nase klebend, bei Meister eingeflogen und der Flakon war meiner.

Galbanum ist anscheinend mein Zauberwort. Düfte mit Galbanum, schön eingearbeitet, haben für mich etwas Faszinierendes, nicht wirklich Fassbares.

Hier erscheint dieses Kräutchen würzig-frisch und anders als in (untitled) hat Serpentine keine Rauchkeule. Natürlich nehme ich noch die Galbanum-typische Note wahr, die man mit Rauchigkeit vergleichen könnte, aber in Serpentine wurde sie wunderschön gedämmt durch eine ganz saftig-sanfte zitrisch-grasige Blumigkeit, fast schwebend und ätherisch anmutend. Anfangs frisch-zart wird der Duft nach kurzer Zeit leicht cremig, weiterhin sehr zart bleibend. Ein wenig mehr Kraft hätte ich mir gewünscht, aber egal – ich finde diesen Duft ganz wunderbar und sprühe dafür etwas mehr.

Für mich ist Serpentine ein wundervoller unisex Frühlings-/Sommerduft, der Würze, Leichtigkeit und zarte Frische souverän vereint. Er bleibt hautnah, hat allerdings eine recht gute Haltbarkeit über mehrere Stunden.
Leute, denen (untitled) zu rauchig ist, sollten das Cousinchen unbedingt testen.
8 Antworten
Vanita vor 10 Jahren 7 2
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Weihrauch rattenscharf
.
Nun noch mal zu Andy... Incense rosé ist mir vor 3 – 4 Jahren in Form eines netten Pröbchens begegnet. Ich fand ihn damals schon sehr interessant und eigentlich auch tragbar, aber er war mir doch etwas zu heftig; zu kratzig, zu herb, zu prickelig, zu Tauer. Aber irgendwie.....

Jetzt, aus Neugier und da ich Auburn nochmals testen wollte, bestellte ich von I.R. noch gleich ein Pröbchen mit, denn das „irgendwie“ hat sich noch nicht in L(D)uft aufgelöst.

Umschlag auf, Pröbchen raus (warum kleben die alle so fies aneinander?). Und los: *sprüh*
Jessss.....aber hier knallte es nun nicht ganz so unvorbereitet, wie vor kurzer Zeit bei Noontide Petals, aber doch auch und anders.
Noontide Petals ist netter, weicher, zugänglicher. Incense rosé aber kracht mit einer ordentlichen Dosis Weihrauch auf die Haut. Dazu nehme ich fruchtige, von Zitrusnoten unterstützte, Rose wahr, die sich gut behaupten kann. Sie hat keine seifigen Anklänge, sondern ist mit einer fast schon jungen Frische munter und ausdauernd mit von der Partie – ich denke, auch unterstützt vom Kardamom, der mir hier auch leicht kampferig erscheint.
Dazu gibt es eine kleine Prise Tier, nämlich das Bibergeil. Nun, ich bin zwar sehr tierlieb, aber ich möchte nicht animalisch duften. Is so. Hier hält sich diese Note allerdings in Grenzen und wird auch nach einiger Zeit schwächer. Ja, damit kann ich leben. Damit will ich auch leben, denn der Duft ist einfach interessant/toll/rattenscharf (kann Weihrauch rattenscharf sein? Bei diesem Duft und für mich schon).

Viele Leite empfinden Weihrauch kühl – für mich hat er eher Wärme. Er hat Erde, Bodenständigkeit und ich fühle mich bei fast jedem Weihrauch geborgen und gehalten, so auch hier. Ich habe die Assoziation von Kraft und Struktur; beides ist mir immer willkommen.

Für mein Empfinden unisex und wohl eher für nicht mehr ganz so junge Hüpfer.

Projektion: ja... ich denke, ganz ordentlich – die Eindrücke der Außenwelt werden nachberichtet. Jetzt genieße ich erst mal für mich und ganz alleine.

Brauche ich ihn, wenn ich schon Noontide Petals habe? Ich befürchte es (freue mich schon).

Am Montag danach merke ich, dass ich keinen vollen Flakon von ihm brauche - denn oft könnte ich ihn nicht tragen, ohne bald das Gefühl von "zu viel" zu bekommen.

20.06.2014:
Fehlanzeige - ich brauche ihn doch als OF. Eine Kollegin durfte sich aus meinem Pröbchen bedienen und die Sillage aus ihrem Büro war umwerfend. Manchmal braucht man erst den Blick von außen und schon fügt sich das Bild zu einem Ganzen. Meins!
2 Antworten
Vanita vor 10 Jahren 13 7
7.5
Flakon
7.5
Sillage
5
Haltbarkeit
10
Duft
Roaaarrrrrmaunz?
Ich wurde geblitzdingst. Anders kann man es nicht sagen, hach...

Angefixt natürlich wieder von hier, neugierig in einen der wenigen Dufttempel hier im Norden, die Andys Düfte führen, marschiert, aufgesprüht und peng... Nee: PENGGG! So kanns gehen.

Zuerst knallt mir eine würzige, leicht ankaramellisierte Zitrusnote um die Ohren – so, wie ich es liebe, aber in dieser Form noch nicht erlebt habe. Dazu die ganz typische und unverwechselbare Tauernade. Von wegen Bergamotte riecht man nicht. Hier riecht man sie. Und wie! Hier möchte ich rufen: Nun bleib doch noch ein wenig! Aber sie verschwindet nach kurzer Zeit ganz zügig und hinterlässt einen weihrauchig-blumigfruchtigsüßen Duft, der dann aber auch lange erhalten bleibt. Es prickelt und glitzert tatsächlich, so wie beschrieben – und das ist wirklich sehr lecker.

Die angegebenen Blüten kann ich überhaupt nicht einzeln ausmachen, schon gar nicht die Tuberose, meine Angstblume, die mir sonst spontan die Mahlzeit von vorher ein Stockwerk höher befördert. Hier hält die nun weichcremige Tauernade sie klein und brav, und das ist gut so.

Prickelnd, glitzernd und weichcremig? Ja, das geht tatsächlich.

Glücksgefühle....

Die Aldehyde – keine Angst: hier duftet nichts vintage, klassisch oder ähm... old-school. Sie sind hier modern, ohne sich anzubiedern. Wunderbar. Ich könnte drin baden.

Und kaum zu glauben, aber dieser Tauer ist insgesamt kein Kracher, sondern nach dem ersten (leckeren) Wums eigentlich ein zartes, aber trotzdem auch starkes Pflänzchen.

Ein Super-Einstieg for beginners übrigens. Hier wird Tauer leicht gemacht. Andere Düfte von ihm sind da anfangs oder auch auf Dauer deutlich sperriger und widerborstiger. Hier werde ich nun selbst noch mal wiederholt neugierig auf die anderen Tauer-Düfte.

Andy - ich fange an, Dich zu mögen.
7 Antworten
Vanita vor 11 Jahren 2
5
Flakon
2.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Lederkerl? Nicht wirklich.
Der finnische Tom erscheint mir schon auf den ersten Schnüff eigentlich ein ganz Lieber zu sein. Mir erscheint sofort eine weiche Zitrusnote, flankiert von Hölzern und weichem Leder. Gummi gibt er auch noch.

Auch das Nachlegen bringt mir irgendwie keine Kanten. Entweder funktioniert meine Nase nicht mehr oder Tom hat doch eine ganz weiche, fast feminine Seite an sich. Styrax, Tonkabohne, Vanille kann ich balsamisch schön erkennen, Leder, Iris geben sich hierzu in weicher Form ein Stelldichein. Das ist der gutaussehende Mann mit Dreitagebart und sanften Augen und lässig getragenem, weichen Lederhemd. Zum Anlehnen und Dahinschmelzen.

Die Sillage ist leider mickrig, dafür akzeptable Haltbarkeit.

Für mich kann dieser Duft durchaus auch von Frauen getragen werden.
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Vanita vor 11 Jahren 4
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Begeistert...
... hat mich der Test von Trayee. Sofort dachte ich: kenne ich. Der ist aus der Duftfamilie Parfum trouvé von Miller et Bertaux / L’Enfant terrible, Jovoy oder Feminite de Bois, Shiseido.
Trayee allerdings sticht mit noch mehr Gewürzvielfalt heraus. Dieser hier ist nicht kühl-würzig, sondern warm, fast schon heiß und schwitzig. Ja, ich rieche hier auch Curry, aber kein essbares Curry, sondern eine Currymischung in genialer Parfumform – unmöglich, einzelne Duftnoten herauszupulen, vielschichtig ohne Ende. Alles wirbelt umeinander, ist lebendig, bunt... schön.

Ich erlebe hier keine große Entwicklung, weil alles von Anfang schon da ist, nur etwas weicher, fast cremiger wird der ganze Gewürzcocktail, so dass nach einiger Zeit fast körperlich spürbar, Entspannung eintritt.
Für kalte Tage ein toller Begleiter, der einen wärmend umarmt, lange bei einem bleibt und die Laune hebt.

An dunkelhaarigen Schönheiten kann ich mir diesen Duft so richtig rrrr vorstellen, aber ich trage ihn auch als dunkelblondes Hellhäutchen – zumindest, bis die Probe leer ist. Keine Ahnung, was ich tue, wenn dieses leer ist – vielleicht gehe ich dann mal auf Suche nach mehr von diesem edlen Stoff.
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6 - 10 von 24