Wie geht es weiter?
Oktober macht Spaß. Erstens, ich hab Geburstag. Zweitens jährt sich der offizielle Start meiner obsessiven Beschäftigung mit Parföng, was zur Reflexion anregt. Und may I say, ich hab mich die vergangenen drei Jahre hemmungslos und querbeet durch alles was der Markt so hergibt, von Bückware bis absurd überteuerte und nervtötend gehypte Nische gefräst. Es war eine Mischung aus Völlerei und Lust am Habenwollen und was die sieben Todsünden noch so hergeben.
Aber langsam schau ich mir erstaunlicherweise dabei zu, wie mich immer mehr neue Releases kaltlassen. Ich nicht mehr automatisch auf jedes sharing anspringe, das ich interessant finde. Wie ich nicht mehr sofort nervös werde, wenn eine Woche lang kein Packerl, bevorzugt blindbuys, eintrudelt, mit dem Gefühl, etwas zu verpassen und/oder mir ganz einfach dieses Weihnachtsfeeling zu gönnen. (kennen wir alle, diese Suchtmechanik, bissi zumindest, oder.) Mittlerweile weiß ich genau, was ich mag und was nicht und womit ich etwas anfangen kann. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.
Ich war zwar schon immer jemand, der seine Sachen genutzt hat statt ausschließlich zu sammeln, aber der Trend geht eindeutig noch radikaler in Richtung "Was nur steht, fliegt".
Nein SAG, denkt sich derdie geneigte Leser/in jetzt. Klar, kannste ja nicht ewig aufrechterhalten, die lodernde Flamme der Anfangsbegeisterung. Vielleicht. Aber was entsteht daraus? Deswegen interessieren mich an dieser Stelle eure Erfahrungen. Wann kam bei euch diese gefühlte Zäsur, dass man nicht mehr die Getriebene im Dauerjagdmodus ist? (bei mir war das eine Zeit lang absolut so, die Belohnungsrezeptoren sind da ganz easy und schnell bei der Hand). Kam das überhaupt oder habt ihr einfach gelernt, das Thema anders zu händeln? Wie hat sich euer persönlicher Umgang mit dem Hobby Parfum gewandelt? To be continued und ich freu mich auf Eure Eindrücke!
Eva


YellaYella
Christianne 🌺
Durch schriftlichen Austausch hier mit Kenner*innen der Materie kristallisierte sich eine Vorliebe für Guerlain, Softies sowie Meeresdüfte heraus.Leider wurde mein Duftgeschmack im zweiten Halbjahr immer kostspieliger und nahm ausgerechnet Kurs auf die teuren,doch feinsinnig komponierten Kreationen von Hérmes sowie bdk.Ein paar Guerlains und zwei Hérmes gönnte ich mir,um bdk jedoch nahm ich fortan einen ebenso großen Bogen wie um Nischenparfumerien und Luxuskaufhäuser. Leider würde ich sofort fündig dort und fände auch gleich Accessoires wie Seidentücher etc...
Fest steht nur, dass die Duftreise immer weitergeht ... mal im Äußeren, öfter jedoch innerlich ... und immer spannend bleibt. Wenn das nicht etwas Herrliches ist :-))
Ich habe im Prinzip erst mit dem Parfüm-Hobby angefangen, aber es ist trotzdem ziemlich schnell eskaliert.
Ich stelle jedoch auch fest: Düfte sind für Kaufsucht wie geschaffen! Durch den Konsum nimmt man nicht zu. Auch passen sie im Gegensatz zu Klamotten immer. Sie bedienen bei mir sehr das Gefühl etwas neues und aufregendes zu erleben.. dafür muss ich mich nicht mal mühsam aus der Komfortzone kämpfen. Der Rausch wenn der Postbote klingelt.. grandios!
Die rumstehenden Flakons gefallen mir jedoch spätestens am Putztag nicht mehr! Gar minimalistisch lebe ich in anderen Bereichen und liebes es eigentlich, einen simplen und händelbar gestalteten Lebensraum zu haben..
Wann kommt der Punkt, dass man alles schon einmal gerochen hat?
Wie viele Flakons benötigt man dann noch wirklich? Sollte ich vom Duft-Zug abspringen, eh meine Parfüm-Ecke voll und mein Konto leer ist..? Fragen, die ich mir stelle..
Da ich auch eher minimalistisch veranlagt bin, ist nach fast 10 Jahren Parfumo das "Ziel" erreicht u. schau was übrig ist.
Du siehst, es besteht Hoffnung 😜
Nur 1 Duft für eine Gelegenheit (Alltag, Sport, Leisure, Abend etc.) oder
Nur 1 Duft für eine Duftrichtung. Da kommen schon bedeutend mehr zusammen. Oder
Du hast bereits Deine Duftrichtung(en) definiert, dann vielleicht 2-3 in jeder Richtung, abhängig von der Gelegenheit.
Ich könnte mir vorstellen, dass mit maximal 30 Düften ein sehr erquickliches Spektrum herauskommt.
Ich werde häufiger mal angeschrieben, wenn Beratung zu bestimmten Duftrichtungen gewünscht wird. Es fokussiert sich dann mächtig bei mir auf Lieblinge dieser Richtungen. Der Rest drumherum ist Verschwendungssucht!
Dann habe ich ebenfalls festgestellt, welche Duftrichtungen ich bevorzuge, sodass sich daraus schonmal generell weniger Flakonkäufe ergeben haben. Ich gehe jetzt auch verantwortungsvoller mit meinem Geld um (bei mir war Corona die Kaufsicht ganz stark, man konnte ja sonst quasi nichts machen und fast alle Düfte waren Blindkäufe, von denen habe ich mittlerweile auch Abstand genommen) und lasse mich nicht mehr so schnell von Rabattaktionen locken und verführen.
Auch wird mit der Zeit der eigene Geschmack klarer, definierter. Ich springe nicht mehr bei jedem neuen Duft auf. Vintage ist aber auch bei mir Thema, da bin ich immer aufmerksam und auf der Suche.
Ich verstehe sehr gut, was du meinst. Ich bin gerade am Anfang dieses Jagdtriebs, habe aber das Problem erkannt und versuche, dagegen zu steuern. Hilfreich war sicher auch, dass ich gerade in letzter Zeit einige Fehlkäufe hatte bei Blind Buys. Duftpyramiden sagen halt nicht immer alles... Mein Ziel ist es, nicht immer sofort nervös zu werden, wenn was neues rauskommt, das theoretisch meinem Beuteschema entspricht, sondern nur ausgewählte Düfte zu kaufen und das nicht monatlich (oder öfter). Mal gucken, wie das so klappt... ;-)
Ich weiß, das war jetzt nicht hilfreich 🙈🤷🏻♀️
Ja, Parfüm kann ein sehr glückseliges Gefühl machen. Habe mal gelunkert, an Masse liegen wir gleichauf. Ich wechsele mit Freuden 2x am Tag.
Ja, die Sättigungskurve ist erreicht. Das ist ähnlich wie mit dem Raucher aufhören, was mir zugegebenermaßen wesentlich schneller und nachhaltiger gelungen ist.
Irgendwann hat man alles schon einmal gerochen, spätestens im Drydown.
Also, ß- Blocker und evtl. Tranquilizer einfahren, wenn der Paketbote vorbeifährt. Runterkommen und erstmal das durcharbeiten, was sich angesammelt hat.
Zieh es durch.......
Was nur steht,fliegt! [Immer öfter]
Weniger euphorisch.[War ich so gut wie nie]
Immer noch neugierig.[Nur das beste ist gut genug]
Happy Birthday,Eva Oktoberkind.⚘️
Es wird Zeit für einen neuen Flacon.🐿