Yuki68

“Taylor” habe ich bei meiner letzten Online-Bestellung von der türkisen Parfümerie bekommen und war zuerst sehr skeptisch, denn die Durchschnittbewertung hier bei Parfumo ließ nichts Gutes erahnen. Entsprechend habe ich erst mal gezögert, den Duft zu testen. Schließlich habe ich mich dann doch aufgerafft und eine echte Überraschung erlebt!

Der Duft startet sehr fruchtig mit leisen Blumen im Hintergrund und recht süß. Mir schoss sofort ein Gedanke durch den Kopf: “Das riecht wie Mira Bai von Chopard!”. Ich muss dazu sagen, dass Mira Bai seit dem Erscheinen einer meiner absoluten Lieblingsdüfte war, ich habe ihn 15 Jahre lang immer wieder getragen, wenn es wärmer war. Der letzte Flakon wurde vor einem knappen Jahr leer und inzwischen ist es nur noch als Rarität zu Wucherpreisen erhältlich. Mit diesem Thema hatte ich also innerlich bereits abgeschlossen.

Die Duftpyramiden der beiden Düfte ähneln sich praktisch nicht, dennoch werde ich den Gedanken auch nach längerem Tragen nicht los. Bei Mira Bai dominiert der Pfirsich, bei Taylor ist es der Aprikosennektar, den ich bereits beim Aufsprühen deutlich wahrnehmen kann. In Verbindung mit den Blüten ergibt sich dann ein sehr ähnlicher Duft. Ich würde Taylor nicht als Dupe bezeichnen, eher als Duftschwester. Einen Tick süßer als Mira Bai, die Ähnlichkeit ist aber kaum zu verleugnen.

Taylor ist fruchtig, süß, leicht blumig, cremig – es passt wunderbar zum Frühling. Die Haltbarkeit ist bei mir mittelmäßig, so 4 bis 5 Stunden kann ich den Duft aber wahrnehmen.

Eigentlich wollte ich künftig die Finger von Promi-Düften lassen. Die meisten riechen in der Basis irgendwie aufdringlich und billig... Hier ist das aber nicht so. Der Duft klingt einfach leise aus, ohne unangenehm zu werden. So viel zum Finger davon lassen – ich überlege ernsthaft, mir einen kleinen Flakon zuzulegen. Ich habe einen Ersatz für Mira Bai gefunden und den kann ich nicht im Regal stehen lassen!

“Maritime Noten” sind für mich so eine Art Schreckgespenst. Dennoch habe ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, diesen Duft zu testen. Und ich habe es nicht bereut!

Der Duft startet bei mir sehr lieblich und blumig, ich sehe mich selbst sofort in einer riesigen und bunten Blumenwiese. Nach ein paar Minuten kann ich die Zitronatzitrone wahrnehmen, sie macht den Duft gleichzeitig süßer und frischer. Die maritimen Noten rieche ich zu keiner Zeit, Glück für mich! Die Blumen bleiben, werden ein bisschen herber und leicht dumpf, was ich aber als sehr angenehm empfinde. Seifig wird die Nr. 02 zu keiner Zeit, worüber ich glücklich bin, denn seifige Düfte bereiten mir häufig Kopfschmerzen. Dieser Duft ist wie ein zarter Schleier aus Blumen und einem Hauch Zitrone, natürlich, angenehm, sanft. Er ist sehr körpernah und deshalb zu allen erdenklichen Anlässen geeignet.

Ich gebe es zu, ich habe mich ein bisschen in diesen Duft verliebt! Für mich ist er der Inbegriff des Frühlings, der Inbegriff der Weiblichkeit. Ich weiß jetzt, dass ich Passionsblumen (danke Franfan für den Tipp!) mag – von den restlichen Blüten wusste ich das bereits vorher. Leider ist die Haltbarkeit bei mir nicht ganz so gut, nach 4 Stunden hat sich der Duft verabschiedet. Trotzdem mein erklärter Favorit aus dem Testpaket!

Das “Winterwasser” ruft bei mir seltsame Assoziationen hervor, aber dazu gleich mehr!

Direkt nach dem Aufsprühen nehme ich einen sehr frischen, gar nicht winterlichen Duft wahr. Es riecht intensiv nach Grapefruit, welche bei mir schnell von deutlichem Apfelduft abgelöst wird. In diesem Moment denke ich an Frühling, empfinde den Duft als sehr angenehm. Doch dann schleicht sich eine Nuance hinein, die ich nicht identifizieren kann. Ist das die Birke? Um ehrlich zu sein, ich habe keinen blassen Schimmer, wie Birke riecht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es sich hier um den Geruch von Birkensaft handelt. Anfangs gefällt es mir gut, eben weil es ungewohnt ist. Aber dann... Plötzlich habe ich Bilder im Kopf. Lange Flure mit grellem Neonlicht, Menschen in langen weißen Kitteln – ich muss unwillkürlich an Krankenhaus denken. Nicht, dass ich jemals ein Krankenhaus kennengelernt hätte, in dem es so riecht! Aber der Geruch passt irgendwie dazu. Keine Ahnung, warum es ausgerechnet diese Bilder sind. Angenehm ist das nicht. Und weil ich gerade von angenehm spreche: meinem Kopf gefällt das auch nicht. Da baut sich langsam ein unangenehmer Druck auf und ich laufe los, um mir die Birke vom Handgelenk zu waschen. Akuter Migränealarm!

Aber jetzt habe ich ein neues Problem: die Birke fühlt sich offenbar wohl auf meiner Haut. Sie lässt sich partout nicht abwaschen! Ich creme mich ein, ich sprühe einen anderen Duft auf – die Birke kommt immer wieder durch. Fast schon gruselig! Eines habe ich daraus gelernt: Birken haben eine enorme Haltbarkeit. Mein Ding sind sie aber absolut nicht.

Bis zur großen Waschaktion konnte ich übrigens keine Veränderung mehr wahrnehmen, der Duft wurde leider kein bisschen wärmer. Der Vetiver hat sich offenbar versteckt und wollte nicht rauskommen. Ein Winterduft ist das in meinen Augen definitiv nicht. Eau D´Hiver passt in den Frühling oder in nicht zu heiße Sommertage, vorausgesetzt natürlich, man mag die Birke.

Jetzt habe ich eine Birkenphobie. Und Eau d´Hiver ist bei mir durchgefallen. Schade.

Normalerweise bevorzuge ich orientalische Düfte, aber ab und zu darf es gerne mal was Süßes sein. Auf Pink Sugar wurde ich durch die vielen positiven Kommentare hier aufmerksam und konnte natürlich nicht widerstehen!

Beim Aufsprühen versinke ich in einer Wolke aus gezuckerten Erdbeeren und Himbeeren, die übrigen Noten nimmt meine Nase leider nicht wahr. Schon nach kurzer Zeit senkt sich ein riesiger Berg Zuckerwatte über die Früchte und hüllt sie ein. Ich fühle mich spontan an Süßigkeitenbuden auf dem Rummelplatz erinnert. Hach, ich werde wieder zum kleinen Kind! Die Fruchtzuckerwatte bleibt erst mal bei mir, nach ein paar weiteren Minuten schiebt sich vorwitzig die Vanille in die Wolke und bittet um Beachtung. Aber gerne doch, schließlich bin ich ein erklärter Vanillejunkie! Jetzt warte ich auf ein bisschen Wärme, auf Moschus und Sandelholz...

Sie kommt nicht. Und der Rest geht. Was heißt, er geht - er flüchtet! Im Gegensatz zu den meisten hier ist die Haltbarkeit bei mir nämlich absolut grottig! Nach einer Stunde nehme ich den Duft noch schwach wahr, nach zwei Stunden muss ich mit der Nase direkt ran und nach drei Stunden ist er einfach WEG. Ich nehme da immer gerne meinen Freund als Testriecher, aber auch er riecht nichts mehr. Schade!

Ein Zahnschmerzduft für Zuckersüchtige, ähnlich wie Flowerparty von Yves Rocher, letzterer ist bei mir aber deutlich haltbarer. Schade, ab und zu liebe ich es nämlich, in Süßigkeiten zu "baden"!

Edit: Viel zu spät habe ich bemerkt, dass ich schlicht und einfach zwei Düfte verwechselt habe. Der Kommentar bezieht sich auf Pink Sugar Sensual und nicht auf das normale Pink Sugar!

Dieser Duft war einer meiner typischen Blindkäufe. Ich habe ihn in einem Onlineshop entdeckt und da ich bereits vorher immer wieder gelesen hatte, dass die Haarpflegeprodukte von Lee Stafford (ein englischer Starfrisör) so toll riechen und das Parfum diesen nachempfunden ist, musste es natürlich mit.

Wenn ich „Pink“ aufsprühe, muss ich ganz unwillkürlich an Muglers Angel denken, allerdings in einer abgeschwächten, leichteren Version. Mir steigt ein süßer, blumig-fruchtiger und gleichzeitig schwerer Duft in die Nase. In der Kopfnote ist der Honig ganz deutlich heraus zu riechen. Bereits nach kurzer Zeit erkenne ich die Johannisbeere und die Schokolade, der Duft wird immer gourmandiger. Gleichzeitig legt der Patchouli zu und wieder denke ich an Angel. Allerdings ist Pink nicht annähernd so aufdringlich! Kopfschmerzgefahr besteht bei mir überhaupt nicht. Nach etwa einer halben Stunde verändert sich Pink nicht mehr. Der Duft ist ein richtiger Gourmand, wie ein Beerendessert mit viel Honig und Schokolade. Bei kalten Temperaturen möchte man sich einfach nur hinein kuscheln und genießen!

Die Sillage ist mittelmäßig. Sofern man es mit dem Sprühen nicht übertreibt, wird definitiv niemand im näheren Umkreis bewusstlos werden :) Da es sich aber dennoch um einen recht schweren Duft handelt, würde ich ihn nur für die kälteren Jahreszeiten empfehlen. Die Haltbarkeit ist bei mir sehr gut, nach 8 Stunden kann ich ihn immer noch riechen.

Wer Angel als zu aufdringlich empfindet, derartige Düfte aber grundsätzlich mag, sollte Pink ruhig mal testen, zumal der Duft extrem günstig ist. Für mich ist er gerade im Winter eine Bereicherung in meiner Sammlung!