Zappergeck

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Zappergeck vor 12 Jahren 20 8
Eine Petition! Bitte unterschreiben!
Leute, lasst uns die Oma-Konnotation einfach "überschreiben" und die Datei Namens „Uralt Lavendel“ neu hochladen.

Ich werde, wie meistens, durch Anekdoten sprechen:

1998 ging ich nach über 14 Jahren in Frankfurt in eine andere Stadt. Jedes Mal, wenn ich wieder mal nach Frankfurt kam, hätte ich an jeder Straßenecke Geschichten erzählen können, was mal war. Die Erinnerungen überfluteten mich, und ich schwelgte in ihnen.
Als ich dann aber nach 9 Jahren begann, in der anderen Stadt unglücklich zu werden, schien mir der Rückweg nach Frankfurt in meinem Inneren irgendwie verbaut. Ich konnte es mir nicht erklären, bis ich eines Tages irgendwo einen Satz irgendeines Schriftstellers las, der über seine eigene Heimatstadt sagte: "Dort liegt mein altes Leben in den Straßen herum."
Dies traf für mich den Nagel auf den Kopf.

Irgendwann war ich in der anderen Stadt aber so unglücklich, dass ich einfach wieder nach Frankfurt zurückgekommen bin. Das war vor ganz genau drei Jahren.

Klar, anfangs ging es mir immer noch so. Ständig waren die alten Zeiten präsent.
Aber diese Reminiszenzen ließen ganz schnell nach. Ein neues Leben begann und ich bin seit meinem ersten Tag dabei, neue, frische Erinnerungen zu schaffen.

Ein weiteres Beispiel, diesmal aus der Augsburger Puppenkiste. In der Serie "Katze mit Hut" - der ja auch mein Name „Zappergeck“ entlehnt ist - zieht die Katze mit einer Reihe von Sonderlingen und Findelkindern in das alte Haus des Brauereidirektors Maulwisch ein (in der Backpflaumenallee 17 – nebenbei bemerkt). Herr Maulwisch wohnte längst nicht mehr in dem schmucken Einfamilienhaus mit Garten, denn er hatte dort eine unglückliche Kindheit verbracht, deshalb stand es leer. Das Problem mit der Katze und ihren Schützlingen war aber, dass sie keine Miete zahlen konnten. Und so argumentierte die Katze einfach: "Wir wohnen das Haus für Sie glücklich!"

Ist das nicht wundervoll?

Also, Ihr Uralt Lavendel-Fans oder zumindest Sympathisanten:
Im Sine der Katze mit Hut: Benutzen wir den Duft glücklich!
Im Sinne meiner Erfahrungen: Schaffen wir neue, frische Erinnerungen!
Denken wir an Uralt Lavendel, bis er wieder modern ist! Die Oma-Konnotation ist weder falsch noch schlecht, aber sie stellt in unseren Köpfen eine Barriere dar.
Befreien wir ihn von seinem Image, das in der Vergangenheit wurzelt!
Integrieren wir ihn durch Gebrauch in die heutige Zeit!
Nehmen wir ihn ernst, es ist steckt schließlich solides Handwerk hinter diesem Produkt und ein gesundheitlicher Nutzen (z.B. bei Kopfweh), der über das olfaktorische Image hinausgeht!

Unsere Omis haben wir nach wie vor lieb. Und mit Uralt Lavendel in Erinnerungen zu schwelgen ist auch schön! Aber schaffen wir für diesen Duft in unseren Köpfen eine neue Schublade. Ja, „Integration“ ist gefordert! Integration in die heutige Zeit!

Zeigt Flagge, zeigt, dass Ihr ihn benutzt - oder zumindest besitzt!

Ich bitte um fleißiges Unterschreiben dieser Petition durch Antworten vom Rat der Weisen auf parfumo.de!
8 Antworten
Zappergeck vor 12 Jahren 11 5
Geld nicht wert
Eigentlich war ich auf der Pirsch nach Rosendüften für den Herrn. Plötzlich, im angeregten Gespräch mit dem Parfumeur (Juniorchef), hielt dieser mir plötzlich Traversée du Bosphore hin.
Ich schnupperte und war fasziniert. Alles andere schien vergessen.

Ach, ich mach's kurz - immer diese überkandidelten Fabulierungen.

Der Duft hält bei mir über 12 Stunden lang. Das Angenehme bleibt, wird aber gänzlich uninteressant. Apicius nannte den Duft "Griesbrei". Ich sage: "Ja, stimmt. Aber ein Griesbrei, nach dem ich gern riechen würde."

Dennoch: Für so wenig Rafinesse, wie diese Überfahrt nach Anatolien bietet, über 100 Euro hinzublättern, sehe ich gar nicht ein. Das ist übrigens mein genereller Eindruck von L'Artisan Parfumeur: meistens das Geld nicht wert.

Traversée du Bosphore ist indeutig ein Gourmand-Duft, und zugegebenermaßen ein angenehmer. Sollte ich aber jemals einen solchen benutzen, dann kann das nur Alessandro von Mazzolari sein.

Die Abfüllung, die mir der nette Herr Albrecht gemacht hat, kommt gleich in meinen Souk.
5 Antworten
Zappergeck vor 12 Jahren 7 6
Wäre ich Metrosexuell...
... traute ich mich vielleicht, diesen Duft zu tragen.
Also, ich fand ihn ganz wunderbar. Dass er für Männer geeignet sein soll, wie ein Vorredner meinte... ich weiß nicht... werde es aber nochmal ausprobieren.
Für mich ist Lei der Inbegriff von Weiblichkeit, so wie Lui (also diese Kommentare müsst Ihr mal lesen) der Inbegriff von Männlichkeit ist.

Für meine Begriffe steht Lei ganz in der Tradition von Shalimar und Nuit de Noel - ist dabei aber eigenständig. Dabei ungeheuer warm und elegant.

Damen, traut Euch! Wie sagt der eine Knilch im Fernsehen immer: "Jede Frau ist eine Prinzessin."

Ja! Aber mit Mazzolari Lei ist jede Frau eine Königin! Das sagt Euch der Knilch auf parfumo.de!
6 Antworten
Zappergeck vor 12 Jahren 10 4
Gnadenloses Puder
Erstmal meine Bewunderung für meine beiden Vor-Kommentatoren.
Wie es ihnen gelingt, aus diesem Schwall an Duft irgendwelche Details herauszuriechen ist phänomenal!

Ich finde diesen Duft absolut faszinierend, und ich mag pudrige Düfte mag. Und die Klassifizierung "pudrig" ist auch das Einzige, was mir zu diesem Duft einfällt - ach, vielleicht noch: für einen Mann an der Grenze der Tragbarkeit, denn die Pudrigkeit empfinde ich als gnadenlos.
Ergoproxy: den bezeichnest Du als maskulin? Faszinierend, wie subjektiv doch das Duftempfinden ist. Zwar weiß ich das schon immer, aber interessant, es wieder an solchen Beispielen zu erleben. Und natürlich kommt es auch auf die eigene Haut an.

Vielleicht muss ich dem Duft eine richtige Chance geben, denn einfach ausmustern kann ich ihn auch nicht. Er reizt mich!
Bisher habe ich ihn immer nur aufs Handgelenk gesprüht und dann stundenlang daran geschnuppert.
Aber es ist noch genug im Teströhrchen drin, um's mir einmal richtig zu geben.
Soll ich es wagen?
4 Antworten
Zappergeck vor 12 Jahren 8 4
Der goldene Klassiker - in Deutschland fast vergessen
Kobberger in Frankfurt hat es auch, als eine der ganz wenigen Parfumerien in Deutschland überhaupt. Die verkaufen es vor allem an Asiaten, Thailänder und Japaner. Ich glaube, neben Kobberger ist das Büro von Thai Airways, die es in rauen Mengen aus dem Laden schleppen, wenn sie nach Hause fliegen, denn in Japan und Thailand ist dieses Wässerchen ungeheuer beliebt.

Ich habs mir mal auf die Haut gesprüht. Die Kopfnote ist so ungeheuerlich spritzig, frisch und lecker - es war eine Offenbarung. Fast hätte ich gegen meinen eisernen Grundsatz, Parfums frühestens zwei Stunden nach dem ersten Aufsprühen zu kaufen, verstoßen und sofort zugeschlagen. Aber ich wartete und tat gut daran.

Ich weiß auch nicht, aber all diese frischen Düfte, 4711, Eau de Fraicheur von Weill, das berühmte Orangenwasser von Hermes... so unglaublich toll ich deren Kopfnoten finde, - einen Kopfsprung möchte ich reinmachen - die Basisnote wird auf meiner Haut nur muffig, schal und abstoßend. Das tut mir selbst am meisten leid. Ob es an meinem hellen Hauttyp liegt? Und die Basisnote von Portugal war das Schlimmste überhaupt. Wie kann das sein?

Aber Leute, auf jeden Fall probieren, solltet Ihr Gelegenheit haben, vielleicht funktioniert Portugal für Euch und dann seid meines Neides sicher :-)
4 Antworten
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