medicine

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16 - 20 von 22
medicine vor 11 Jahren 10
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Königliches Dessert
'Dries Van Noten' ist eines der wenigen Parfums, welches Safran so sehr in den Mittelpunkt stellt.
Mein erster Eindruck war sehr holzlastig, aber je öfter ich ihn teste desto gourmandiger finde ich ihn. Ein königliches Dessert steht direkt vor mir, immer wenn ich 'Dries Van Noten' benutze. Eine Creme mit einer großen Menge verarbeiteten Safranfäden, feinstem Bourbon-Vanillezucker, einer Prise Muskatnuss, verfeinert mit geriebener Zitronenschale. Ein bisschen erinnert mich dieser Duft aber auch an Waffeln! Nicht die Tüten die man zum Eis dazubekommt, sondern frisch gebackene, noch schön warme Waffeln - ohne Schokosoße oder sonstigem Schnickschnack, aber eben mit Safran veredelt.
DVN präsentiert sich sehr geradlinig. Zuerst werden die milchigen Aspekte des Sandelholzes betont, was den Dessert-Charakter so sehr prägt. Nach dem Ausklingen wird es trockener und herber. Auf alle Fälle merkt man, dass hier erstklassiges Sandelholz verarbeitet wurde, so wunderschön habe ich das bisher noch in keinem anderen Duft kennengelernt.
Ein ausdrucksstarker, edler Duft, der Wärme spendet.
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medicine vor 11 Jahren 6
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Milchkaffee und Kuchen
Ich durfte bisher schon einige 'Scent of Departure'-Düfte testen. Es handelt sich dabei um eine Reihe von Konzept-Düften, inspiriert von 20 Städten weltweit, die Gérald Ghislain bereist hat.
Auf der Website kann man nachlesen welche Aromen und Eindrücke er mit den Städten in Verbindung bringt. 'VIE Vienna' beginnt laut Text mit einem Spaziergang durch Wien. Am Papierstreifen kommen die herben, grünen Noten mehr zum Vorschein, vor allem Gräser und Minze. Nach dem Ausflug ins Grüne findet eine barocke Frühstücksorgie statt, im Schlossgarten von Belvedere, wo bereits ein Buffet mit Wiener Gebäck und Kuchen wartet.
Aufs Handgelenk gesprüht wirkt 'VIE' von Anfang an viel süßer als auf Papier - es duftet cremig nach Vanille und Crème brûlée. Auch Kuchen und feinste Pralinen aus Vollmilchschokolade stehen am Buffet zur Auswahl. Lakritze und Kaffee sind in homöopathischer Dosis irgendwo untergemischt worden. Vielleicht wird auch eine Tasse Milchkaffee dazu getrunken - Espresso gibt es aber keinen. Und die Minze? Die dient zur Garnierung. Zum Kuchen wird eine Portion Schlag(obers) serviert, garniert mit einem einzigen Minzblatt. Hölzer und eine saubere Patchouli-Note sind ebenfalls ganz weit im Hintergrund, alles dreht sich hier um Süßes. Eine undefinierbare grüne Frische ist aber ebenfalls bis zum Ende wahrnehmbar, zügelt die Süße und macht 'Vienna' zu einem - trotz Völlerei - nicht allzu schweren Gourmand-Kandidaten.
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medicine vor 11 Jahren 10 5
10
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Cremige Geborgenheit
Bei Blanc handelt es sich um einen ungewöhnlichen, dezenten Gourmand-Duft. Ein Creme-Kandidat, leise, mit zarten Untertönen von Heliotrop.

Wenn man sich die Pyramide so ansieht könnte man glauben Blanc sei vordergründig ein blumiger Duft, aber die einzelnen floralen Noten sind kaum wahrnehmbar. Alle Zutaten wurden sorgfältig miteinander vermischt und erzeugen so den Eindruck von einem Glas frischer, kühler Milch.

Dabei wirkt Blanc auf mich vor allem klar, elegant, zärtlich und cremig. Er erinnert mich sehr an Lumière Blanche, ist aber etwas femininer und weniger würzig. Für mich ein Duft zum Wohlfühlen den ich besonders gerne im Winter, bei richtig kaltem Wetter und Schneefall trage.
5 Antworten
medicine vor 11 Jahren 9 4
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Doch keine Pferdeäpfel
Die Probe von Amandes Orientales steht bei mir jetzt schon fast 2 Wochen unangetastet herum, was bei mir eher ungewöhnlich ist.
Ihr kennt das vielleicht: Man erhält eine Menge neuer Proben und kann sich nicht entscheiden welchen Duft man zuerst testen soll. Daher wird jede noch so kleine Stelle am Arm betupft und besprüht...

Bei AO war das anders.
Das Ergebnis vom Test auf Papier fand ich schon so unappetitlich dass ich keine Lust hatte ihn auch noch auf die Haut zu sprühen.
Fast wäre er ungetestet wieder im Souk gelandet, ABER! Ich bin der Meinung, vom ersten Eindruck darf man sich nicht abschrecken lassen, daher war ich heute so mutig und habe AO großzügig aufgetragen.

Auf der Haut entwickelt er sich dann zum Glück völlig anders als erwartet. Ein ganz zarter, rauchiger Hauch von Mandeln und Vanille umhüllt mich. Das Mandelaroma übernimmt die Hauptrolle, aber auf eine unerwartete Art und Weise. Keinesfalls ist es übermäßig stark oder bitter wie es bei anderen Düften (Hypnotic Poison zum Beispiel) manchmal so der Fall ist. Die Mandeln in AO sind sehr sanft, mit einer minimalen Menge an Puder. Auch die Vanille zeigt sich von ihrer zurückhaltenden Seite und versüßt die gerösteten Mandeln ein bisschen, aber nicht zu sehr. Rauchige Noten verhindern, dass sich eine klebrige Süße entwickelt.

Nichts an Amandes Orientales ist aufdringlich, AO schreit einen nicht an, sondern flüstert nur.
So wie beschrieben bleibt er auch von Anfang an, ohne großartige Entwicklungen. Er eignet sich gut zum Ausgehen, ist aber gleichzeitig auch ein Kuschelduft par excellence.
4 Antworten
medicine vor 11 Jahren 15 2
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Angel mit Aprikosenaroma
Eines vorweg: Ich habe das originale 'Angel' Eau de Parfum noch nie getestet, meine Vergleiche mit dem 'Original-Angel' beziehen sich daher auf die Eau de Toilette-Version.

Nachdem ich von meinem ersten getesteten Angel-Flanker, 'Le Gout', ziemlich enttäuscht war, war ich was die 'Cuir'-Version angeht zuerst etwas skeptisch.
Insgesamt gefällt mir 'Cuir' aber ganz gut, auch wenn der Duft nicht ganz das ist, was ich mir erhofft hatte: Angel, vermischt mit einer ordentlichen Portion Leder.

Gleich nach dem Aufsprühen merke ich zuerst kaum einen Unterschied zum vertrauten Angel. Bei 'Le Gout' empfinde ich zum Beispiel die Basis bzw. überhaupt die ganze Komposition als ganz anders als das Original, 'Cuir' beginnt im Auftakt aber zu 100% als 'Angel'!
Wenige Sekunden später kommt eine gut wahrnehmbare Glattleder-Note dazu, die für meinen Geschmack viel zu schnell wieder verfliegt. 'Angel + Ledersofa' kommt mir da in den Sinn, doch nach wenigen Minuten ändert sich 'Cuir' schon wieder.

Die Ledernote beginnt zu schwächeln, dafür nimmt jetzt die gelistete Aprikose das Ruder. Die bekannte Angel-Basis ist jedoch von Anfang bis Ende präsent - es duftet in etwa so, als ob man über Angel einen Aprikosenschleier gelegt hätte.

Es dauerte nicht lange, da fiel mir ein woher ich diese Aprikosen/Leder-Kombination schon kenne: von 'Daim Blond'.

Ich würde sogar so weit gehen und sagen: Wenn man zur Hälfte 'Angel' mit 'Daim Blond' mischen würde, wäre das olfaktorische Ergebnis davon 'Angel Cuir'.

Zur Basis hin entwickelt sich der Duft dann nicht mehr besonders stark. Es zeigt sich derselbe Verlauf wie beim EdT - nur eben zusätzlich mit Aprikosenaroma.

Was ich persönlich davon halte, da bin ich mir noch nicht ganz sicher.
'Angel Cuir' ist nicht schlecht gemacht und Hardcore-Angel-Fans werden bestimmt ihre Freude mit 'Cuir' haben. Für meinen Geschmack ist die (anfangs wunderbar wahrnehmbare) Ledernote nicht präsent genug, davon ist in der Basis nämlich nichts mehr übrig. Damit ist 'Cuir' für mich leider eher eine fruchtige Themenverfehlung mit schönem Ansatz.
Nicht unbedingt schlecht, aber auch nicht, was ich mir erhofft hatte.

Die Haltbarkeit ist mit der EdT-Version vergleichbar, die Sillage kommt mir etwas sanfter vor.
2 Antworten
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