27.04.2018 - 03:40 Uhr
Chenoa
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Chenoa
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... die Nonne, die Liebe und die Freiheit
Dieser Duft ist für mich wie eine Liebeserklärung an das Leben selbst. Vermeintliche Gegensätze treffen hier aufeinander ... was scheinbar nicht zusammen passt, fügt sich am Ende harmonisch und fließend in einem neuen Rahmen zusammen.
Ganz den archaischen Mustern folgend, steckt auch in mir die Leidenschaft einer Sammlerin und Jägerin, wobei ich beim Suchen selten je wirklich "gefunden" habe.
Die Begegnung zwischen der "Nonne" und mir war quasi eine Zufallsbegegnung. Ein trüber Februartag in München, Seele und Sinnen etwas Gutes tun wollend und mal eben in das Luxuskaufhaus meines Vertrauens gehüpft, welches eine ausnehmend gut sortierte Parfümerieabteilung hat. Nicht wirklich mit der Absicht Kaufen-Wollen, sondern mehr im Treiben-Lassen. Normalerweise schnuppere ich mich gern allein durch - diesmal wollte es der Zufall (oder werauchimmer), dass die Abteilung wie leer gefegt war und sogleich eine freundliche Verkäuferin auf mich zu kam. Ob sie mir behilflich sein könne? Jaaa ... was wollte ich eigentlich? Ich startete einen zaghaften Versuch: mhm ... also, ich hätte gerne einen Duft, der nicht zu opulent ist, sondern eher leise, ohne aber banal zu sein. Pudrig-orientalisch-gourmandig liebe ich, habe ich aber ausreichend. Weihrauch wäre nicht schlecht, bitte aber ohne modriges Dumpf. Hell soll er sein, aber nicht flüchtig. Und weil's mir manchmal schwer fällt, Gedanken in richtige Worte zu fassen, brachte ich zur Veranschaulichung immerhin ein paar Beispiele aus meiner bereits vorhandenen Privatsammlung.
Nicht wirklich beachtet hatte ich bis dato einen Herrn, der die ganze Zeit mit dem Rücken zu uns gestanden hatte und offenbar auch Düfte "verkostete". Nach meinem eher unzulänglichen Versuch zu beschreiben, was ich suche, drehte er sich auf einmal um, nahm er ein Kärtchen, sprühte etwas drauf und gab es mir mit einem leichten Lächeln und den Worten: "Probieren Sie den mal. Der könnte passen." ??!! Mhm!! Was ist das? "La réligieuse". Von Lutens. Ach?! Noch bevor ich ihn fragen konnte, waswiewowarum, ging er. Alle weiteren Teststreifen, die "meine" Verkäuferin danach noch phantasievoll präsentierte, hatten dann leider keine Chance mehr.
"La réligieuse" ist genau SO. Er passt in keine Kategorie, ist hell und fröhlich, und doch liegt darunter eine gewisse Melancholie. Er hat Tiefgang und Präsenz. Nie drängt er sich in den Vordergrund oder wird gar übergriffig, sondern bleibt subtil immer bei mir, und das den ganzen Tag lang. Ich wurde schon oft auf ihn angesprochen, immer aber erst nach einer gewissen Zeit.
Ich habe ihn an dem Tag nicht sofort mitgenommen, sondern bin heimgegangen. Ganz vernünftig und erwachsen. Oder so. Abends dann mein Mann: "Mhm, Du riechst SO gut." Ich dachte natürlich, er meinte den Duft, den ich an jenem Tag eh trug. Gut, dass ich vom Typ her Dingen gerne auf den Grund gehe. Er meinte nämlich meinen Arm, von dem her ihm "La réligieuse" dezent entgegenschwebte. Und ich "durfte" ihn mir auch nicht selbst kaufen, sondern habe ihn zum Valentinstag bekommen. Das Geheimnis unserer Liebe? Einander nah sein, ohne besitzen zu wollen. Freiheit ohne Unverbindlichkeit. Liebe zu allem, was IST. Genau das verbinde ich mit diesem Duft. Und deshalb ist er auch jeden Tag und Abend für mich tragbar.
Ganz den archaischen Mustern folgend, steckt auch in mir die Leidenschaft einer Sammlerin und Jägerin, wobei ich beim Suchen selten je wirklich "gefunden" habe.
Die Begegnung zwischen der "Nonne" und mir war quasi eine Zufallsbegegnung. Ein trüber Februartag in München, Seele und Sinnen etwas Gutes tun wollend und mal eben in das Luxuskaufhaus meines Vertrauens gehüpft, welches eine ausnehmend gut sortierte Parfümerieabteilung hat. Nicht wirklich mit der Absicht Kaufen-Wollen, sondern mehr im Treiben-Lassen. Normalerweise schnuppere ich mich gern allein durch - diesmal wollte es der Zufall (oder werauchimmer), dass die Abteilung wie leer gefegt war und sogleich eine freundliche Verkäuferin auf mich zu kam. Ob sie mir behilflich sein könne? Jaaa ... was wollte ich eigentlich? Ich startete einen zaghaften Versuch: mhm ... also, ich hätte gerne einen Duft, der nicht zu opulent ist, sondern eher leise, ohne aber banal zu sein. Pudrig-orientalisch-gourmandig liebe ich, habe ich aber ausreichend. Weihrauch wäre nicht schlecht, bitte aber ohne modriges Dumpf. Hell soll er sein, aber nicht flüchtig. Und weil's mir manchmal schwer fällt, Gedanken in richtige Worte zu fassen, brachte ich zur Veranschaulichung immerhin ein paar Beispiele aus meiner bereits vorhandenen Privatsammlung.
Nicht wirklich beachtet hatte ich bis dato einen Herrn, der die ganze Zeit mit dem Rücken zu uns gestanden hatte und offenbar auch Düfte "verkostete". Nach meinem eher unzulänglichen Versuch zu beschreiben, was ich suche, drehte er sich auf einmal um, nahm er ein Kärtchen, sprühte etwas drauf und gab es mir mit einem leichten Lächeln und den Worten: "Probieren Sie den mal. Der könnte passen." ??!! Mhm!! Was ist das? "La réligieuse". Von Lutens. Ach?! Noch bevor ich ihn fragen konnte, waswiewowarum, ging er. Alle weiteren Teststreifen, die "meine" Verkäuferin danach noch phantasievoll präsentierte, hatten dann leider keine Chance mehr.
"La réligieuse" ist genau SO. Er passt in keine Kategorie, ist hell und fröhlich, und doch liegt darunter eine gewisse Melancholie. Er hat Tiefgang und Präsenz. Nie drängt er sich in den Vordergrund oder wird gar übergriffig, sondern bleibt subtil immer bei mir, und das den ganzen Tag lang. Ich wurde schon oft auf ihn angesprochen, immer aber erst nach einer gewissen Zeit.
Ich habe ihn an dem Tag nicht sofort mitgenommen, sondern bin heimgegangen. Ganz vernünftig und erwachsen. Oder so. Abends dann mein Mann: "Mhm, Du riechst SO gut." Ich dachte natürlich, er meinte den Duft, den ich an jenem Tag eh trug. Gut, dass ich vom Typ her Dingen gerne auf den Grund gehe. Er meinte nämlich meinen Arm, von dem her ihm "La réligieuse" dezent entgegenschwebte. Und ich "durfte" ihn mir auch nicht selbst kaufen, sondern habe ihn zum Valentinstag bekommen. Das Geheimnis unserer Liebe? Einander nah sein, ohne besitzen zu wollen. Freiheit ohne Unverbindlichkeit. Liebe zu allem, was IST. Genau das verbinde ich mit diesem Duft. Und deshalb ist er auch jeden Tag und Abend für mich tragbar.
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