Muscs Koublaï Khän 1998

Muscs Koublaï Khän von Serge Lutens
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7.4 / 10 270 Bewertungen
Muscs Koublaï Khän ist ein Parfum von Serge Lutens für Damen und Herren und erschien im Jahr 1998. Der Duft ist animalisch-würzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Animalisch
Würzig
Orientalisch
Harzig
Ledrig

Duftnoten

MoschusMoschus BibergeilBibergeil AmbretteAmbrette BienenwachsBienenwachs LabdanumLabdanum ZibetZibet AmbraAmbra KostuswurzelKostuswurzel KümmelKümmel PatchouliPatchouli RoseRose VanilleVanille

Parfümeure

Bewertungen
Duft
7.4270 Bewertungen
Haltbarkeit
8.4206 Bewertungen
Sillage
7.0181 Bewertungen
Flakon
8.2176 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.834 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 27.02.2024.

Rezensionen

36 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
7
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Couchlock

52 Rezensionen
Couchlock
Couchlock
Top Rezension 83  
Die olfaktorische Heimreise: Geborgenheit aus einem Flakon
Muscs Koublaï Khän ist die wundervollste Entdeckung, die ich durch Parfumo machte, und die größte olfaktorische Überraschung, hatte ich doch beim erstem Test Raubtierfütterungen, das letzte Hemd eines Obdachlosen, tote Tiere und Schlimmeres im Hinterkopf! Doch es kam ganz anders...

Moschus in der Duftpyramide ist eine schwammige Angabe, gibt es doch viele synthetische Riechstoffe, die unter diesem Namen gelistet werden. Es gibt den sauberen weißen Moschus, den extrem intensiven schwarzen Moschus, den "Jovan Musk" usw.

Der echte Moschus aus der Duftdrüse des Moschushirsches ist ein extrem teurer Duftstoff, man findet ihn heutzutage fast nur noch in exklusiven arabischen Parfums, die keinen Regulationen unterworfen sind. Und dann gibt es die Nische der Nische, die Natural Parfumery. Wer im Netz sucht, findet kleine Firmen, die in Kleinstmargen Duftöle anbieten, die ausschliesslich hochwertige Naturstoffe wie echtem Ambergris, Sandelholz- und Oudöl und Hirschmoschus enthalten und pro ml oft mehr kosten als ein Nischenflakon.

Meinen ersten Kontakt mit Hirschmoschus hatte ich in Manali, als ich 1992 während einer halbjährigen Indienreise 2 Monate in Himachal Pradesh verbrachte. Manali liegt auf ca. 3000m Höhe im Kulutal in den Ausläufern des Himalaya und ist ein beliebtes Ziel für Inder, die der Hitze des Subkontinents entfliehen möchten und ein Mekka für Kiffer. Cannabis wächst dort ÜBERALL und man kann handgeriebenes schwarzes Hasch von höchster Qualität (Charas) problemlos zu für uns lächerlichen Preisen erwerben, zufällig war ich dort während der Erntezeit:-) (Für Interessierte: Die beste Qualität (Malana Cream) gibt es im nahe und seehr abgelegenen Bergdorf Malana, das man nur durch einen beschwerlichen und abenteuerlichen Aufstieg auf 4500m Höhe erreichen kann, die Strapaze lohnte sich aber...)
Nach ein paar Tagen entfloh ich dem Trubel und fuhr weiter in das viel ruhigere Parvatital, dort verbrachte ich in der kleinen Pension eines Lehrers in einem wunderschönen kleinem Dorf wundervolle 2 Monate.

Ich schweife ab...in Manali bot mir ein Junge mal zur Abwechselung kein Dope, sondern ein rundliches und leicht behaartes Objekt an, das ich damals irrtümlich für einen Tierhoden hielt. Ich muß ihn wohl sehr irritiert angesehen haben und er sagte "Good Smell". Er nahm das Teil in seine Faust und strich mit seinem Handrücken über meinen Arm, was einen wunderschönen Duft auf meiner Haut hinterliess. Ich dachte natürlich, daß er ein Parfum auf seiner Hand hatte und probierte es selbst aus, es hatte den gleichen Effekt! Es klingt verrückt und ich weiß bis heute nicht, wie es funktionierte...

Der Duft faszinierte mich und ich kaufte es ihm für 1,50 DM ab. Heute weiß ich, daß es die Duftdrüse eines Moschushirsches war, diese enthält durchschnittlich 30 gr des Moschusgranulates. Ein Jäger bekommt aktuell ca.1500 Euro dafür, weit mehr als ein indischer Jahreslohn. Wahrscheinlich war die Drüse "abgeernetet" und wieder zugenäht. Die Preise waren damals wohl niedriger, aber er hätte bestimmt viel mehr dafür bekommen können.

Dann bekam ich letztes Jahr von einem sehr großzügigen Parfumeur, der auch Parfumomitglied ist (danke nochmal, wenn du das liest!), Miniproben von Ölen mit echtem Ambergris und Hirschmoschus. Zudem lernte ich durch einen Ebay-Kauf einen lieben Menschen kennen, der sich mit dem Handel mit Duftstoffen sein Studium in Pakistan, nahe der indischen Grenze und dem Gebiet im Himalaya, in dem ich mich Jahre vorher aufhielt, finanziert. Bei einem Besuch brachte er neben Oudölen und Amberbris Hirschmoschusgranulat mit, einen Teil hatte er in Sandelholzöl und einem White Musk Parfum eingelegt.

Purer Moschus riecht nicht gerade lecker, erst durch Verdünnung oder Kombination mit anderen Duftstoffen wird es für viele Menschen angenehm. Zumeist wird es in Parfums benutzt, um die Haltbarkeit anderer Duftstoffe zu erhöhen und dem Parfum das "gewisse etwas" zu geben. Es ist einer der komplexesten natürlichen Duftstoffe und der am stärksten duftende.

Nach diesem langen Intro komme ich nun endlich zum eigentlichen Thema, dem Muscs Koublaï Khän:

Der erste Test ist mir noch in sehr guter Erinnerung: Ich saß in unserer Küche, nicht weit von Waschbecken und Seife entfernt, hatte ich doch aufgrund der Kommentare wirklich böses erwartet. Ich hatte mir fest vorgenommen, dem Parfum eine Chance zu geben und es zumindest 1-2 Stunden auf der Haut zu lassen, da in einigen Kommentaren zu lesen ist, daß das Parfum nach krassem Start schöner wird.

Mutig aufgesprüht...den Arm langsam der Nase genähert...und ein wundervoller Duft stieg in meine Nase, mehr noch: ich spürte sofort, daß ich olfaktorisch zu Hause war. Dies war der Duft, den ich nie bewusst gesucht, aber lange herbeigesehnt hatte. Es roch unglaublich vertraut, ein Gefühl von tiefer Geborgenheit überkam mich... ich war beschützt, getragen und von Wärme umhüllt. Und dann wurde der Duft immer schöner, nicht unangehmes oder gar ekliges konnte ich wahrnehmen, nur olfaktorische Schönheit.

Ich bin nicht gut in der Analyse von Düften. Original Musk Blend No. 1 von Kiehls's ist hier als Duftzwilling aufgeführt, dem ich eine gewisse Ähnlichkeit attestieren würde. Am ehesten erinnert es mich bei allen Unterschieden an das Absolue Pour le Soir. Jemand schrieb in einem Kommentar auf Fragrantica, daß Muscs Koublaï Khän "Jovan in a limousine" ist, was ich nachvollziehen kann, das Jovan Musk geht gaaanz grob in eine ähnliche Richtung.
Es gibt aber doch einen Duftzwilling: es ist die Hirschmoschusprobe, die ich von dem lieben Parfumeur bekam. Es ist nicht nur der Moschus im Muscs Koublaï Khän, das dieser Probe gleicht, der Hirschmoschus weist fast alle Facetten dieses Parfums auf. Hier wurden alle Duftstoffe so kombiniert, um eine verblüffende Annäherung an den Orginalstoff zu erzielen, für mich eine absolute Meisterleistung der Parfumeure!

Muscs Koublaï Khän polarisiert wie kaum ein anderes Parfum. Ich glaube, daß hier die Hautchemie eine große Rolle spielt. Das Thema ist umstritten, aber ich konnte schon oft feststellen, daß ein Parfum auf der Haut eines Freundes anders duftet als auf meiner eigenen. Ich bin blond, meine Haut ist hell, er ist ein dunkler Typ. Vielleicht besänftigt meine Hautchemie Zibet und Bibergeil, ich mag auch andere Parfums mit diesen Duftstoffen.

Für mich ist dieses Parfum absolut tragbar, ich benutze es sogar in der Arbeit, keiner meiner Kollegen sah mich komisch an oder sagte mir, daß ich wie ein ungewaschener Mongolenkrieger dufte. Meine Gattin mag Muscs Koublaï Khän ebenfalls an mir und sie ist kein Freund krasser Düfte.

Es gibt kein anderes Parfum, daß ein solch tiefes Wohlgefühl in mir auslöst. Vielleicht roch die Haut meiner Mutter ähnlich, als ich ein Baby war, vielleicht trug sie ein Parfum, da ähnlich roch...irgendetwas ist olfaktorisch in meiner Vergangenheit verankert, das diese positiven Gefühle in mir auslöst, dieses zutiefst vertraute. Ich schätze alle Düfte meiner Sammlung, viele liebe ich wirklich, aber es sind höchstens eine Handvoll Parfums dabei, die mich ganz tief ansprechen und mich wirklich in meiner Seele berühren. Muscs Koublaï Khän schafft dieses am intensivsten und so ist es in dieser Hinsicht wirklich essentiell für mich.

Die Haltbarkeit auf meiner Haut ist übrigens extrem: Auf dem Handgelenk kann ich es noch nach 40 Stunden wahrnehmen!Die Sillage ist perfekt für mich, wahrnehmbar, aber nicht raumfüllend.

Lasst Euch nicht abschrecken und testet den Mongolen selbst!
29 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Azahar

16 Rezensionen
Azahar
Azahar
Top Rezension 35  
Die Sage von Khan
Wie so oft in Liedern, Geschichten und Sagen kann nicht jeder das Schwert aus dem Stein ziehen, das Tor durchschreiten, die Prinzessin retten oder den Duft tragen.
Khan muss einen mögen. Das hat allerdings nichts damit zu tun, ob man der nächste König sein soll, ein reines, kindliches Herz hat, oder einfach nur Mut.
Mit Khan ist es wie in der Liebe: entweder stimmt die Chemie oder eben nicht. Aber Test-Mut ist natürlich die allererste Voraussetzung, also fasst Euch ein Herz!

Khan zu besuchen erfordert Geduld. Direkt nach dem Aufsprühen tobt er. Sofort steht man in einem Stall, zusammen mit einem riesigen (ich meine wirklich enormen) und wirklich bös gelaunten Pferd.

Es schnaubt und wiehert und macht sehr deutlich: Ich bin da! Was willst Du hier? Wer aufmerksam ist merkt, dass er das Riesenpferd durch seinen Besuch erschreckt hat. Am besten nähert man sich sehr langsam, zeigt ihm, dass man nichts Böses von ihm will, es hat einen schließlich auch einfach hierhin katapultiert.
Khan ist misstrauisch. Das kann ist nachvollziehbar. Ist ja auch sein Stall hier, aber nun ist man hier eben zusammen. Khan scheint das auch zu verstehen und wird ein wenig ruhiger.

Da muss man sich dann erstmal orientieren, selber Ruhe bewahren und sich umschauen. Es ist sauber hier, keine Pferdeexkremente überall. Heu, ein paar mit Wachs behandelte Sättel, auch andere Tiere (Katzen und Biber) scheinen hier zu leben. Und jemand hat offensichtlich ein Picknick gemacht, mit Kümmelroggenbrot und Vanille-Tee.

So kann man also auch erstmal ein Picknick machen, gern auch in der Nähe von Khan, der sich inzwischen ziemlich beruhigt hat. Wenn man sich ihm vorsichtig nähert lässt er einen sein schönes Fell streicheln, schnaubt leise und schaut einen aus großen Pferdeaugen an.

Und dann, nach etwa einer Stunde, geschieht etwas Unglaubliches: Khan verwandelt sich! Aus dem Pferd wird ein Mensch! (Für mich ist es ein Mann, aber es kann für jemand anderen auch eine Frau sein.) Ein sehr sehr gut riechender Mensch!
Das ist wirklich ganz erstaunlich und wundervoll, denn welcher Duft schafft es schon den wunderbaren Menschengeruch nachzuempfinden…
Khan ist ein Zentaur!
Und dieser Zentaur nimmt einen mit, auf eine ganz wunderbare, sinnliche und freudvolle Reise…

Über Zentauren

Es reiben die Verse sich, Reim an Reim rasselnd geschliffen
Vertraue nicht klaren Gedanken, laß Dich durch sie nicht betören,
vertrau nicht wie Blinde den Fingern,
nicht den Augen, wie handlose Eulen.
Ich predige Klugheit und Leidenschaft,
fest in der Taille zusammengewachsen
wie ein Zentaur.
Ich bekenne mich zur Harmonie von Männerbrust und Kopf
Mit dem kraftvollen Leib und der schlanken Fessel des Hengstes.
(Zuzana Ginczanka)
21 Antworten
1
Duft
Positron

72 Rezensionen
Positron
Positron
Top Rezension 44  
Auf der Schwelle zur Sodomie.
An welchen Drüsen muss man die oben beschriebenen Tiere eigentlich melken, um damit die Ausdünstungen bei menschlichen Fortpflanzungspraktiken zu parodieren?
Muscs Koublaï Khän beginnt am After der Katze, beschreibt einen Umweg über das letzte Hemd eines Obdachlosen, um dann wieder an zum Beginn der zoologischen Fäkalienkunde zurückzukehren. Das wohlwollendste Bild, was dieses Sekret in mir hervorruft, ist die Fütterung im Raubtierhaus - ein Anlass, bei dem ich als Kind ausschlich durch den Mund zu atmen wagte.
Ach, wäre dieser animalischen Abart doch nur die versprochene Vanille oder ein zartes Röslein zur Hilfe gekommen. Aber auf meinem Handgelenk blieb es bei einer allzu intimen Safari.
Und ich möchte nicht wissen, über was für eine Körperchemie jemand verfügen muss, damit Muscs Koublaï Khän als angenehmes Parfum, geschweige denn als Büro-Duft erscheint. Lieber Vorredner, verzeih mir bitte diese zynische Frage. Aber bist du vielleicht Zoo-Direktor?
12 Antworten
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
6
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 29  
36-Stunden-Übung
Wie viele andere meines Alters habe ich als junger Mann zwangsweise ein Jahr meines Lebens bei der größten Real-Satire unseres Landes zugebracht: der Bundeswehr. Auch für „Kopfgesteuerte“ (ich war Tast-Funker) bei der Marine gehörte dazu ein gewisses Maß an Rödelei in olivgrüner Kluft. Sie kulminierte in der sogenannten „36-Stunden-Übung“. Morgens los, abends am nächsten Tag zurück.

Wahrscheinlich ahnen jetzt alle schon, worauf ich hinaus will. Was ist schließlich von einem Duft zu erwarten, der angabegemäß praktisch alles enthält, was viehisch stinkt? Na ja, ganz so einfach ist es dann doch nicht.

Klar, da ist ordentlich Gestank: Vornean Ambra plus was Ungewaschenes nebst einer Ecke voller Katzenpisse. Eine Lage flüssigen Honigs hilft nicht, der zieht nämlich seinerseits alle diesbezüglichen Register. Insofern besteht – wie bereits diagnostiziert – in der Tat alsbald eine Art Seelenverwandtschaft zu Kurkdjians Absolue pur le Soir, nur geht es heute weit, weit stinkiger zu, weil sich selbst der Honig-Geruch im Dreck suhlt und nicht bloß ’ne Stange Wasser in der Ecke stehen hat. MFK wahrt schlichtweg etwas mehr Contenance und das Absolue vermag bei mir mithin durchaus Assoziationen an einen weihnachtlichen Waldorf-Markt zu wecken.

Mein Problem mit dem Lutens ist dadurch freilich immer noch nicht auf dem Punkt, denn auch der Fortgang ist mitnichten unrund im Sinne von ‚unlogisch‘ - eine Entwicklung aus der Animalik heraus in Richtung Gewürz im Laufe des Vormittags. Am Nachmittag kriegt die Würznote sogar was Metallisches. Die Animalik spielt nun die zweite Geige und teilt sich in vanillige Ambra auf der einen und (vermutlich) Labdanum-Stink auf der anderen Seite.

Aber ungeachtet dieser Schwerpunktverschiebung bleibt der Duft sehr vereinnahmend und das in einer Weise, die mich stört. Schon gegen Ende der ersten Stunde hat sich eine schmierige Grundstimmung gleichsam an mir festgekrallt. Derlei mag ich allemal bei allzu ungewaschen-dreckig angehauchten Sachen nicht. Der Lutens erinnert mich in seinem kompromisslosen Besitz-Anspruch leider an meine beiden E99-EsAns-Tests (Ambra Andalus, Green Tabak), wobei Letztere, das sei ausdrücklich betont, nicht annähernd so schmutzig daherkamen wie der heutige Kandidat.

Mit Düften wie Ambrarem – wahrlich ein Stinker! - komme ich besser zurecht. Der ähnelt mehr einem Kneipen-Besuch von vor 2008. Wer damals aus der Tür trat, wusste: Ein Spaziergang an der frischen Luft nach Hause und gut ist. Bei Muscs Koublaï Khän komme ich hingegen von sonstwoher, fühle mich selbst dreckig und weiß, die Dusche ist weit weg. Dass der Duft auf die Umgebung keineswegs dermaßen schlimm wirkt, hilft mir auch nicht.

Und folglich bin ich wieder auf der 36-Stunden-Übung. Duschen? Wo denn? Ich hatte sogar noch Glück gehabt, weil ich wegen einer Zerrung die schweißtreibenderen Rödeleien gar nicht mitmachen musste. Und trotzdem kam ich mir versifft vor. Ein schmieriger, kleiner, müder Matrose, Lichtjahre entfernt von der stinkenden (Womöglich)-Grandezza eines Mongolen-Herrschers.

Fazit: Mir ist da zu viel reingepackt. Ich passe.

Ich bedanke mich bei 0815abc für die Probe.
23 Antworten
6
Duft
Kleopatra

229 Rezensionen
Kleopatra
Kleopatra
Top Rezension 30  
Besuch aus der Mongolei
Kleos Moschusreihe Teil 19

Kürzlich hatte ich ein Date mit dem Mongolenfürsten. Die liebe Dobbs hatte dafür gesorgt, dass wir uns mal kennenlernen (danke nochmal!). Sie lag mir schon länger damit in den Ohren und meinte, eine solche Begegnung würde meinen Moschushorizont ungemein erweitern. Ich muss gestehen, nach allem, was ich über ihn gelesen hatte, war ich doch etwas nervös. Na, er kam dann schließlich zur Tür herein und wir haben uns zusammen aufs Sofa gesetzt.

Zunächst war ich etwas erschrocken, denn er ist schon ein wilder Geselle. Wenn man es für gewöhnlich hell und sauber gewohnt ist, bildet er schon einen starken Kontrast. Ich nehme mal an, dass Deos in der Mongolei nicht allzu verbreitet sind, jedenfalls roch er ziemlich stark nach Schweiß, und leider auch – ganz unter uns - nach Pipi und Tier. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen. Na ja, wenn der so fünf Tage und Nächte durch die Steppe galoppiert, da ist ja nicht an jeder Ecke eine Dusche oder ein Rossmann… Ich hege allerdings sogar die Vermutung, dass die bei ihren tagelangen Ritten noch nicht mal vom Pferd absteigen, wenn sie mal müssen…

Mein Liebster kam kurz dazu und guckte konsterniert. Unter dem Vorwand, er hätte noch dringend was zu erledigen, hat er sich dann gleich nach der Begrüßung aus dem Staub gemacht, und so blieb ich mit dem Mongolenfürsten allein zurück. Die Unterhaltung war dann allerdings recht interessant. Er erzählte mir von den endlosen Weiten der Steppe, seinen zahlreichen Frauen und noch wesentlich zahlreicheren Kindern – das war etwas unübersichtlich, aber spannend. Bald hatte ich mich an seine Ausdünstungen gewöhnt.

Wenn man ihn näher kennenlernt, ist er gar nicht mehr so wild und furchteinflößend. Aber man sollte sich schon im Klaren darüber sein, dass sich so einer nicht zähmen lässt. Der Koublai Khan ist durch und durch animalisch. Auch nach Stunden, wenn er längst milder gestimmt ist, lässt sich das nicht verleugnen. Pipi und Tier riechen dann eben nur etwas wärmer…

Nach einigen Stunden hat er sich dann schließlich verabschiedet, und ich muss gestehen, ich war doch ein bisschen erleichtert. Dennoch war es eine sehr interessante Begegnung. Ich glaube allerdings nicht, dass wir uns so schnell wiedersehen werden. Bevor der Liebste zurückkam, habe ich jedenfalls vorsichtshalber noch mal ordentlich durchgelüftet…
21 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

31 kurze Meinungen zum Parfum
Eggi37Eggi37 vor 11 Monaten
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Erotik in Glasflasche eingefangen
Geil wie ein Biber
Bis in die Kostuswurzeln
Sabber tropft wie Bienenwachs
Schweißperle auf Stirn vor Hitze
54 Antworten
SchalkerinSchalkerin vor 2 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Leicht kümmeligen Honig
gibt's im Streichelzoo.
Vorsicht Rutschgefahr,
wird leicht seifig.
19 Antworten
AnarlanAnarlan vor 3 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Als hätten Kouros und Musc Ravageur ein Kind gezeugt, das -von den Eltern strikt getrennt- in einem privaten Eliteinternat erzogen wurde.
10 Antworten
AzuraAzura vor 2 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Süße Honighaut.
Zart balsamisch gebräunt, saubergeschwitzt, kümmelgeduscht,
am Ende eines warmen, hellen, glücklichen Hochsommertages.
10 Antworten
MiscaMisca vor 2 Jahren
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Konzept sehr gut umgesetzt, genau so könnte der Namensgeber gerochen haben. Rau, leicht düster, schweißig. Mir persönlich zu viel Kümmel
24 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

Diskussionen zu Muscs Koublaï Khän

MrWhite in Unisex-Parfum
Habe gerade einen 50 ml Flakon entdeckt. Preisreduziert auf 60,00 €. Falls also jemand Interesse hat bitte via PN melden.
DonVanVliet in Herren-Parfum
Fran:Kankuro:als sei ich total von SinnenJa!...

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