12.06.2013 - 10:03 Uhr
Palonera
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Palonera
58
drei Wochen
Es war Liebe.
Ganz gleich, was wir heute sagen, um uns die Dinge zurechtzubiegen, um Entschuldigungen und Erklärungen zu finden, um das Stechen und Brennen, das Gefühl der Leere dort zu kaschieren, wo sie weh tut.
Wir lachen, als wäre nichts gewesen, reden von Narretei, von Kinderkram, von albernen Träumen, tun erwachsen und abgeklärt – und vermeiden jeden Blick auf das Bild, das uns beide zeigt.
Kopf an Kopf, Hand in Hand, noch keine zwanzig, damals im Orangenhain bei Pedreguer, ein Stück weit hinter Dénia.
Vor zwei Tagen war ich an die Costa Blanca gekommen, allein, nur einen Rucksack als Gepäck und in der klapprigen Ente, die bei jeder Steigung auseinanderzufallen drohte.
Es war Mai, die schönste Zeit des Jahres, drei lange Wochen lagen vor mir – Sonne, Sand, blaues Mittelmeer, im Hinterland die Sierra und vor allem: Einsamkeit.
Mehr wollte ich nicht, mehr brauchte ich nicht.
Keine Ahnung, warum ich anhielt, als ich dich an der staubigen Straße stehen sah, den Daumen hochgereckt.
Du hast gelacht, als du eingestiegen bist – und von diesem Augenblick an warst du bei mir.
Du brachtest mich dazu, barfuß den Montgó zu besteigen, weil ich nur Flip-Flops im Gepäck hatte, schwammst mit mir im Morgengrauen dem Sonnenaufgang entgegen, lagst mit mir in der Mittagshitze in der Hängematte im Garten deiner Großmutter, um uns der Duft der Orangenbäume und des Jasmins.
Deine Haut duftete warm und doch herb nach jener Seife, die es nur dort gab und die aus Zitronenschalen hergestellt wurde.
Die Nächte waren erfüllt vom Duft der Tuberosen neben dem Haus, vom Schweißfilm auf unserer Haut und dem Atem, der sich wieder beruhigte – bis zum nächsten Mal.
Wir erzählten und hörten zu, wir lachten und alberten, träumten und schwiegen, schwebend in einer Blase außerhalb von Zeit und Raum.
Drei Wochen lang.
Ich lachte, als ich ins Auto stieg, du trugst die blöde Sonnenbrille mit den verspiegelten Gläsern und wurdest im Rückspiegel immer kleiner.
"Ein Bauer", redete ich mir ein, "nur eine Urlaubsbekanntschaft – heul nicht, in zwei Wochen weißt du nicht einmal mehr seinen Namen!"
Zwei Wochen. Zwei Monate. Zwei Jahre.
Studium, Arbeit, Karriere.
Hier und da ein kleines Spiel für eine Nacht, manchmal auch mehr.
Fünfundzwanzig Jahre.
Vor mir liegt das Bild.
Kopf an Kopf, Hand in Hand.
Ich spüre, wie mein Herz schlägt.
In einer Stunde geht mein Flug, diesmal habe ich Wanderschuhe dabei.
Für den Montgó.
Falls du dort oben bist.
Ganz gleich, was wir heute sagen, um uns die Dinge zurechtzubiegen, um Entschuldigungen und Erklärungen zu finden, um das Stechen und Brennen, das Gefühl der Leere dort zu kaschieren, wo sie weh tut.
Wir lachen, als wäre nichts gewesen, reden von Narretei, von Kinderkram, von albernen Träumen, tun erwachsen und abgeklärt – und vermeiden jeden Blick auf das Bild, das uns beide zeigt.
Kopf an Kopf, Hand in Hand, noch keine zwanzig, damals im Orangenhain bei Pedreguer, ein Stück weit hinter Dénia.
Vor zwei Tagen war ich an die Costa Blanca gekommen, allein, nur einen Rucksack als Gepäck und in der klapprigen Ente, die bei jeder Steigung auseinanderzufallen drohte.
Es war Mai, die schönste Zeit des Jahres, drei lange Wochen lagen vor mir – Sonne, Sand, blaues Mittelmeer, im Hinterland die Sierra und vor allem: Einsamkeit.
Mehr wollte ich nicht, mehr brauchte ich nicht.
Keine Ahnung, warum ich anhielt, als ich dich an der staubigen Straße stehen sah, den Daumen hochgereckt.
Du hast gelacht, als du eingestiegen bist – und von diesem Augenblick an warst du bei mir.
Du brachtest mich dazu, barfuß den Montgó zu besteigen, weil ich nur Flip-Flops im Gepäck hatte, schwammst mit mir im Morgengrauen dem Sonnenaufgang entgegen, lagst mit mir in der Mittagshitze in der Hängematte im Garten deiner Großmutter, um uns der Duft der Orangenbäume und des Jasmins.
Deine Haut duftete warm und doch herb nach jener Seife, die es nur dort gab und die aus Zitronenschalen hergestellt wurde.
Die Nächte waren erfüllt vom Duft der Tuberosen neben dem Haus, vom Schweißfilm auf unserer Haut und dem Atem, der sich wieder beruhigte – bis zum nächsten Mal.
Wir erzählten und hörten zu, wir lachten und alberten, träumten und schwiegen, schwebend in einer Blase außerhalb von Zeit und Raum.
Drei Wochen lang.
Ich lachte, als ich ins Auto stieg, du trugst die blöde Sonnenbrille mit den verspiegelten Gläsern und wurdest im Rückspiegel immer kleiner.
"Ein Bauer", redete ich mir ein, "nur eine Urlaubsbekanntschaft – heul nicht, in zwei Wochen weißt du nicht einmal mehr seinen Namen!"
Zwei Wochen. Zwei Monate. Zwei Jahre.
Studium, Arbeit, Karriere.
Hier und da ein kleines Spiel für eine Nacht, manchmal auch mehr.
Fünfundzwanzig Jahre.
Vor mir liegt das Bild.
Kopf an Kopf, Hand in Hand.
Ich spüre, wie mein Herz schlägt.
In einer Stunde geht mein Flug, diesmal habe ich Wanderschuhe dabei.
Für den Montgó.
Falls du dort oben bist.
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