17.10.2012 - 17:08 Uhr
FrauDingens
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FrauDingens
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Wuthering Heights
I lingered round them, under that benign sky: watched the moths fluttering among the heath and harebells, listened to the soft wind breathing through the grass, and wondered how any one could ever imagine unquiet slumbers for the sleepers in that quiet earth.
Emily Jane Brontë
Iris Silver Mist bekam ich geschenkt und da mir der Schenker unwichtig werden sollte, fristete auch der Flakon ein unbeachtetes Dasein in meinem Schrank. Bis ich aufbrach, nach Yorkshire in England, um meinen Bruder zu besuchen. Durch eine Verwechslung landete der Flakon schließlich in meinem Gepäck. Und mein Ärger war groß, als ich ihn ein paar Tage später in einem kleinen Bed and Breakfast etwas außerhalb von Haworth auspackte.
Ein neblig, feuchter Tag breitete sich vor dem offenen Fenster meines Zimmers aus. Unschlüssig wendete ich das Fläschchen in meiner Hand und entschloss mich schließlich. Zwei Sprüher auf mein Handgelenk. Eine erdige Karotte zog mir in die Nase. So kurz und flüchtig, dass ich sie für einen Irrtum gehalten hätte, wäre es mir später nicht immer wieder ähnlich gegangen. Ich atmete überrascht und tief ein. Der Duft verschmolz fast augenblicklich silbrig glitzernd mit den Nebel draussen. Eine Iris erblühte aus der Erde, erst ein wenig krautig, als hätte man sie an der Wurzel aus dem Boden gerissen, später wilder, blumiger und pudrig.
Es ist, als hätten sich die Yorkshire Dales auf meiner Haut ausgebreitet. Feucht, steinig und am Ende metallisch.
Arno Schmidt nannte Charlotte, Emily und Anne Brontë "die drei taubengrauen Schwestern". Taubengrau, wie die karge Landschaft, in der sie aufwuchsen. Taubengrau ist auch dieser Duft. Ungefällig, schwermütig, aber faszinierend.
An den Schenker dieses Duftes, versuche ich nicht mehr zu denken.
Emily Jane Brontë
Iris Silver Mist bekam ich geschenkt und da mir der Schenker unwichtig werden sollte, fristete auch der Flakon ein unbeachtetes Dasein in meinem Schrank. Bis ich aufbrach, nach Yorkshire in England, um meinen Bruder zu besuchen. Durch eine Verwechslung landete der Flakon schließlich in meinem Gepäck. Und mein Ärger war groß, als ich ihn ein paar Tage später in einem kleinen Bed and Breakfast etwas außerhalb von Haworth auspackte.
Ein neblig, feuchter Tag breitete sich vor dem offenen Fenster meines Zimmers aus. Unschlüssig wendete ich das Fläschchen in meiner Hand und entschloss mich schließlich. Zwei Sprüher auf mein Handgelenk. Eine erdige Karotte zog mir in die Nase. So kurz und flüchtig, dass ich sie für einen Irrtum gehalten hätte, wäre es mir später nicht immer wieder ähnlich gegangen. Ich atmete überrascht und tief ein. Der Duft verschmolz fast augenblicklich silbrig glitzernd mit den Nebel draussen. Eine Iris erblühte aus der Erde, erst ein wenig krautig, als hätte man sie an der Wurzel aus dem Boden gerissen, später wilder, blumiger und pudrig.
Es ist, als hätten sich die Yorkshire Dales auf meiner Haut ausgebreitet. Feucht, steinig und am Ende metallisch.
Arno Schmidt nannte Charlotte, Emily und Anne Brontë "die drei taubengrauen Schwestern". Taubengrau, wie die karge Landschaft, in der sie aufwuchsen. Taubengrau ist auch dieser Duft. Ungefällig, schwermütig, aber faszinierend.
An den Schenker dieses Duftes, versuche ich nicht mehr zu denken.
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