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Frische, nur leicht süße Erdbeere mit Blattgrün hinter einer Milchglasscheibe – oder gephotoshoppt aus einer hippen Reklame? Dann weißer Moschus, saubere Moleküle, ein Hauch Zeder. Zwischen Markenwaschmittel auf noch warmer, leicht feuchter frischer Wäsche und Bodylotion. Sonnenschein, weiße Frühlingsblume (Jasmin?). Unschuldig, aber nicht kindlich.

Irgendwo ist er künstlich, aber schön – nicht billig oder generisch. Er wirkt sauber-skinnig, aber mit Projektion. Der hat was.

Ich habe den schön kleinen Öl-Rollerball für den Frischetupfer unterwegs. Der Duft soll ähnlich sein zu Glossier You, was ich mir vorstellen kann, aber ich kenne ihn leider nicht.

Rosa Rosen, minimale Lippenstiftanklänge, hellgrauer Moschus, noch mehr Blumen, Moschus, Moschus, Moschus. Nicht sauber, nicht luftig-pudrig, sondern dicht, leicht sexy Unterton. Sehr parfümig, fast künstlich.

Mein Freund kommt nach Hause und fragt was hier so gut riecht. Die Silage scheint gut zu sein.

Erinnert mich aber zu sehr an die 80er leider.

Spätsommer, Zitruspalte, für einen kurzen Moment wie ein krautiges After Shave.

Dann Senanque, Lavendelfelder glimmen in der Nachmittagsonne, Ruhe, Staub in der Luft. Leichter, luftiger Vanillepuder, grüne Sprenkel, etwas Würze. Kleine weiße Wolken auf blauem Himmel.

In der Basis viel Tonka, Zuckerwatte mit einem Hauch Crème Brûlée, Playdoh und Nebelmaschine. (Alles ist hier aber schön natürlich, plastisch, soft, seidig-verwoben zu einem transparenten Duftschleier.)

Der Mann mit Carons “Pour un Homme” läuft nur schnell vorbei, wirft mir einen Blick zu. Meine süße, gepuderte Haut bleibt, sauber und ungeküsst. (Am Ende leider sehr hautnah.) Close to perfect, würde er doch nur etwas bleiben.
Unscharfe Sommererinnerung.

P.S.: Ich nehme ihn eher weiblich wahr, denke er ist unisex, wie alle Düfte dieser Marke. Der Name hat hier wohl in die Irre geführt.

Die Sonne scheint durchs Fenster, es ist Wochenende und die Luft ist warm. Alle sind da. Es gibt selbstgemachten Frankfurter Kranz, mit Buttercreme, Haselnusskrokant und kandierten Kirschen. Vielleicht streuen wir sogar noch diese bunten Streusel darüber, was meinst du? Dazu Wasser mit einem Spritzer Zitrone. Ja, Papa trinkt seinen Kaffee immer noch mit Zucker. Die Blumen in der Vase sehen ja schön aus, aber sie duften leider kaum.

Ist Mamas Lieblingsduft eigentlich immer noch “Le Bain”? Der riecht auch so umarmend, ölig und dicht. Auch er ist erst nach längerer Zeit richtig schön, dann Puderzuckerig, skinnig, luftig. In der Phase dieser Vanille-Basis umarmt man seine Mutter gerne.

Wie, du magst kein zweites Stück? Schmeckt dir der Kuchen nicht?

Do Son gehört für mich zu der Gruppe der “Sauber und Gepflegten” Blumendüften, die an edele Hotels, Floristen, Friseurläden, Spas und frisch gewaschene weiße Frottee-Handtücher erinnern. Dazu zählen zB auch Nuit de cellophane von Serge Lutens, Les Nuits d'Izu von Keiko Mecheri, Jasmin Rouge und Eau de Soleil Blanc von Tom Ford.

Im ersten Moment erinnert er mich an Aveda-Haarspray: feucht, dunkel blattgrün, tropisch-floral, sehr natürlich und ausbalanciert süß. Natürliche Blüten, eine transparente Mischung aus Tuberose, Jasmin und etwas Orangenblüte, folgen. Im Vergleich zum Parfum ist er weniger blumig-wachsig, leichter. EdT und Parfüm teilen aber diese mineralische Meeresnote, die den Blumen eine Kante verleiht und so ein ziehendes Sehnsucht/Fernweh-Gefühl vermittelt. Dann setzt er sich etwas und wird pudriger, würziger, seifiger. Er bleibt hautwarm und nur wenig süß, leicht holzig/rauchig, aber immer sehr hell, luftig und sonnig. Er bildet eine perfekte, hautnahe Melange, eine sauber-seifige Gaze, in der keine Einzelnote mehr hervorsticht. Ganz leicht erinnert er auch an eine Vintage-Sonnencreme. (Die Parfümversion hält auf jeden Fall viel länger, ist dichter, plastischer, aber auch sehr viel klassisch blumiger.)

Ein moderner Klassiker und einer meiner Favoriten der letzten Jahre!