Reveal Men Calvin Klein 2015 Eau de Toilette
21
Top Rezension
Mutiges Leder
Jenseits der Grenzen.
Weite vermittelnd. Vertrautheit gebend.
Aus Konventionen lösend und erlösend.
Ein Plädoyer für Nischiges im Mainstream.
Ein besonderes Leder. Diffus. Luftig. Schwer greifbar. Ein Veilchenblatt-Leder. Reminiszenzen an - natürlich - Fahrenheit. Aber anders. Weicher. Nur angedeutetes Benzin. Dazu Lakritz. Meersalz. Liebesapfel. Frische. Und eine moderate, balsamisch-ambrige Grundierung, deren Wärme mit einem Klecks Tonka zart keksig wirkt. Alles gedimmt. Ineinander fließend wie Wasserfarben. Ein im wahrsten Sinne des Wortes verwaschener Duft. Ohne klare Konturen. Aber mit wunderbaren Gegensätzen. Dass er funktioniert liegt an der angenehmen Zurückhaltung aller Bestandteile, die zum Trotz eine Einheit bilden. Ein prägnantes Duftbild. Ein warmwürziges, sphärisches Leder mit geheimnisvoll fruchtig-aquatischem Anstrich. Eins für alle, denen Schwarzleder zu heftig, Irisleder zu fein und Veilchenblatt-Leder zu herb ist. Die mit Synthetik können. Viel Synthetik. Aber nicht mit aufdringlich projizierenden Chemiekeulen. Und die Lust darauf haben, anders zu riechen. Ohne auf Gefälligkeit zu verzichten. Für mich der ideale Lederduft. Mit wunderbar aromatischer, ungewöhnlicher Aura. Leicht herb. Leicht süß. Leicht warm. Leicht würzig. Leicht frisch.
Eine sehr eigenständige DNA. Für mich eine der unkonventionellsten im Designer-Sektor. Für Calvin Klein-Verhältnisse gewagt. Out of the box. Als Mainstream-Veröffentlichung (Produktdesign: Ann Gottlieb) mutig. Wahrscheinlich zu mutig, denn er wurde - Anfang 2015 auf den Markt gebracht - mittlerweile schon wieder eingestellt. Letzte Produktionen meines Wissens in 2019.
Ein Duft, der mich durchgängig fesselt. Eine Wiederentdeckung. 2017 getestet. Damals fasziniert von Salz und Frucht. Aber im Grunde nicht verstanden. Jedoch immer im Kopf behalten. Und dann beim Nachtest vier Jahre später. Wieder: Salz und Frucht und - Moment - Lakritz. Wow. Das geht doch nicht zusammen. Doch. Sogar wunderbar. Eigen, ohne sperrig zu sein. Dafür sorgt die dezente Basis, die alles bindet und rundet. Und Rodrigo Flores-Roux (mittlerweile Vizepräsident von Givaudan), Spezialist für den Einsatz ungewöhnlicher Inhaltsstoffe sowie die Kreation aromatischer Lederdüfte (John Varvatos). Dass es hier ebenfalls Leder ist, ist mir erst nach einiger Zeit aufgegangen. Weil es so geschickt und unaufgeregt eingeflochten ist (Duschgel und After Shave Balm transportieren den Eindruck übrigens eindeutiger). Für mich ein kleines Wunder. So anders, so (immer) tragbar.
Und das Vergnügen hält. Auch in der Abstrahlung. Auf rücksichtsvolle Weise. Performance ist mir nicht wichtig, aber hier freue ich mich, dass andere ihn mitbekommen. Und darüber, dass im Mainstream zwischendurch noch solche Konzept-Perlen produziert werden. Ich möchte den Firmen deshalb zurufen: Seid wieder öfter mutiger!
Weite vermittelnd. Vertrautheit gebend.
Aus Konventionen lösend und erlösend.
Ein Plädoyer für Nischiges im Mainstream.
Ein besonderes Leder. Diffus. Luftig. Schwer greifbar. Ein Veilchenblatt-Leder. Reminiszenzen an - natürlich - Fahrenheit. Aber anders. Weicher. Nur angedeutetes Benzin. Dazu Lakritz. Meersalz. Liebesapfel. Frische. Und eine moderate, balsamisch-ambrige Grundierung, deren Wärme mit einem Klecks Tonka zart keksig wirkt. Alles gedimmt. Ineinander fließend wie Wasserfarben. Ein im wahrsten Sinne des Wortes verwaschener Duft. Ohne klare Konturen. Aber mit wunderbaren Gegensätzen. Dass er funktioniert liegt an der angenehmen Zurückhaltung aller Bestandteile, die zum Trotz eine Einheit bilden. Ein prägnantes Duftbild. Ein warmwürziges, sphärisches Leder mit geheimnisvoll fruchtig-aquatischem Anstrich. Eins für alle, denen Schwarzleder zu heftig, Irisleder zu fein und Veilchenblatt-Leder zu herb ist. Die mit Synthetik können. Viel Synthetik. Aber nicht mit aufdringlich projizierenden Chemiekeulen. Und die Lust darauf haben, anders zu riechen. Ohne auf Gefälligkeit zu verzichten. Für mich der ideale Lederduft. Mit wunderbar aromatischer, ungewöhnlicher Aura. Leicht herb. Leicht süß. Leicht warm. Leicht würzig. Leicht frisch.
Eine sehr eigenständige DNA. Für mich eine der unkonventionellsten im Designer-Sektor. Für Calvin Klein-Verhältnisse gewagt. Out of the box. Als Mainstream-Veröffentlichung (Produktdesign: Ann Gottlieb) mutig. Wahrscheinlich zu mutig, denn er wurde - Anfang 2015 auf den Markt gebracht - mittlerweile schon wieder eingestellt. Letzte Produktionen meines Wissens in 2019.
Ein Duft, der mich durchgängig fesselt. Eine Wiederentdeckung. 2017 getestet. Damals fasziniert von Salz und Frucht. Aber im Grunde nicht verstanden. Jedoch immer im Kopf behalten. Und dann beim Nachtest vier Jahre später. Wieder: Salz und Frucht und - Moment - Lakritz. Wow. Das geht doch nicht zusammen. Doch. Sogar wunderbar. Eigen, ohne sperrig zu sein. Dafür sorgt die dezente Basis, die alles bindet und rundet. Und Rodrigo Flores-Roux (mittlerweile Vizepräsident von Givaudan), Spezialist für den Einsatz ungewöhnlicher Inhaltsstoffe sowie die Kreation aromatischer Lederdüfte (John Varvatos). Dass es hier ebenfalls Leder ist, ist mir erst nach einiger Zeit aufgegangen. Weil es so geschickt und unaufgeregt eingeflochten ist (Duschgel und After Shave Balm transportieren den Eindruck übrigens eindeutiger). Für mich ein kleines Wunder. So anders, so (immer) tragbar.
Und das Vergnügen hält. Auch in der Abstrahlung. Auf rücksichtsvolle Weise. Performance ist mir nicht wichtig, aber hier freue ich mich, dass andere ihn mitbekommen. Und darüber, dass im Mainstream zwischendurch noch solche Konzept-Perlen produziert werden. Ich möchte den Firmen deshalb zurufen: Seid wieder öfter mutiger!
9 Antworten


Reveal ist mir entgangen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob der Duft mir gefallen würde. Aber deine begeisterten Zeilen habe ich mit Begeisterung gelesen.