Daphne Comme des Garçons 2009
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Sehr hilfreiche Rezension
Chicago 1929
Prohibition (Alkoholverbot in den USA von 1920 – 1933). In einer Garage knallen Gamaschen – Colombo und seine Kumpane Zahnstocher - Charlie und seine Kumpane ab. In der Garage riecht es verräuchert und auf dem Pokertisch glimmen Weihrauchstäbchen. Selbst später noch, als die Polizei die Garage stürmt. Zeugen dieses Mafiamordes werden zwei arbeitslose Musiker. Joe (Saxophonist) und Jerry (Bassgeigenspieler). Sie können fliehen und um nicht selber gemeuchelt zu werden, verkleiden sie sich als Frauen und heuern in einer Damenkapelle an. Fortan wollen sie sich Josephine und Geraldine nennen.
Als sie so über den Bahnsteig stöckeln, mit Kussmundgesichtern, kräftig eingedieselt mit den Parfums, welchen sie sich ebenso geborgt haben – wenn schon Kerle in Fummeln, dann aber richtig – bemerkt Joe:
„ Himmel hast Du Dich in allen Parfümölen gebadet, die in Chicago als Fluchthilfe im Angebot waren?“ Eine Tuberosenwolke schlägt über Jerry zusammen.
Jerry :“Na und sonst nimmt uns doch keiner ab, daß wir Weiber sind. Ich habe sowieso das Gefühl, daß mich alle anstarren.“
Joe: „ Bei den Säbelbeinen? Bilde Dir keine Schwachheiten ein.“
An den beiden schwebt eine kurvige Blondine vorbei. Sugar Kane Kowalczyk (Polin).
Jerry:“Wie die sich bewegt! Wie ein Pudding! Und wie die riecht, auch wie ein Pudding, Vanillepudding mit in Schnaps eingelegten Apfelsinen. Das sind ganz anders gebaute Lebewesen.“
Sie erreichen den Waggon und werden von Sweet Sue, der Kapelleiterin und Bienstock , dem Manager der Band erwartet. Trockener Irispuder liegt in der Luft, fast schon erstickend. Hat sich die etwas vollschlanke Sweet Sue damit berieselt?
Die beiden stellen sich vor:
„Ich bin Joooosephine, Saxophon.“ „Und ich bin DAPHNE, die Bassgeige.“ Sehr schräger Blick von Joe zu Jerry.
Später bei einer Orchesterprobe im Waggon (der Zug rollt gen Florida) schnuppert Bienstock immer wieder an den beiden „Damen“.
„Was ist das für ein tolles Parfüm? Können Männer das auch tragen?“
Daphne: „Ich habe es Daphne getauft! Das Parfüm für Männer? Diese schrecklichen, haarigen Biester, die alles a-a-antatschen müssen und dabei wollen die doch alle nur dasselbe von einem Mädchen!“
Wer errät um welchen Filmklassiker es sich handelt, kann was gewinnen. Nämlich einen Schmatzer von all meinen Schlangen.
Und nein, ich habe den Film nicht parallel mitlaufen lassen. Das ist mein absoluter Lieblingsfilm und ich habe den so oft gesehen, daß ich die Dialoge schon mitsprechen kann.
Natürlich habe ich in den Dialogen einige Passagen geändert.
Daphne fällt bei CdG ziemlich aus dem Rahmen. Opulent, vollbusig, kurvig, fast lasziv. Schrammt für mich an fast zu viel Süße vorbei.
Und wenn Ihr mir das nicht glaubt, dann gibt es eine mit dem Taktstock.
„Biieeenstock!“
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Wenn der Duft so ist wie der Film, dann möchte ich auch danach riechen 🌞