Incredible Me Escada 2008

Immer wieder bin ich überrascht, wie Düfte sich verändern. Nicht nur in ihrem Duftverlauf, so sie einen haben, sondern auch wenn Haut, Hormone, Jahreszeiten, Wetter, Stimmung oder sonstwas eine Rolle spielen.

Eigentlich bin ich kein Freund der Escada-Düfte, wenn sie auch nicht alle schlecht sind, aber außer bei "Acte 2" hat es nie zu einem 'Haben muss' gereicht.

Vorhin habe ich "Incredible me" aufgeträufelt und schon die nächsten Minuten stand fest, dass wir keine Freunde werden. Zu süß und vor allem schwülstig war schon der Beginn, in der Kopfnote schon eine leicht gärige Note, ähnlich wie ich sie von "Ambush" von Dana kenne. Es könnte die Mandarine sein, die schon etwas zu lange lag und anfängt diese matschigen Stellen zu bekommen, die dann recht schnell Schimmel ansetzen, aber auch die Orchidee, denn einige Orchideen-Arten bekommen diese schwülstige Note, einen leichten Fäulnisgeruch, um eine ganz bestimmte Insekten-Art, nämlich Fliegen anzulocken.

Dann bin ich mit den Hunden raus. Regen und kühler Wind. Und plötzlich wurde IM richtig schön: Weich, warm und schokoladig, mit einer spritzigen Note, einem Frische-Kick, den ich einer Birne zugeordnet hätte, Birne Helene trifft es gut. (Die Duftpyramide habe ich jetzt erst, bei Schreiben des Kommis gelesen).
Auch die Kopfnote von Chantecailles "Frangipane", allerdings in der weichgespülten Version und bevor sie in den von mir so ungeliebten 'Teppichgeruch' abdreht, ist sehr ähnlich, und ich musste immer wieder meine Hand abschnüffeln.

Kaum in der Wohnung, in der Wärme zurück... und IM switcht wieder, bekommt wieder diese überreife Note.

Es wurden hier ja schon manchmal Düfte als "outdoor"-Düfte beschrieben, "Incredible me" gehört für mich auf jeden Fall zu dieser Art, und vor allem zu kühlem Wetter!