20.02.2024 - 06:05 Uhr
Marieposa
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Marieposa
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35
Huldufólk
Und wieder wird sich die Dämmerung unvermittelt über die Helligkeit des langen Tages legen. Ich kann es spüren, wie die Sonnenstrahlen im diffusen Nebel verschwimmen. Wenn die Wellen wieder brausend an die schwarzen Strände rollen.
Da ist Salz in meinem Haar und manchmal auch auf meinen Lippen. Der Kuss des Nordwinds, der an vereinzelten Tagen schon die ersten Schneeflocken vor sich hertreibt.
Was bleibt mir anderes, als das Fischernetz um mein graues Kleid zu schlingen, bis es zu Birkenschatten wird? Heute versinken meine nackten Füße noch im weichen Moos, das morgen schon unter einer Frostkruste knirschen mag. Und wenn die Nebel dichter werden, strecke ich die Hand vor meine Augen, um zu sehen, ob sie sich auflöst, erkenne meinesgleichen in den Formen jedes Steins, im Flüstern ihrer Schatten.
Lass mich eins werden mit diesem Ort, mit den moosigen Steinen und dem salzigen Wind über dem Sund. Ein Teil dessen, was ich immer war und für immer sein will.
**
Manchmal ist es eigenartig. Schon beim ersten Riechen schien mir Útilykt der klarste, eindeutigste und greifbarste der drei Langdegi-Düfte von Fischersund zu sein, doch wenn ich ihn beschreiben will, entzieht sich mir der Duft plötzlich. In gewisser Weise treibt er ein ähnliches Spiel mit mir wie das isländische Huldufólk, das verborgene Volk von Feen, Elfen und Trollen, das sich nur von uns Sterblichen sehen lässt, wenn es gesehen werden will.
Útilykt entstand in Kooperation mit 66° North, einem nachhaltigen Hersteller von Outdoorkleidung, der auf ökologische und soziale Fairness setzt. Ein Konzept, das natürlich hervorragend zu einem Land wie Island passt, dessen Bevölkerung schon immer ganz besonders auf die Gnade der sie umgebenden Naturgewalten angewiesen war und den Respekt vor der Umwelt vermutlich über Jahrhunderte auf die harte Tour gelernt hat. Aus dem Respekt wurde Liebe zur rauen Schönheit des Landes, zu ihren Urgewalten und ihrer Unberechenbarkeit, die in alter Zeit oft nur in Geschichten über jenes Huldufólk erfasst und begriffen werden konnte, das mir nun auf der Nase herumtanzt, während ich versuche, diesen Duft zu entschlüsseln.
Útilykt bedeutet so viel wie „der Geruch im Freien“ und soll den Duft einfangen, den man selbst nach einem im Freien verbrachten Tag angenommen hat und den man erst wahrnimmt, wenn man sich in die gemütliche Wärme seines Zuhauses zurückgezogen hat. Die wilde Natur ist hier also in gewisser Weise gezähmt und vertraut und leise, dabei aber auch ein wenig diffus und schwer zu beschreiben. Und ja, genau diese Erfahrung teile ich: Mal scheint der Duft kristallklar zu sein, zitrisch-algig mit kleinen Salzkörnchen, dann ist da auf einmal nur noch nebelkühles Moos oder arktischer Wind mit Schneeflocken, der Birkenblätter von den Ästen peitscht, oder feuchte Steine, von Flechten und herben Kräutern umrankt – und auch wenn diese einzelnen Aspekte gelegentlich für sich allein stehend auftauchen, vermischen sie sich doch plötzlich wieder und der Duft ist all das zugleich.
„Ein Hauch von Polarbärenflaum, ein Schimmer von Elfenstaub und das Flüstern des Windes“ schrieb @DolcePita so unglaublich treffen vor mir in seiner absolut lesenswerten Rezension, dass ich nicht anders kann, als die Worte noch einmal zu wiederholen. Denn ich bin vollkommen überzeugt davon, dass das stimmt!
Da ist Salz in meinem Haar und manchmal auch auf meinen Lippen. Der Kuss des Nordwinds, der an vereinzelten Tagen schon die ersten Schneeflocken vor sich hertreibt.
Was bleibt mir anderes, als das Fischernetz um mein graues Kleid zu schlingen, bis es zu Birkenschatten wird? Heute versinken meine nackten Füße noch im weichen Moos, das morgen schon unter einer Frostkruste knirschen mag. Und wenn die Nebel dichter werden, strecke ich die Hand vor meine Augen, um zu sehen, ob sie sich auflöst, erkenne meinesgleichen in den Formen jedes Steins, im Flüstern ihrer Schatten.
Lass mich eins werden mit diesem Ort, mit den moosigen Steinen und dem salzigen Wind über dem Sund. Ein Teil dessen, was ich immer war und für immer sein will.
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Manchmal ist es eigenartig. Schon beim ersten Riechen schien mir Útilykt der klarste, eindeutigste und greifbarste der drei Langdegi-Düfte von Fischersund zu sein, doch wenn ich ihn beschreiben will, entzieht sich mir der Duft plötzlich. In gewisser Weise treibt er ein ähnliches Spiel mit mir wie das isländische Huldufólk, das verborgene Volk von Feen, Elfen und Trollen, das sich nur von uns Sterblichen sehen lässt, wenn es gesehen werden will.
Útilykt entstand in Kooperation mit 66° North, einem nachhaltigen Hersteller von Outdoorkleidung, der auf ökologische und soziale Fairness setzt. Ein Konzept, das natürlich hervorragend zu einem Land wie Island passt, dessen Bevölkerung schon immer ganz besonders auf die Gnade der sie umgebenden Naturgewalten angewiesen war und den Respekt vor der Umwelt vermutlich über Jahrhunderte auf die harte Tour gelernt hat. Aus dem Respekt wurde Liebe zur rauen Schönheit des Landes, zu ihren Urgewalten und ihrer Unberechenbarkeit, die in alter Zeit oft nur in Geschichten über jenes Huldufólk erfasst und begriffen werden konnte, das mir nun auf der Nase herumtanzt, während ich versuche, diesen Duft zu entschlüsseln.
Útilykt bedeutet so viel wie „der Geruch im Freien“ und soll den Duft einfangen, den man selbst nach einem im Freien verbrachten Tag angenommen hat und den man erst wahrnimmt, wenn man sich in die gemütliche Wärme seines Zuhauses zurückgezogen hat. Die wilde Natur ist hier also in gewisser Weise gezähmt und vertraut und leise, dabei aber auch ein wenig diffus und schwer zu beschreiben. Und ja, genau diese Erfahrung teile ich: Mal scheint der Duft kristallklar zu sein, zitrisch-algig mit kleinen Salzkörnchen, dann ist da auf einmal nur noch nebelkühles Moos oder arktischer Wind mit Schneeflocken, der Birkenblätter von den Ästen peitscht, oder feuchte Steine, von Flechten und herben Kräutern umrankt – und auch wenn diese einzelnen Aspekte gelegentlich für sich allein stehend auftauchen, vermischen sie sich doch plötzlich wieder und der Duft ist all das zugleich.
„Ein Hauch von Polarbärenflaum, ein Schimmer von Elfenstaub und das Flüstern des Windes“ schrieb @DolcePita so unglaublich treffen vor mir in seiner absolut lesenswerten Rezension, dass ich nicht anders kann, als die Worte noch einmal zu wiederholen. Denn ich bin vollkommen überzeugt davon, dass das stimmt!
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