07.02.2024 - 07:44 Uhr
Floyd
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Floyd
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43
The Darker Sounds, Vol.23
Hier oben ist der Himmel eine diffuse Leinwand, eine grüne Aurora über Geisterland. Flechten liegen auf feuchten Böden wie Fischernetze über dem Sund. Nebel weht wie zarter Rauch aus Raureif im kühlen Wind. Die karge Vegetation verschwimmt. Sie dunstet Lichtreste aus klammem Lehm. Wo die wilden Gräser stehen. Dort ist nie ein Mensch gewesen, leben Elfen und wandeln Feen. Riechst Du den aniskühlen Atem. Er kommt von dort, wo die Trolle wohnen. Noch vor dem dämmerden Morgen verstecken sie sich in den Höhlen. Man sagt, sie würden sonst zu Steinen. Komm, lass uns den grünen Schleiern folgen, den glosenden Nebeln aus Geosmin.
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Fischersund ist das Label von Jón Þór Birgisson, dem Sänger und Gitarristen der isländischen Postrockband Sigur Rós. Das Haus vertreibt neben den eigenen Düften auch Kunstgegenstände, Tee, Decken und mehr. Es sei "a place where people can come and rest in their senses, a space that communicates directly with your senses, be it through smell, sound, touch or taste." Die Blechdosen für Solids und Verpackungen bearbeite Vater Birgir von Hand, heißt es. Ich finde sowas ja sympathisch. Tatsächlich wird man schon beim Besuch der Homepage durch die warmen und sphärischen Klänge der Musik in eine innere Ruhe isländischer Ferne versetzt. Ähnlich wirken auch die Parfums des Hauses, trotz eines gewissen Anteils an Synthetik, auf mich. Die Düfte der dunklen 'Skammdegi' Serie (No.23, No.54 und Flotholt), mit welchen ich mich in drei Rezensionen befassen werde, erzeugen diffus kühle Bilder karger nordischer Landschaften, erdig-feucht, kräutergrün-neblig, der Geruch von Geosmin scheint allgegenwärtig.
"No.23" war das erste Release des Hauses und ist somit auch der Beginn meiner Reise ins Land der Naturgeister. Sehr reduziert geht Birgisson hier zu Werke. Man betritt zum ersten Mal die feuchte Erde Islands, nimmt säuerliche Gräser und lehmige Wurzeln wahr, Aniskraut kühlt die Luft, flimmert wie grüne Nordlichter am Himmel. Pfeffer sorgt zu Beginn noch für ein gewisses rauchig-nebliges Kribbeln, wie würzig-kühler Raureif, leicht unterfüttert von hellem Tabakblatt. Dann folgt ein nachtfüllender, moderater bis hautnaher Fadeout von Geosmin, Gräsern und Aniskrautflimmern.
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Fischersund ist das Label von Jón Þór Birgisson, dem Sänger und Gitarristen der isländischen Postrockband Sigur Rós. Das Haus vertreibt neben den eigenen Düften auch Kunstgegenstände, Tee, Decken und mehr. Es sei "a place where people can come and rest in their senses, a space that communicates directly with your senses, be it through smell, sound, touch or taste." Die Blechdosen für Solids und Verpackungen bearbeite Vater Birgir von Hand, heißt es. Ich finde sowas ja sympathisch. Tatsächlich wird man schon beim Besuch der Homepage durch die warmen und sphärischen Klänge der Musik in eine innere Ruhe isländischer Ferne versetzt. Ähnlich wirken auch die Parfums des Hauses, trotz eines gewissen Anteils an Synthetik, auf mich. Die Düfte der dunklen 'Skammdegi' Serie (No.23, No.54 und Flotholt), mit welchen ich mich in drei Rezensionen befassen werde, erzeugen diffus kühle Bilder karger nordischer Landschaften, erdig-feucht, kräutergrün-neblig, der Geruch von Geosmin scheint allgegenwärtig.
"No.23" war das erste Release des Hauses und ist somit auch der Beginn meiner Reise ins Land der Naturgeister. Sehr reduziert geht Birgisson hier zu Werke. Man betritt zum ersten Mal die feuchte Erde Islands, nimmt säuerliche Gräser und lehmige Wurzeln wahr, Aniskraut kühlt die Luft, flimmert wie grüne Nordlichter am Himmel. Pfeffer sorgt zu Beginn noch für ein gewisses rauchig-nebliges Kribbeln, wie würzig-kühler Raureif, leicht unterfüttert von hellem Tabakblatt. Dann folgt ein nachtfüllender, moderater bis hautnaher Fadeout von Geosmin, Gräsern und Aniskrautflimmern.
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