17.02.2024 - 05:08 Uhr
Floyd
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Floyd
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Floating through the boreal dawn
Etwas hielt in der Nacht das Meer an. Es ist jetzt ganz stumm, wurde starr irgendwann. Die Erde dunstet Geosmin, ist feucht und dunkel und klamm. Sie treibt wie ein Körper in Birkenteerschleiern, die ganze Küste ist davon überzogen, die getauten Wiesen von verregneten Gräsern, die sich windenden Reste von Tang. Sind Sporen von Bernstein in den diesigen Nebeln. Sie fallen auf Wurzeln in fröstelnde Böden, verlieren sich allmählich darin in den würzigen borealen Flechten. Ich atme die grüne Dämmerung. Seit Monaten warten wir auf den Morgen.
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Fischersund, das Label von Jón Þór Birgisson, dem Sänger und Gitarristen der isländischen Postrockband Sigur Rós, kreiert Düfte, welche die isländischen Jahreszeiten abbilden. Die dunkle 'Skammdegi' Serie (No.23, No.54 und Flotholt) befasst sich mit dem borealen Winter, zeigt diffus kühle Bilder karger nordischer Landschaften.
"Flotholt" eröffnet mit einem Akkord aus rauchig-würzigem Birkenteer, feuchten Gräsern und salzigem Tang. Die angeführte Bergamotte wirkt dezent kühlend, verstärkt den Eindruck eines klammen Nebels. Allmählich setzt sich nasse Erde durch, der in der Serie allgegenwärtige Geruch von Geosmin fällt diesmal aber etwas weniger dominant aus, stattdessen sind erdig-wurzelige Terpene des Vetiver ausgeprägter, erinnern manchmal auch an würzige Flechten, welche durch Spuren von Amber leicht harzige Nuancen bekommen. Alles in allem bleibt der Geruch aber eher feucht-grün, erdig-rauchig, neblig-transparent und moderat in der Projektion. Er gilt als erste offizielle Kooperation mit Sigur Rós und wurde dementsprechend auch audiovisuell illustriert:
https://www.youtube.com/watch?v=nBHlsgJErOs
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Fischersund, das Label von Jón Þór Birgisson, dem Sänger und Gitarristen der isländischen Postrockband Sigur Rós, kreiert Düfte, welche die isländischen Jahreszeiten abbilden. Die dunkle 'Skammdegi' Serie (No.23, No.54 und Flotholt) befasst sich mit dem borealen Winter, zeigt diffus kühle Bilder karger nordischer Landschaften.
"Flotholt" eröffnet mit einem Akkord aus rauchig-würzigem Birkenteer, feuchten Gräsern und salzigem Tang. Die angeführte Bergamotte wirkt dezent kühlend, verstärkt den Eindruck eines klammen Nebels. Allmählich setzt sich nasse Erde durch, der in der Serie allgegenwärtige Geruch von Geosmin fällt diesmal aber etwas weniger dominant aus, stattdessen sind erdig-wurzelige Terpene des Vetiver ausgeprägter, erinnern manchmal auch an würzige Flechten, welche durch Spuren von Amber leicht harzige Nuancen bekommen. Alles in allem bleibt der Geruch aber eher feucht-grün, erdig-rauchig, neblig-transparent und moderat in der Projektion. Er gilt als erste offizielle Kooperation mit Sigur Rós und wurde dementsprechend auch audiovisuell illustriert:
https://www.youtube.com/watch?v=nBHlsgJErOs
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