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Top Rezension
Eine Liebesgeschichte in mattgrün
Vetiver ist eine Allegorie von märchenhafter Romantik. Die Zeit ist die Belle Époque und der Schauplatz ein herbstliches London. Soeben beginnen die sanften Abendlichter zu leuchten, leichter Regen fällt auf die schweren Wollmäntel der gemütlich-spazierenden Herren, es ist immer noch angenehm warm.
Da rollt eine Equipage vor und ein gepflegter Mann im mittleren Alter steigt aus. Er ist der typische, altenglische Edelmann: Ausgesprochen förmlich, konservativ und immer beherrscht. Ein perfekter Moustache ziert sein aufmerksames Gesicht. Sein Eau de Toilette ist gleichsam elegant und altehrwürdig. Herbe Zitrone und scharfe Orange mit einer dezenten Seifigkeit halten seinen erschöpften Verstand wach. Er raucht russische Zigaretten.
Auf einmal fällt ihm etwas auf. Ein sanfter, aber bewusst auftretender Holzduft. Er dreht sich um und ist auf einen Schlag verzaubert. Vor ihm steht eine Frau, orientalisch, indisch vielleicht; das schönste Wesen, das er jemals zu Gesicht bekommen hat. Das durfte nicht sein! Wie konnte er einer so fremden, außergewöhnlichen Erscheinung verfallen? Doch er hatte ihr bereits eine feine, französische Praline angeboten...
Die beiden trafen sich täglich. Eine intime Liebesbeziehung, unter höchster Diskretion natürlich. Abends im Raum, nach ihren leidenschaftlichen Treffen, duftete es nach Vetiver.
Dieser Duft ist für mich in seiner Komposition so vollkommen, wie eine phantastische Liebesbeziehung! Den Auftakt nimmt jene elegante Frische von herber Zitrik und ätherischer, kühl-scharfer Bergamotte ein. Dezenter Pfeffer und eine leichte Muskatnote sorgen für ein würziges Kribbeln. Kalter Tabak und spritziger Limettensaft mit Zimt verleihen dem Duft noch eine komplexe Tiefe. Außerdem erwacht hin und wieder ein süß-grünlicher Lavendel.
Ich nehme den Duft in seiner Qualität als rein und ungetrübt-dynamisch wahr.
Nach ca. zehn Minuten setzt sich dann der Vetiver mit einem kräftigen Volumen durch und sorgt für dieses indische Gewürzaroma. Der holzige, süße Vetiver ist bodenständig-rural, aber doch pur und exquisit. Er bestimmt schnell den Charakter des Duftes.
In der weiteren Entwicklung, die durchaus aufregend bleibt, tauchen für mich scharf-weicher Pimentpfeffer, süßes, altes Holz und eine reinigende Bergamotte auf. Dabei geht auch von den ursprünglichen Qualitäten nichts verloren.
Vetiver ist für mich in seiner Reinheit und Finesse nahezu perfekt. Er weckt ganz viele, tatsächlich sinnliche Empfindungen und ist äußerst vornehm zu tragen.
Da rollt eine Equipage vor und ein gepflegter Mann im mittleren Alter steigt aus. Er ist der typische, altenglische Edelmann: Ausgesprochen förmlich, konservativ und immer beherrscht. Ein perfekter Moustache ziert sein aufmerksames Gesicht. Sein Eau de Toilette ist gleichsam elegant und altehrwürdig. Herbe Zitrone und scharfe Orange mit einer dezenten Seifigkeit halten seinen erschöpften Verstand wach. Er raucht russische Zigaretten.
Auf einmal fällt ihm etwas auf. Ein sanfter, aber bewusst auftretender Holzduft. Er dreht sich um und ist auf einen Schlag verzaubert. Vor ihm steht eine Frau, orientalisch, indisch vielleicht; das schönste Wesen, das er jemals zu Gesicht bekommen hat. Das durfte nicht sein! Wie konnte er einer so fremden, außergewöhnlichen Erscheinung verfallen? Doch er hatte ihr bereits eine feine, französische Praline angeboten...
Die beiden trafen sich täglich. Eine intime Liebesbeziehung, unter höchster Diskretion natürlich. Abends im Raum, nach ihren leidenschaftlichen Treffen, duftete es nach Vetiver.
Dieser Duft ist für mich in seiner Komposition so vollkommen, wie eine phantastische Liebesbeziehung! Den Auftakt nimmt jene elegante Frische von herber Zitrik und ätherischer, kühl-scharfer Bergamotte ein. Dezenter Pfeffer und eine leichte Muskatnote sorgen für ein würziges Kribbeln. Kalter Tabak und spritziger Limettensaft mit Zimt verleihen dem Duft noch eine komplexe Tiefe. Außerdem erwacht hin und wieder ein süß-grünlicher Lavendel.
Ich nehme den Duft in seiner Qualität als rein und ungetrübt-dynamisch wahr.
Nach ca. zehn Minuten setzt sich dann der Vetiver mit einem kräftigen Volumen durch und sorgt für dieses indische Gewürzaroma. Der holzige, süße Vetiver ist bodenständig-rural, aber doch pur und exquisit. Er bestimmt schnell den Charakter des Duftes.
In der weiteren Entwicklung, die durchaus aufregend bleibt, tauchen für mich scharf-weicher Pimentpfeffer, süßes, altes Holz und eine reinigende Bergamotte auf. Dabei geht auch von den ursprünglichen Qualitäten nichts verloren.
Vetiver ist für mich in seiner Reinheit und Finesse nahezu perfekt. Er weckt ganz viele, tatsächlich sinnliche Empfindungen und ist äußerst vornehm zu tragen.
8 Antworten
Danke dafür!
Prima Kommentar - und:
Willkommen bei Parfumo! :-)