16.06.2023 - 13:07 Uhr
Floyd
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Floyd
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The Man that would be Charuto
Charuto schlief auf Heusäcken oder alten Holzkisten und drehte sich Stumpen aus Zigarrenresten. Ich hatte ihn schon fast vergessen. In einer der alten dunklen Gassen surrten die bitter-scharfen Laternen Lichtkegel aus Baldrian in seine verschleierten Augen. Sein Kleid aus mulchigem Tabak zerschlissen war über sein Ledergesicht ergossen, begann über die süßliche Haut zu fließen, die Patina aus Flechten und Moosen, die würzigen Rinden, die welken mussten, die Rosinenkrumen in den erdigen Krusten. Ich konnte meinen Blick nicht mehr davon lassen.
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Marcus R. McCoy, Parfümeur und Betreiber von House of Orpheus, gibt an, die Sprache der Pflanzen von Schamanen und das Handwerk der Destillation von den Ursprüngen der Alchemie erworben zu haben. Seine Kreationen bewegten sich jenseits des Physischen, überschritten die liminalen Grenzen. Er schreibt Hymnen an griechische Götter und verbrennt Weihrauch dazu. Manchmal wohl auch Zigarren.
"Charuto" (port.: Zigarre) beginnt mit den bitter-scharfen, Baldrian-ähnlichen Noten des Bibergeil, der seine ledrigen Aromen erst im Herzen aus zunächst aromatisch-würzigem Tabak sowie leicht rauchig-erdigen und minimal fruchtigen Noten des Oud zu Tage fördert. Während der Tabak sich immer mehr in Richtung süßlich-warmer, fast schon feucht-moosiger Aromen entwickelt, werden die Hölzer tiefer und dunkler, bekommen mehr den Charakter von Rinden. Die Begegnung mit Charuto ist seltsam verwirrend, aromatisch-würzig und schmutzig-betörend, moderat aber von langer Dauer.
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Marcus R. McCoy, Parfümeur und Betreiber von House of Orpheus, gibt an, die Sprache der Pflanzen von Schamanen und das Handwerk der Destillation von den Ursprüngen der Alchemie erworben zu haben. Seine Kreationen bewegten sich jenseits des Physischen, überschritten die liminalen Grenzen. Er schreibt Hymnen an griechische Götter und verbrennt Weihrauch dazu. Manchmal wohl auch Zigarren.
"Charuto" (port.: Zigarre) beginnt mit den bitter-scharfen, Baldrian-ähnlichen Noten des Bibergeil, der seine ledrigen Aromen erst im Herzen aus zunächst aromatisch-würzigem Tabak sowie leicht rauchig-erdigen und minimal fruchtigen Noten des Oud zu Tage fördert. Während der Tabak sich immer mehr in Richtung süßlich-warmer, fast schon feucht-moosiger Aromen entwickelt, werden die Hölzer tiefer und dunkler, bekommen mehr den Charakter von Rinden. Die Begegnung mit Charuto ist seltsam verwirrend, aromatisch-würzig und schmutzig-betörend, moderat aber von langer Dauer.
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