Jean-Charles de Castelbajac 1982 Eau de Cologne

Jean-Charles de Castelbajac (Eau de Cologne) von Jean-Charles de Castelbajac
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7.6 / 10 32 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Jean-Charles de Castelbajac für Herren, erschienen im Jahr 1982. Der Duft ist würzig-harzig. Es wurde zuletzt von Mülhens vermarktet.
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Duftrichtung

Würzig
Harzig
Grün
Holzig
Ledrig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
AldehydeAldehyde ArtemisiaArtemisia WacholderWacholder BasilikumBasilikum grüne Notengrüne Noten BergamotteBergamotte
Herznote Herznote
ZedernholzZedernholz RosengeranieRosengeranie SandelholzSandelholz GartennelkeGartennelke KiefernnadelKiefernnadel PatchouliPatchouli
Basisnote Basisnote
MoosMoos BibergeilBibergeil LederLeder MoschusMoschus WeihrauchWeihrauch TonkabohneTonkabohne
Bewertungen
Duft
7.632 Bewertungen
Haltbarkeit
7.525 Bewertungen
Sillage
7.123 Bewertungen
Flakon
7.228 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 09.12.2023.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9.5
Duft
Souhsza

23 Rezensionen
Souhsza
Souhsza
Sehr hilfreiche Rezension 9  
Der Ganovenduft
J-C d C war der Signaturduft meines Vaters.

Dank der mir von Inse geschenkten Probe, die mich unglaublich gefreut hat und der beste Willkommensgruß bei Parfumo überhaupt war, kann ich die Erinnerung an meinen vor Jahrzehnten verstorbenen Vater wiederauferstehen lassen.

Ich nehme eine Nase voll und bin 30 Jahre zurückversetzt. Es ist sozusagen so, als ob mich die alte Zeit im Bruchteil einer Sekunde wieder umgibt. Eine Zeitreise initiert mit etwas so kleinem unscheinbarem, wie einem Fläschen von Menschen zusammengebrauter Flüssigkeit.

Mein Vater in seinen karierten Hosen mit Schlag sehr souverän vor unserem Haus stehend. Lino Ventura auf Gangsterjagd in Paris mit seinem Citroen DS 20 olivgrün-metallic im Fernsehen. Der Cousin meines Vaters in seinen schwarz-weißen Schlangenlederstiefeletten und dunkelblauem Blazer aus feinstem Tuch eintretend - einer Bekleidung die ihn nicht zuletzt als Repräsentant eines im Saarland verbreiteten Milieus zu Bergarbeiterzeiten kenntlich machte, ihm aber auch etwas verrückt-herrschaftliches gab (Lapo geh nach Hause) -. Das Auftreten meines Vaters zu bestimmten Anlässen, z.B. zur Produktenbörse in Anzug und Krawatte, auf Familienfesten wie den Kommunionen meiner Cousinen in bester Sonntagskleidung, in späteren Jahren mit Fliege. Ich habe ihn nie in einer Jeans gesehen, immer nur in Stoffhosen. Er mit ein paar Mitarbeitern auf Abwegen in den gut bekannten, gut frequentierten und allseits beliebten Bars, einem Paralleluniversum nur für Männer mit viel Bier als Vergnügensbooster. Mein Vater mit Seidentüchlein in der kleinen oberen Seitentasche seines Sakkos, mal rot mal blau gemustert. Diese französisch anmutenden Männergesichter mit dunklen Haaren und manchmal auch Locken auf dem Haupt. Meinen Onkel mit seinen Koteletts. Uns essend Schnecken, Frösche, moule farcie. Rotwein und savoir vivre.

Ich rieche den Duft unglaublich gern. Für mich hat er etwas zeitloses, selbstbewußt männliches, nobles, aber auch etwas von einem augenzwinkernden Pokern um, und Stehlen von Freiräume, die man sich provozierend und unverschämt auf Kosten der Frauen, Kinder und Schwächeren nimmt und zum eigenen Erstaunen ohne Sanktionen dann inne hat. Da ist die Erinnerung an meine Kindheit und Jugend in einem extrem männerdominierten Ort mitten auf dem Kohlenrücken in einer machohaften Zeit, die man nur als Außenstehender oder mit Abstand milde belächeln kann, die jedem und jeder, die nicht zu dieser Gruppe arroganter und damit auch etwas dümmlicher Gockel gehört doch ein rechter Albtraum war.

Zwiespältige Gefühle hin oder her...

Recht überlegt ist so ein Signaturduft auch eine Art von Mitgift, eine besonders schöne, weil sinnliche und eine Beständigkeit vermittelnde, die es heute in einer Zeit von Lebensabschnitts-, Sommer- und Winterparfums so gar nicht mehr gibt.

Wie gern hätte auch ich einen Signaturduft, auch zur Erinnerung für meine Lieben. Wäre in unserer mobilen Zeit fast ein besserer, weil leichter erreichbarer Erinnerungsanker als eine Grabstätte.

Wie ich sehe habe ich mich mit diesem Kommentar wohl auf ein ziemliches Glatteis begeben, weil ich heute Morgen eine über fünf Jahre lange treue FollowerIn verloren haben.

Das macht mich traurig.
9 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Taurus

1052 Rezensionen
Taurus
Taurus
12  
Zwischen zwei späteren Klassikern
Normalerweise ziehen Modedesigner zuerst Ihr Label mittels ansprechender Textilkollektion hoch, bevor Sie dann über viele Jahre selber oder unter Lizenz Duftkollektionen für den Herrn, die Dame oder wem auch immer feilbieten.

Bei JC de CASTELBAJAC, so schreibt sich die Marke aktuell, ist der Traum der eigenen Duftwässer bereits wieder passé. Vielleicht war der ursprüngliche Name zu sperrig, das Packaging zu nichtssagend, die Zielgruppe zu behäbig oder die Produkte nicht überzeugend genug.

Letzteres kann ich mir kaum vorstellen denn irgendwie war der Duft seiner Zeit ein wenig mehr voraus, als man ahnen könnte. Zum einen tendiert der Flakon designmäßig eher zum Ende als zum Anfang der 80er. Im Prinzip wären sogar die 90er Jahre als Entstehungszeit möglich.

Zudem steht Jean-Charles de Castelbajac für mich genau zwischen zwei Düften. Da wäre zum einen das struppige Ténéré von Paco Rabanne mit dem man sich gemeinsam u. a. Artemesia und die Gartennelke teilt, zum anderen das weitaus lockerere beinahe geheimnisvolle und derweil unterschätzte Acteur von Azzaro. Hier teilen sich die beiden sowohl Zedernholz, Amber, Leder und auch Moschus. Eigentlich hätte ich in JCdC noch ein wenig Rose vermutet, doch da scheine ich mich wohl getäuscht zu haben ... oder sie wurde unterschlagen.

Verwundernswert ist halt, dass sowohl Ténéré als auch Acteur gut 7 bis 8 Jahre später auf den Markt kamen. Zudem sind jene Herrendüfte halt überzeugender gemacht. Ob man sich dabei an Jean-Charles de Castelbajac orientiert hat, ist pure Spekulation.

Zumindest hat der unbekannte Parfumeur hier ordentlich seine Hausaufgaben gemacht und einen klassisch, holzig, floral-aromatischen sowie würzigen Herrenduft geschaffen, nachdem heute leider kein Hahn mehr kräht, aber anscheinend für die damalige Dekade inspirierend war.
7 Antworten
6
Duft
Nikodemus

32 Rezensionen
Nikodemus
Nikodemus
Hilfreiche Rezension 5  
Ein netter Gefährte
Nein, er ist nicht unbedingt etwas Ausgefallenes, auch nicht etwas Herausragendes oder in besonderer Weise Hervorzuhebendes. Ziemlich durchschnittlich irgendwie. ABER - er ist ein netter Gefährte!

Keiner, der sich in den Vordergrund drängt, eher ein stiller, aber um so angenehmerer Begleiter.

Es war ein früher Versuch von Jean-Charles de Castelbajac im Parfümgeschäft Fuß zu fassen. Als Modemacher konnte er zahlreiche Promis ausstatten, sogar der Papst kleidete sich zeitweise mit Castelbajac.

Nur drei Jahre nach Firmengründung 1978 kam schließlich dieser Duft auf den Markt - jedoch mit eher mäßigem Erfolg.
Doch warum eigentlich? Ein angenehmer Duft, typisch für seine Zeit, vielleicht sogar eher noch in die 70er gehörend. Sillage und Haltbarkeit können sich auch sehen lassen.
Vielleicht aber ist es doch sein stilles, in der Masse guter Parfüms jener Zeit untergehendes Wesen, das einen größeren Erfolg am Markt verhindert hat...

Haben müssen tut man ihn zwar nicht unbedingt, wer ihn aber günstig bekommt, kann getrost zugreifen. Zu bereuen gibt es sicher nichts...

Herzliche Grüße aus Sachsen
5 Antworten

Statements

6 kurze Meinungen zum Parfum
MichHMichH vor 5 Jahren
9
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Wer denkt, einen Otto-Normal-Oldschooler vor sich zu haben, irrt. Das ist ein richtiger Kracher mit grün-erdigem Rauch. Groß!
3 Antworten
TaurusTaurus vor 5 Jahren
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
War seiner Zeit weit voraus, denn er ist angesiedelt zwischen Ténéré von Paco Rabanne und Acteur von Azzaro die 7-8 Jahre später kamen.
1 Antwort
CaligariCaligari vor 3 Jahren
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Ganz leicht lieblicher (entschärfter) Oldschool-Duft mit wunderbarer Bibergeil-Leder-Moos-Moschus-Kombi, die man heute noch tragen kann.
1 Antwort
BellemorteBellemorte vor 5 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Holz, Moos, Erde, etwas Tier, grün-florales Flair (erinnert mich an Trockenshampoo) - und dennoch eine fast ätherische Frische/Leichtigkeit.
1 Antwort
Stefan25376Stefan25376 vor 5 Monaten
Der kommt so schmutzig, erdig, zimtig, dunkel, grün, kräuterig daher. Sehr gelungen. Enthält aber leider das unethische Bibergeil.
0 Antworten
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