Les Volutes des Fumées

Smoking Hot 2023

Svartir
02.10.2023 - 14:52 Uhr
6
6
Preis
7
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft

Einmal Lakri.... ähhh Apfel, aber verbrannt bitte!

Okay, also an dieser Stelle ein kleines Eingeständnis: Kilian war mir bis dato im Großen und Ganzen fremd. Eine kostenlose Beigabe vom "Rolling in Love" war die erste Berührung zum Dufthaus - und es folgte erstmal Ratlosigkeit.

Rolling in Love gefiel mir tatsächlich, so dass ich mich einige Zeit später traute, in der Parfümerie einen Blick ins Kilian Regal zu wagen.
Dort lernte ich, dass Kilian seine Duftkreationen in Duftfamilien einordnet und den jeweiligen Mitgliedern einer Kategorie eine entsprechende Farbe zuordnet bzw. im Fall der Liquors eben auch in besondere Flakons abfüllt.

Wie der Name schon vermuten lässt, gehört Smoking Hot zu den "The Smokes".

Kilian schriebt selber zum Duft:

“There is not one way of being hot. Maybe you are good, maybe you are bad. Maybe you are better when you are bad… Maybe you like to be you, or a different version of yourself. At night, there are no rules but one, just be Smoking Hot!” - Kilian Hennessy

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Erschaffer der Kreation ist Mathieu Nardin. Neben dieser, ist er beispielsweise auch die Nase hinter den bekannten ManRose und "XJ 1861 Zefiro | XerJoff".

Weiter heißt es auf der Website:

"Evoking everything from European clubs to Eastern hookah lounges, Smoking Hot redefines what a smokey scent is today, going almost where it’s too hot to handle."

Offensichtlich möchte man mit Smoking Hot eine moderne, rauchige DNA ohne den klassischen Weihrauch schaffen... und... dieser Teil der Mission ist auf jeden Fall gelungen!

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Mein Eindruck zum Duft:

Insbesondere nach dem Aufsprühen gibt es eine kurzweilige, aufregende Entwicklung zu erschnuppern. Bitte steinigt mich nicht für die folgende Einordnung der Geschehnisse in visualisierter Form:

Ein wilder, zimtiger Apfel versucht sich kurz am Bratapfel, verbrennt aber binnen kürzester Zeit in einer Tabakglut. Da liegt er nun, der verbrannte Apfel auf halb verkohlten Tabakblättern, die Glut inzwischen erstickt. Um die Folgen dieses Malheurs zu übertünchen, wirft Mathieu nun Vanille-Essenz und Ambranoten dazu. Die aufkommende süßliche Wärme rettet das Missgeschick tatsächlich. Heraus kommt das Gesamtbild, das Kilian wohl auch als Shisha bezeichnet.

Ich hatte bei meinen ersten Test zu Beginn ganz starke Lakritz Assoziationen. Im Verlauf ergab sich subjektiv immer wieder der Geruch von diesen Haribo "Gelee Berries". Erst nach dem ich mich wirklich mit den einzelnen Noten und dem Verlauf auseinandergesetzt hatte, lies dieses Bild nach.

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Künstlerisch ist Smoking Hot ein richtig gut umgesetzter Duft. Ich mag auch gern an meinem Handgelenk schnüffeln, aber es folgt die Erkenntnis: So will ich nicht riechen.

Apropos: Wer will eigentlich nach Shisha riechen?

Gute Frage, aber ich würde den Duft klischeehaft tatsächlich am ehesten an jüngeren Herren sehen bzw. riechen wollen.

Mir gefällt, dass der Duft nicht mit einer brachialen Sillage daher kommt. Das könnte nämlich außerordentlich anstrengend werden. Ein wenig länger durchhalten dürfte er dabei aber dennoch gern.

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Als klassische Lerche, Nichtraucher und Partymuffel werde ich wahrscheinlich nicht in Versuchung kommen, Smoking Hot in seiner artgerechten Umgebung zu testen. Wer es aber tut, dem wünsche ich schon jetzt viel Spaß mit dieser außergewöhnlichen Kreation.
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