04.10.2019 - 13:54 Uhr
DerDefcon
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DerDefcon
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27
Rose, Rose, Rose und nochmal Rose? Nein, heute mal nicht.
Schon eine ganze Weile schielte ich auf diesen Duft. Meine Leidenschaft für Rosendüfte wurde mit Kurkdjians Meisterwerk "Lumière Noire pour homme" geweckt. Wer diesen nicht kennt, sollte dies ändern und zwar so schnell wie möglich.
Rosen galten für mich früher als Altweibergewächse, die einem Mann in Form eines Parfüms doch nicht stehen können. Irren sollte ich mich, aber gewaltig.
Normalerweise müsste jetzt der Duftverlauf kommen, doch komme ich heute erst auf Haltbarkeit und Sillage zu sprechen - mir ist einfach mal so. Spricht man darüber, wie das Ganze sich dem Umfeld präsentiert, so kann festgehalten werden, dass es sich um einen vornehmen, gentlemanhaften Duft handelt, der Dritte nicht erschlägt, der nicht laut "Hallo, hier bin ich." in die Welt ruft. Er nervt keine Theatergäste, nicht den Gegenüber im Restaurant, nicht die Gäste während eines Geburtstags, nicht die Kommilitonen in der Universität.
Die Haltbarkeit ist solide. Einen Arbeitstag überbrückt man mit Etros Komposition durchaus.
Mathieu Nardin, der Erschaffer dieses Wässerchens, entschied sich dafür, die Rose so zu integrieren, dass sie ihren Träger nicht schon vom ersten Sprühstoß an erdrückt. Begrüßt wurde ich nicht mit einer lauten Rose, sondern eher mit Würze und Harzigkeit. Ein wenig Pfeffer hier, ein bisschen Kardamom da und dazu eine helle Bergamotte, die sogar leicht fruchtige Assoziationen hervorrief. Das Elemiharz gab all dem eine leicht grüne, erdige Note, hinter der sich die noch zurückhaltende Rose versteckte.
Im weiteren Duftverlauf gesellten sich Weihrauch, Hölzer und Patchouli dazu. All dies zusammen, wobei es immer schwerer wurde, einzelne Komponenten gezielt herauszuriechen, sorgten für eine dezent rauchige Note, die mich kurzzeitig an jene in - bitte nicht hauen - Creeds Bestseller erinnerte, dessen Namen ich hier nicht niederschreibe, da ich mit diesem einen Satz wohl schon genug polarisiert haben dürfte. Aber nein, es ist kein Aventus-Zwilling - ups ... der Name fiel nun doch - denn die sehr erwachsene, reife und vor allem dunkle Rose, deren Auftritt absolut unsüß und ohne jedes Offensivsein erfolgte, gab diesem erdig-grünen und holzigen Duftverbund nun den floralen Einschlag, der dringend von Nöten war, um dem Namen dieses Wässerchens gerecht zu werden. Sie kämpfte sich immer weiter hervor, schaffte es jedoch nie, sich vollends in den Vordergrund zu drängen, wie man es von manch anderen Rosenwässern kennt. Der "steinige" Weihrauch, das grüne, etwas muffige Patchouli sowie die edlen Hölzer (edel sind sie übrigens wirklich), also die Bestandteile, die schlussendlich das gesamte Duftbild dominieren, sind der Rose absolut ebenbürtig, zügeln sie stets und ergeben mit ihr ein perfekt symbiotisches Dasein, das unkompliziert zu tragen ist und das ich nicht unbedingt als "ManRose", wenn auch alles sehr erdig, dunkel und dreckig daherkommt, bezeichnen würde, denn ebenso ließe sich auch die Deklaration als "UnisexRose" vornehmen. Wer den einen oder anderen meiner Kommentare bereits schon auf dem Bildschirm hatte, dürfte über diese Einschätzung nicht überrascht sein, da auch ich, wie viele andere Parfumos auch, nicht sonderlich viel von künstlich aufgebauten Geschlechterbarrieren halte.
Abschließend möchte ich noch festhalten, dass Etros Rosenkomposition nicht am Thron meines geliebten "Lumière Noire pour homme" kratzen kann. Das musste abschließend einfach noch gesagt werden.
Danke fürs Lesen.
Rosen galten für mich früher als Altweibergewächse, die einem Mann in Form eines Parfüms doch nicht stehen können. Irren sollte ich mich, aber gewaltig.
Normalerweise müsste jetzt der Duftverlauf kommen, doch komme ich heute erst auf Haltbarkeit und Sillage zu sprechen - mir ist einfach mal so. Spricht man darüber, wie das Ganze sich dem Umfeld präsentiert, so kann festgehalten werden, dass es sich um einen vornehmen, gentlemanhaften Duft handelt, der Dritte nicht erschlägt, der nicht laut "Hallo, hier bin ich." in die Welt ruft. Er nervt keine Theatergäste, nicht den Gegenüber im Restaurant, nicht die Gäste während eines Geburtstags, nicht die Kommilitonen in der Universität.
Die Haltbarkeit ist solide. Einen Arbeitstag überbrückt man mit Etros Komposition durchaus.
Mathieu Nardin, der Erschaffer dieses Wässerchens, entschied sich dafür, die Rose so zu integrieren, dass sie ihren Träger nicht schon vom ersten Sprühstoß an erdrückt. Begrüßt wurde ich nicht mit einer lauten Rose, sondern eher mit Würze und Harzigkeit. Ein wenig Pfeffer hier, ein bisschen Kardamom da und dazu eine helle Bergamotte, die sogar leicht fruchtige Assoziationen hervorrief. Das Elemiharz gab all dem eine leicht grüne, erdige Note, hinter der sich die noch zurückhaltende Rose versteckte.
Im weiteren Duftverlauf gesellten sich Weihrauch, Hölzer und Patchouli dazu. All dies zusammen, wobei es immer schwerer wurde, einzelne Komponenten gezielt herauszuriechen, sorgten für eine dezent rauchige Note, die mich kurzzeitig an jene in - bitte nicht hauen - Creeds Bestseller erinnerte, dessen Namen ich hier nicht niederschreibe, da ich mit diesem einen Satz wohl schon genug polarisiert haben dürfte. Aber nein, es ist kein Aventus-Zwilling - ups ... der Name fiel nun doch - denn die sehr erwachsene, reife und vor allem dunkle Rose, deren Auftritt absolut unsüß und ohne jedes Offensivsein erfolgte, gab diesem erdig-grünen und holzigen Duftverbund nun den floralen Einschlag, der dringend von Nöten war, um dem Namen dieses Wässerchens gerecht zu werden. Sie kämpfte sich immer weiter hervor, schaffte es jedoch nie, sich vollends in den Vordergrund zu drängen, wie man es von manch anderen Rosenwässern kennt. Der "steinige" Weihrauch, das grüne, etwas muffige Patchouli sowie die edlen Hölzer (edel sind sie übrigens wirklich), also die Bestandteile, die schlussendlich das gesamte Duftbild dominieren, sind der Rose absolut ebenbürtig, zügeln sie stets und ergeben mit ihr ein perfekt symbiotisches Dasein, das unkompliziert zu tragen ist und das ich nicht unbedingt als "ManRose", wenn auch alles sehr erdig, dunkel und dreckig daherkommt, bezeichnen würde, denn ebenso ließe sich auch die Deklaration als "UnisexRose" vornehmen. Wer den einen oder anderen meiner Kommentare bereits schon auf dem Bildschirm hatte, dürfte über diese Einschätzung nicht überrascht sein, da auch ich, wie viele andere Parfumos auch, nicht sonderlich viel von künstlich aufgebauten Geschlechterbarrieren halte.
Abschließend möchte ich noch festhalten, dass Etros Rosenkomposition nicht am Thron meines geliebten "Lumière Noire pour homme" kratzen kann. Das musste abschließend einfach noch gesagt werden.
Danke fürs Lesen.
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