30.10.2013 - 08:27 Uhr
Gaukeleya
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Gaukeleya
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20
Dry & Dusty ...
... and warm and soft: mit diesen Worten umreisse ich meinen Gesamteindruck von Sandalo. Er war meine erste Begegnung mit dominantem Holz und zog an einem kalten, trockenen, kahlen, sonnengleissenden Spätwintertag bei mir ein.
Es hätte zu keiner passenderen Zeit sein können, denn meine Assoziation zu diesem Duft war sogleich: hell, karg, trocken, aber dennoch auch mit einer gewissen Wärme und Weichheit. Letzterer Eindruck speist sich nicht aus den wohltuenden, schüchtern wärmenden Strahlen der Februarsonne, auch nicht aus einer möglichen Ahnung von Frühlingshauch in der Luft, sondern aus etwas anderem... Doch dazu später.
Ich sprühe Sandalo auf, und sofort rieche ich das Holz, ganz kurz nur, zwei Wimpernschläge, so, als wolle es sich als Hauptdarsteller kurz vorstellen, bevor es von einer zitrusfrischen Welle überrollt wird. Bitterorange und Zitrone leisten ganze Arbeit, eine scharfe Frisch-Frische steigt empor, das Holz muss erstmal zurück in die 2. Reihe (mindestens), und die ohnehin zarte Frau Rose nimmt es dann gleich mal mit.
Langsam ebbt die Zitruswelle ab, nun darf Sandelholz wieder aufstehen. Frau Rose bleibt in der 2. Reihe sitzen, dafür zwinkert uns eine kleine Ambernote zu, auch sie scheint sich kurz vorstellen zu wollen, bevor ihr eigentlicher Auftritt kommt, später. Das Sandelholz entfaltet nun sein ganzes Können und seine Pracht auf schönste Weise, es ist so exquisit und fein, sehr trocken und dennoch weich und warm. Gerade so entgeht es einem staubigen Eindruck, insofern ist mein Titel nicht 100%ig zutreffend, das sei mir verziehen, doch ich muss beim Erleben von Sandalo nun einmal unweigerlich an Fever Rays "Dry & Dusty" denken:
Never leave me
Walk close beside me
Your hand, my hand
Fits so easy
No tomorrow
Let us stop here
We did some great things
Didn´t we? ...
Denn so empfinde ich Sandalo: wie ein Hand-in-Hand-Gehen mit einem Menschen, den ich sehr mag. Eine warme, feste Hand, die meine weiche Hand umschliesst, bestimmt und sicher, nur im Hier & Jetzt sind wir, das löst in mir tiefes Wohlgefühl aus. Das hat einen Hauch von Sinnlichkeit, doch eher der romantischen Art, und vielleicht ist es dann auch dieses, was meine Vorkommentatoren mit "sauberer, warmer, idealisierter Körperhaut" bezeichnet haben. Denn an Dusche und Reinlichkeit, jeglichem Abholdsein von *echter* Körperlichkeit, mag ich mich nun wirklich nicht erinnert fühlen hier.
Doch auch ich denke an warme Haut, auch ich rieche einen Anflug von pfeffrig-salzigem Skin-Akkord, ein bisschen Schweiss muss also doch vorhanden sein, und er macht Sandalo damit ein Stück weit organisch und lebendig. Und ich empfinde Sandalo als eher maskulin: ER trägt Sandalo, nicht ich, und ich kann seinen leichten, würzigen Schweiss zart wahrnehmen, als wir uns kurz umarmen und meine Nase und meine Lippen versehentlich seinen Hals streifen.
Möglicherweise begründet sich meine eher maskuline Assoziation in meiner fehlenden Wahrnehmung der diskreten Rose, die ich nur mit grosser Mühe herausriechen kann - geschweige denn irgendeine andere Blumigkeit - und auch süss ist Sandalo zu keiner Zeit an mir. Vielmehr bringt er einen Hauch Erdigkeit mit sich, was ihm mit zunehmendem Verlauf eine gewisse dunklere Tiefe mitgibt, die Schärfe verwischt, sie schwächt sich ab, dafür wird Sandalo "runder" und wärmer. Jedoch ist er niemals süss oder opulent, trotz des deutlich wahrnehmbaren Ambers: auch dieser ist eher von der trockenen Art und hat nichts Öliges.
Die Sillage ist nicht erschlagend, doch für die Umwelt sehr wohl im reduzierten Rahmen wahrnehmbar, was ich persönlich optimal finde, selbst wenn Sandalo aufgrund seiner speziellen Hautassoziation fast schon ein "intimer" Duft für mich ist. Doch da wir ja nur Hand in Hand gehen und gelegentlich anhalten und uns zugeneigt umarmen, passt das dann auch wieder ;-).
Erfreulicherweise hält Sandalo länger als ein Winterspaziergang am Mittag, er überdauert den ganzen Tag, und am Ende eines solchen Tages konstatiere ich: das Hier & Jetzt hat einen ganz schön langen Atem. Und das ist schön so.
Es hätte zu keiner passenderen Zeit sein können, denn meine Assoziation zu diesem Duft war sogleich: hell, karg, trocken, aber dennoch auch mit einer gewissen Wärme und Weichheit. Letzterer Eindruck speist sich nicht aus den wohltuenden, schüchtern wärmenden Strahlen der Februarsonne, auch nicht aus einer möglichen Ahnung von Frühlingshauch in der Luft, sondern aus etwas anderem... Doch dazu später.
Ich sprühe Sandalo auf, und sofort rieche ich das Holz, ganz kurz nur, zwei Wimpernschläge, so, als wolle es sich als Hauptdarsteller kurz vorstellen, bevor es von einer zitrusfrischen Welle überrollt wird. Bitterorange und Zitrone leisten ganze Arbeit, eine scharfe Frisch-Frische steigt empor, das Holz muss erstmal zurück in die 2. Reihe (mindestens), und die ohnehin zarte Frau Rose nimmt es dann gleich mal mit.
Langsam ebbt die Zitruswelle ab, nun darf Sandelholz wieder aufstehen. Frau Rose bleibt in der 2. Reihe sitzen, dafür zwinkert uns eine kleine Ambernote zu, auch sie scheint sich kurz vorstellen zu wollen, bevor ihr eigentlicher Auftritt kommt, später. Das Sandelholz entfaltet nun sein ganzes Können und seine Pracht auf schönste Weise, es ist so exquisit und fein, sehr trocken und dennoch weich und warm. Gerade so entgeht es einem staubigen Eindruck, insofern ist mein Titel nicht 100%ig zutreffend, das sei mir verziehen, doch ich muss beim Erleben von Sandalo nun einmal unweigerlich an Fever Rays "Dry & Dusty" denken:
Never leave me
Walk close beside me
Your hand, my hand
Fits so easy
No tomorrow
Let us stop here
We did some great things
Didn´t we? ...
Denn so empfinde ich Sandalo: wie ein Hand-in-Hand-Gehen mit einem Menschen, den ich sehr mag. Eine warme, feste Hand, die meine weiche Hand umschliesst, bestimmt und sicher, nur im Hier & Jetzt sind wir, das löst in mir tiefes Wohlgefühl aus. Das hat einen Hauch von Sinnlichkeit, doch eher der romantischen Art, und vielleicht ist es dann auch dieses, was meine Vorkommentatoren mit "sauberer, warmer, idealisierter Körperhaut" bezeichnet haben. Denn an Dusche und Reinlichkeit, jeglichem Abholdsein von *echter* Körperlichkeit, mag ich mich nun wirklich nicht erinnert fühlen hier.
Doch auch ich denke an warme Haut, auch ich rieche einen Anflug von pfeffrig-salzigem Skin-Akkord, ein bisschen Schweiss muss also doch vorhanden sein, und er macht Sandalo damit ein Stück weit organisch und lebendig. Und ich empfinde Sandalo als eher maskulin: ER trägt Sandalo, nicht ich, und ich kann seinen leichten, würzigen Schweiss zart wahrnehmen, als wir uns kurz umarmen und meine Nase und meine Lippen versehentlich seinen Hals streifen.
Möglicherweise begründet sich meine eher maskuline Assoziation in meiner fehlenden Wahrnehmung der diskreten Rose, die ich nur mit grosser Mühe herausriechen kann - geschweige denn irgendeine andere Blumigkeit - und auch süss ist Sandalo zu keiner Zeit an mir. Vielmehr bringt er einen Hauch Erdigkeit mit sich, was ihm mit zunehmendem Verlauf eine gewisse dunklere Tiefe mitgibt, die Schärfe verwischt, sie schwächt sich ab, dafür wird Sandalo "runder" und wärmer. Jedoch ist er niemals süss oder opulent, trotz des deutlich wahrnehmbaren Ambers: auch dieser ist eher von der trockenen Art und hat nichts Öliges.
Die Sillage ist nicht erschlagend, doch für die Umwelt sehr wohl im reduzierten Rahmen wahrnehmbar, was ich persönlich optimal finde, selbst wenn Sandalo aufgrund seiner speziellen Hautassoziation fast schon ein "intimer" Duft für mich ist. Doch da wir ja nur Hand in Hand gehen und gelegentlich anhalten und uns zugeneigt umarmen, passt das dann auch wieder ;-).
Erfreulicherweise hält Sandalo länger als ein Winterspaziergang am Mittag, er überdauert den ganzen Tag, und am Ende eines solchen Tages konstatiere ich: das Hier & Jetzt hat einen ganz schön langen Atem. Und das ist schön so.
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