Messe de Minuit 1994 Eau de Toilette

Messe de Minuit (Eau de Toilette) von Etro
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7.3 / 10 269 Bewertungen
Ein Parfum von Etro für Damen und Herren, erschienen im Jahr 1994. Der Duft ist rauchig-würzig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „Christmette, Mitternachtsmesse”.
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Duftrichtung

Rauchig
Würzig
Harzig
Holzig
Zitrus

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
OrangeOrange ZitroneZitrone BergamotteBergamotte
Herznote Herznote
WeihrauchWeihrauch Ceylon-ZimtCeylon-Zimt PatchouliPatchouli Zitronen-PetitgrainZitronen-Petitgrain RoseRose
Basisnote Basisnote
MyrrheMyrrhe LabdanumLabdanum MoschusMoschus

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.3269 Bewertungen
Haltbarkeit
7.4206 Bewertungen
Sillage
6.7201 Bewertungen
Flakon
7.4191 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.126 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 21.11.2023.

Rezensionen

25 ausführliche Duftbeschreibungen
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Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 31  
Sakrale Sanierung
„Mein lieber Camerlengo, ich weiß nicht, ich weiß nicht… Glauben Sie wirklich, dass das alles klug ist?“

„Aber was sollen wir denn tun, Heiliger Vater? Das Geld wird knapp, wir müssen neue Einnahmequellen erschließen. Immerhin hat nicht allein der Aufruf an unsere Schäfchen spannende Impulse gebracht, wie etwa die medienwirksame Vermarktung eines Vatikan-Awards für die ‚Rückständigste öffentliche Äußerung des Jahres‘. Nein, wir dürfen auch den Kardinälen attestieren, dass sie Euch viele originelle Ideen vorgelegt haben! Hier zum Beispiel: Wir bieten die Kuppel des Petersdoms als Werbefläche an. Wenn es uns gelingt, die Marken ‚Fiat‘ und ‚Lux‘ dafür als Kunden zu gewinnen, fällt das überhaupt nicht soooo doof auf, das läuft schon fast unter Ökumene.“

„Ausgeschlossen. Tabakwerbung, wahlweise die olle Uriella - ich bitte Sie! Ein bisschen weniger ‚originell‘ darf es durchaus sein. Und wo wir just beim Thema ‚reichlich originell‘ sind: Warum nennen Sie den Gedanken, in der Sixtinischen Kapelle ein Bordell zu eröffnen, nicht gleich ‚epochal‘. Der Begriff träfe es ja tatsächlich ganz gut. Diesen… diesen… diesen Award kriegt der Vorschlag jedenfalls nicht - und das gebe ich Ihnen gerne sogar ‚ex cathedra‘.“

„Verstanden. Wie wäre es damit: Der Petersdom wird zu einem vierstöckigen Indoor-Golfplatz ausgebaut.“

„Ha. Ha. Ha. Und statt des letzten Lochs stellen wir den Heiligen Gral auf?“

„Na, dann machen wir eben sowas Ähnliches wie die Sache mit dem Jugend-Treff…“

„Mooooment! Fangen Sie nicht wieder von diesem Konzept ‚Pellegrino-Party‘ in der Chiesa di San Pellegrino an! Hatten wir das nicht vorige Woche besprochen? Also - diese alte Kirche zu einem Jugend-Treff umzuweihen, in dem aus moralischen Gründen… nun, vielleicht nicht gerade bloß das gleichnamige Wasser, aber wenigstens nur Orangen- und Zitronen-Limo ausgeschenkt wird? Das hatte ich sofort abgelehnt!“

„Gewiss, Eure Heiligkeit, bitte lasst mich doch zu Ende reden! Jetzt kam nämlich auf den letzten Drücker von einer Internet-Community aus Deutschland noch die Anregung rein, ein entsprechendes Parfüm zu schaffen.“

„Ein Parfüm? Und was zum…ist eine ‚Internet-Community‘?“

„Das ist eine Art Gemeinde, die per Telefonleitung betet. Und die meinten, wir könnten aus der Moralische-Kirchenparty-Nummer zumindest einen Duft kreieren: Heller Weihrauch, Wachs, eine Spur Krypta-Muffigkeit und jede Menge Orangen- und Zitronen-Gepritzel. Später erscheinen ein paar wärmere Rauchnoten und etwas dunkles Holz. Sie wissen schon, wenn es auf Mitternacht zugeht und die Jugendlichen es sich…äh…kuschelig….“

„Ist ja gut, ist ja gut! Veranlassen Sie das in Gottes Namen. Nur reichen Sie bitte metaphorisch bis abends neben aller Gemütlichkeit außerdem zwangsweise eine Limo nach der anderen, die Kinderchen sollen schließlich nicht auf allzu dumme Ideen kommen…. Tja, ob wir so die Heilige Mutter Kirche saniert kriegen?“
17 Antworten
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Inger

112 Rezensionen
Inger
Inger
Top Rezension 25  
Die Verbindung von der Erde in den Himmel
Mein Mann und ich machen gerne Bergtouren. Er ist ein "Bergfex", für mich als "Flachländerin" war das anfangs schon eine Herausforderung.

Gut ausgerüstet geht es los. Die Wiesen sind grün, ein Bächlein rauscht. Schon bald wird der Weg steiler und beschwerlicher.
Wir lassen den Wald hinter uns, es geht bergauf. Ein paar verkrüppelte Bäume und Sträucher trotzen dem Wind, Gras und viele Blümchen versuchen sich noch zu behaupten.
Auf dieser Höhe gibt es oft eine Almhütte, ein Almhaus, gut verankert im Boden, oft in eine Mulde geschmiegt.
Nach einer kurzen Rast geht es weiter. Der Weg ist steinig, oft liegt Geröll, manchmal auch Schnee. Gemsen kommen dahergesprungen, um neugierig zu schauen, wer sie in ihrer Ruhe stört, um sich dann leichtfüßig wieder in die "Tiefe zu stürzen".
Endlich sind wir am Ziel, am Gipfel angelangt, beim Gipfelkreuz.
Der kalte Sturm pfeift uns um die Ohren, oft sind wir eingemummelt, nur kleine Sehschlitze für die Augen bleiben frei. Glück und Erleichterung machen sich breit. Die Anstrengung hat sich gelohnt. Geschafft, am Ziel!

Hier fühle ich mich dem Himmel so nahe. Vier Fünftel des Ganzen sind Himmel. Ich scheine ein Teil davon zu sein. Die Welt liegt klein zu meinen Füßen. Die Sorgen des Alltags werden winzig und unbedeutend. Ehrfürchtig werde ich und klein.

Genauso empfinde ich Messe de Minuit.

Der liebliche, zitronige, fast sanfte Beginn, dann der Übergang ins "schwierigere" Gelände. Es wird rauer, rauchiger, Fuß vor Fuß, das Tempo ist gemächlich. Die Myrrhe trägt die Last, verbindet sich mit den anderen Duftnoten, um dann dem Ende zu - kurz vor dem Ziel - Patchouli die Hand zu reichen. Angelangt am Gipfel, die Erleichterung. Der Moschus mild und fein, läßt das Herz in der Brust schneller schlagen.

Messe de Minuit entdecke ich immer wieder gerne, besonders in der kalten Jahreszeit.
Aber ich muß keine Berge erklimmen, keine Gipfelkreuze stürmen - nein, auch im Alltag, wenn ich erfolgreich bin oder auch nicht, wenn ich klein, zerbrechlich, angreifbar - weil menschlich bin - wenn ich spüre, es muß etwas (All)-Mächtiges geben, eine Verbindung von der Erde in den Himmel.
11 Antworten
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Centifolias

21 Rezensionen
Centifolias
Centifolias
Top Rezension 16  
Besuch im Museum
Fur mich einer der besten Düfte überhaupt. Ich las hier Assoziationen mit Kirchen, eine mit dem Erklimmen eines Berges, alles wunderbar beschrieben und treffend.
Ich hatte eine Zeit, in der es mir sehr schlecht ging. In dieser Zeit fand ich Ruhe und Trost nicht etwa in einer Kirche (wobei ich sehr gläubig bin) sondern in unserem Museum der alten Meister.
Ich wohne ganz in der Nähe einer grossen Stadt und dieses Museum hat einige der berühmtesten Gemälde der Welt in seinen Hallen. Die alten Meister haben es mir angetan. Dort findet man bei jedem Besuch und jeder weiteren Betrachtung neue Details. In eine andere Zeit versetzt, konnte ich dort über Stunden abschalten.
Aber was mich am meisten beruhigte, war der Geruch dort. Nein, nicht muffig, nicht nach Antiquariaten, sondern eine kühle Frische, ein Hauch eines unbeschreiblichen Geruchs, alt aber doch nicht altbacken, leicht und doch schwer. Kalt und doch mit einer sanftem Wärme. Ich atmete diesen speziellen Geruch immer tief ein, so sehr erdete er mich.
Messe de minuit kannte ich zu meinem Bedauern damals noch nicht.
Aber als ich es dann kennenlernte, wusste ich sofort, dieses Parfum gleicht dem Duft aus dem Museum.
Diese kühle Frische, die man zu Beginn riecht, ganz leicht zitrisch, dann die Tiefe, alt und neu, leicht und schwer gleichzeitig. Viele Facetten, wie all die Bilder für die Augen, immer andere neue Details, die die Nase erreichen.
Man kann ihn nicht wirklich beschreiben. Ich aber weiß, dass mit Messe de minuit mein Vertrauen da ist, Vertrauen darauf, dass es zwischen Himmel und Erde etwas gibt, eine Kraft, eine Macht, allgegenwärtig. In uns und bei uns. Ich möchte diesen Duft nicht mehr missen. Er ist nicht gefällig, man trägt ihn nicht, um zu beeindrucken, um auszulösen: "Was riecht denn hier so gut"? Nein, man trägt ihn für sich. Körpernah, geerdet, sicher und gefestigt im Glauben.
Das ist Messe de minuit.
Bei meinem nächsten Besuch im Museum werde ich ihn tragen. Er wird sich dort zur Vollkommenheit mit der Luft der hohen Räume verbinden.
3 Antworten
7.5
Flakon
5
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6
Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 12  
San Carlo alle quattro fontane
Diese kleine Kirche, von den Römern liebevoll 'San Carlino' genannt, ist eines der Meisterwerke von Francesco Borromini, dem - neben dem zu seinem Verdruss bereits zu Lebzeiten einen Deut berühmteren Gian Lorenzo Bernini - bedeutendsten Baumeister des barocken Rom. Vordergründig relativ unscheinbar offenbart ihre Fassade bei näherer Betrachtung eine ungewöhnliche, nachgerade revolutionäre Dynamik konkaver und konvexer Formen, sie sich in der Folge nicht nur in Borrominis Bauten wiederholen und weiterentwickeln sollte. Im (rührend kleinen) Innenraum setzen die hochkomplexen Struktur sich fort und finden ihren Höhepunkt in der Kassettierung der Innenkuppel, deren System sich dem Betrachter erst bei genauem und konzentriertem Hinsehen erschließt.

San Carlino ist meine Lieblingskirche, nicht nur in Rom. Überhaupt gehe ich sehr gerne in Kirchen - aus ausgeprägtem kunsthistorischem Interesse und weil es (meistens) wunderbare, stille Orte sind, an denen man - zumal auf Reisen - herrlich innehalten kann. Der liebe Gott hat schöne Häuser, viele in bester Innenstadtlage, im Sommer kühl und oftmals in gebrochen buntes Sonnenlicht getaucht, im Winter andächtig illuminiert mit einem Klang und Echo, wie es eben nur in Kirchen vorzufinden ist - und einem Duft von kaltem Stein und Kerzenwachs und Weihrauch - feierlich und kühl und doch sehr irdisch - den ich, wenngleich nicht religiös, doch sehr gerne mag.

Etros Messe de Minuit - und ich beziehe mich auf die Vorgängerversion der jetzigen - tut nicht mehr (und auch nicht weniger) als diesen Dufteindruck verblüffend genau nachzubilden. Da sind die kalten Steine und darauf das Echo der eigenen Schritte - und das starre, kalte Wachs gebrochen weißer Kerzen. Da ist etwas Verbranntes, Kokelndes - langsam in kalter Luft verwehender Weihrauch und angesengte schwarze Dochte - und dabei ein lange stehendes Wasser in marmornen Becken - und das glatte, rund abgeschliffene Holz der alten Bänke und zwar prachtvolle, jedoch nicht mehr ganz frische Blumen vorne am Altar. Messe de Minuit fängt all das ein.

Fazit: abgesehen davon, dass der Duft in seiner aktuellen Version eine deutlich dominante Zitrusnote hat, die den beschriebenen Effekt erheblich stört, wenn nicht verhindert - fand ich Messe de Minuit stets doch eher theoretisch interessant. Faszinierend, einen solchen (sehr positiven Duft- und Raumeindruck) in einer Flasche vorzufinden - quasi 'Kirche-to-go' - selbst danach riechen mochte ich eigentlich nie.
4 Antworten
2
Duft
CdG

39 Rezensionen
CdG
CdG
Hilfreiche Rezension 21  
Verpinkelte Pfarrhaustoilette
Zu meiner Schande muss ich zugeben, dass ich über all die Jahre hinweg "Messe de Minuit" nur auf dem Teststreifen kannte. Dort roch der Etro-Klassiker durchaus angenehm frisch, anfangs eher zitrisch, später wachsig und holzig – stets jedoch eher schüchtern zurückhaltend als aufdringlich, insbesondere im Vergleich zu den recht opulenten Weihrauchdüften von Comme des Carçons.

Beinahe hätte mich "Messe de Minuit" zu einem Spontankauf verleitet, wäre da nicht der obligatorische Test auf meiner Haut gewesen. Und, o weh: Dass meine Hautchemie einen derart frappierenden Unterschied ausmachen würde, hätte ich bei diesem an sich eher als unverfänglich einzustufenden Duft nicht vermutet.

An mir roch er abscheulich und erinnerte mich sogar latent an Urin; er entwickelte sich von Minute zu Minute in eine Richtung, die mich letztlich nach Hause und unter die Dusche trieb.

Trotz alledem ist er Dank seine unkapriziösen Beschaffenheit vielleicht für all diejenigen eine Alternative, denen die Düfte von Comme des Garçons zu intensiv sind. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Menschen gibt, an denen dieser Duft ausgezeichnet riecht. Bei mir ist er leider komplett durchgefallen.
7 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

51 kurze Meinungen zum Parfum
MarieposaMarieposa vor 1 Jahr
6
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Zwischen Myrrhe und Weihrauch
trage ich heimlich
eine Rose am Herzen.

Wo Schatten sind,
gibt's immer Licht.
41 Antworten
FriesinFriesin vor 3 Jahren
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Fröhlich pfeifend- den Fahrradkorb voll
Zitronen, Zimt und Myrrhe- düst Don Camillo zur Messe.
Mehr Partisan als Pfaffe
19 Antworten
FloydFloyd vor 4 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Altes Gewölbe aus kaltem Stein
Strahlen aus Staub
Mondlichtschein
Klamme Matratze
Novizenkammer
Von zitrischem Wehrauch und Myrrhe schwanger
16 Antworten
ChizzaChizza vor 3 Jahren
7
Flakon
6
Duft
In der Mitternachtsmesse werden Geviertelte Zitronen als Hostien gereicht, penetrant zitrisch, fast zu viel. Es wirkt leicht metallisch.
11 Antworten
StulleStulle vor 7 Jahren
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Ein echter Talar-Dropper. YOLO, Herr Prälat…. ;)
3 Antworten
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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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