07.05.2011 - 09:24 Uhr
Apicius
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Apicius
Top Rezension
22
Ich rieche Wald!
Wenigstens zwei Grundstoffe kommen in Betracht, wenn von Vetiver die Rede ist. Zum einen gibt es die Weiterverarbeitung „Vetiver-Acetat“, mit dem typischen, stechend-grünen Vetiver-Geruch. Den kennen wir vor allem aus Klassikern wie dem Vetiver von Guerlain. Pures Vetiveröl hingegen riecht anders; ich konnte es vor einiger Zeit kennenlernen. Das ist nichts eigentlich Schönes, sondern rauchig, kratzig, erdig, und man fragt sich, wie daraus etwas Gutes entstehen soll. So dürfte für die meisten Vetivers vor allem Vetiver-Acetat verwendet werden.
Für Etro hat sich Jacques Flori wohl auch an den Grundstoff herangewagt, und es ist was ganz tolles dabei herausgekommen. Dieses Vetiver hat einen kräftigen, erdig-holzigen Charakter. Besonders Zypresse ist spürbar. Im Hintergrund schwingen ätherische Noten mit, ein wenig wie Minze-Eukalyptus, ein wenig Koniferennadeln.
Ich sehe hier Verbindungen zum Thema Wald, besonders Waldboden. Das ist warme Sonne, die auf die trockenen Nadeln eines Ameisenhaufens scheint. Allerlei grüne Gerüche, die an Flora und Fauna eines Waldes erinnern, mischen sich hinzu, vor allem im Kopf. Aufregend ist das - so muss sich ein Hund fühlen, dem man erlaubt, durch einen sommerlichen Wald zu streunen!
Haltbarkeit und Intensität sind in Ordnung. Zugegeben – Etros Vetiver ist kein gefälliger Duft, dazu wirkt er viel zu naturnah. Andere Vetivers mögen eleganter sein – dieses hier wirkt ursprünglich-urtümlich. Ich finde es in seiner erdig-holzigen Art eine gute Alternative zu Lalique's Encré Noir, dessen künstliche Kaschmirholznote ich ablehne. Man muss sich aber bewusst sein: der Schwerpunkt liegt bei Etros Vetiver mehr auf einem wunderbaren Dufterlebnis, weniger auf Tragbarkeit, Eleganz oder Alltagstauglichkeit. Ich werde es gerne, aber wohl eher selten tragen. So empfehle ich es auch nicht dem Vetiver-Anfänger – da würde ich zu gefälligerem raten: zu Tom Ford, Lubin, Creed und selbverständlich Guerlain. Doch für eine engagierte Vetiver-Sammlung ist Etros Vetiver eine charakterstarke Ergänzung.
Für Etro hat sich Jacques Flori wohl auch an den Grundstoff herangewagt, und es ist was ganz tolles dabei herausgekommen. Dieses Vetiver hat einen kräftigen, erdig-holzigen Charakter. Besonders Zypresse ist spürbar. Im Hintergrund schwingen ätherische Noten mit, ein wenig wie Minze-Eukalyptus, ein wenig Koniferennadeln.
Ich sehe hier Verbindungen zum Thema Wald, besonders Waldboden. Das ist warme Sonne, die auf die trockenen Nadeln eines Ameisenhaufens scheint. Allerlei grüne Gerüche, die an Flora und Fauna eines Waldes erinnern, mischen sich hinzu, vor allem im Kopf. Aufregend ist das - so muss sich ein Hund fühlen, dem man erlaubt, durch einen sommerlichen Wald zu streunen!
Haltbarkeit und Intensität sind in Ordnung. Zugegeben – Etros Vetiver ist kein gefälliger Duft, dazu wirkt er viel zu naturnah. Andere Vetivers mögen eleganter sein – dieses hier wirkt ursprünglich-urtümlich. Ich finde es in seiner erdig-holzigen Art eine gute Alternative zu Lalique's Encré Noir, dessen künstliche Kaschmirholznote ich ablehne. Man muss sich aber bewusst sein: der Schwerpunkt liegt bei Etros Vetiver mehr auf einem wunderbaren Dufterlebnis, weniger auf Tragbarkeit, Eleganz oder Alltagstauglichkeit. Ich werde es gerne, aber wohl eher selten tragen. So empfehle ich es auch nicht dem Vetiver-Anfänger – da würde ich zu gefälligerem raten: zu Tom Ford, Lubin, Creed und selbverständlich Guerlain. Doch für eine engagierte Vetiver-Sammlung ist Etros Vetiver eine charakterstarke Ergänzung.
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