28.11.2016 - 02:01 Uhr
loewenherz
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Noro lim, Asfaloth!
Ein erster dramaturgischer Höhepunkt in 'The Fellowship of the Ring - auf deutsch: ' 'Die Gefährten' - dem ersten Teil von Peter Jacksons Herr der Ringe-Trilogie (fünfzehn Jahre ist das jetzt schon wieder her - ist das zu glauben?), ist die Flucht der Elbenprinzessin Arwen vor den neun schwarzen Reitern. Den durch eine Morgulklinge schwerverletzten Frodo hält sie im Reiten vor sich auf dem Sattel, und als die Verfolger immer näher kommen, beugt sie sich dicht über ihr weißes Elbenpferd und beschwört es, noch rascher zu laufen: 'Noro lim, Asfaloth!'
Kein Tier außer dem Hund ist als Gefährte des Menschen ähnlich positiv besetzt wie das Pferd. Pferde gelten als Geschöpfe voll Eleganz und Anmut, als treue Begleiter - und auch gezähmt als noch immer stolz. Weniges könnte Kraft und Wildheit besser transportieren als eine Herde galoppierender reiterloser Pferde, deren donnernde Hufe die Erde beben lassen. Die Potenz all dieser Merkmale finden sich im mythischen Flügelpferd Pegasos, dem Reittier des Bellerophon, eines korinthischen Königssohnes, dem das Haus Etro dieses Parfum widmete.
Zunächst ist da jedoch einmal eine falsche Fährte: ein Parfum - zumal eins aus Italien - das hier als 'frisch-zitrisch' eingeordnet wird - da erwartet man einen der zahllosen heiteren Sommerfrischlinge, wie etwa das Haus Acqua di Parma sie sehr erfolgreich macht: freundliche, weitgehend harmlose Spaßmacher alle miteinander, die sich gut zu teuren Lederflipflops und zu weißem Knitterleinen tragen lassen, während man in Juan-Les-Pins die Strandpromenade entlang flaniert. Etros Pegaso ist jedoch anders bzw. mehr als das.
Sein Auftakt ist 'frisch-zitrisch', ja. Ihm fehlen jedoch das Kecke und das Jubilierende - dem einleitenden hellen Neroliakkord zum Trotz, der weiß ist wie ein fernes Licht. Die dieses Licht begleitende Iris erhält das Weiß, Gewürze geben jedoch Körper hinzu und Substanz, denen eine weiche Holzigkeit und etwas beinahe entfernt Animalisches nachfolgen. Wie die Augen einem fliehenden Pferd nachfolgen - stark und kraftvoll wie jene weißen Pferde, die der halluzinierende Frodo in den schäumenden Fluten des Bruinen zu erkennen glaubt.
Fazit: ein sein Œuvre verbindende Handschrift des Hauses Etro habe ich bisher noch nicht erkannt, aber das mag noch geschehen. Hier ist ein lebhafter und leichter Neroli-Zedernholzduft - viel diesseitiger und hiesiger, als meine Mittelerde-Metapher vielleicht vermuten lässt.
Kein Tier außer dem Hund ist als Gefährte des Menschen ähnlich positiv besetzt wie das Pferd. Pferde gelten als Geschöpfe voll Eleganz und Anmut, als treue Begleiter - und auch gezähmt als noch immer stolz. Weniges könnte Kraft und Wildheit besser transportieren als eine Herde galoppierender reiterloser Pferde, deren donnernde Hufe die Erde beben lassen. Die Potenz all dieser Merkmale finden sich im mythischen Flügelpferd Pegasos, dem Reittier des Bellerophon, eines korinthischen Königssohnes, dem das Haus Etro dieses Parfum widmete.
Zunächst ist da jedoch einmal eine falsche Fährte: ein Parfum - zumal eins aus Italien - das hier als 'frisch-zitrisch' eingeordnet wird - da erwartet man einen der zahllosen heiteren Sommerfrischlinge, wie etwa das Haus Acqua di Parma sie sehr erfolgreich macht: freundliche, weitgehend harmlose Spaßmacher alle miteinander, die sich gut zu teuren Lederflipflops und zu weißem Knitterleinen tragen lassen, während man in Juan-Les-Pins die Strandpromenade entlang flaniert. Etros Pegaso ist jedoch anders bzw. mehr als das.
Sein Auftakt ist 'frisch-zitrisch', ja. Ihm fehlen jedoch das Kecke und das Jubilierende - dem einleitenden hellen Neroliakkord zum Trotz, der weiß ist wie ein fernes Licht. Die dieses Licht begleitende Iris erhält das Weiß, Gewürze geben jedoch Körper hinzu und Substanz, denen eine weiche Holzigkeit und etwas beinahe entfernt Animalisches nachfolgen. Wie die Augen einem fliehenden Pferd nachfolgen - stark und kraftvoll wie jene weißen Pferde, die der halluzinierende Frodo in den schäumenden Fluten des Bruinen zu erkennen glaubt.
Fazit: ein sein Œuvre verbindende Handschrift des Hauses Etro habe ich bisher noch nicht erkannt, aber das mag noch geschehen. Hier ist ein lebhafter und leichter Neroli-Zedernholzduft - viel diesseitiger und hiesiger, als meine Mittelerde-Metapher vielleicht vermuten lässt.
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