A Midsummer Dream 2016

Svartir
06.01.2024 - 16:03 Uhr
12
Sehr hilfreiche Rezension
7
Preis
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft

Und es wurde ein teurer Sommernachtstraum!

Vor einiger Zeit lief hier im Ticker die Frage vorbei, mit welchem Duft man einen Einstieg in die ROJA Welt wagen könnte.
Nachdem sogleich bekannte Größen wie Amber Aoud Parfum und Enigma pour Homme Parfum genannt wurden, kam auch bei mir die Frage auf: Womit bin ich eigentlich gestartet?

Meine ad-hoc Antwort auf die Frage wäre situativ Apex Eau de Parfum gewesen. Die richtige Antwort hätte aber lauten müssen: A Midsummer Dream
Und so kommt es dazu, dass ich hier in einer eisig-kalten Winternacht sitze und eine kurze Rezension zum Sommernachtstraum schreiben möchte.

Ja, mein erster ROJA Flakon war der A Midsummer Dream. Er war auch Einstieg in die Welt dieses rätselhaften, etwas überdreht und doch absolut kontrolliert wirkenden Genies Roger Bird.

Alles Begann mit einer kleinen Abfüllung, an der ich immer wieder riechen musste. So etwas hatte ich bis zu dem damaligen Zeitpunkt (obwohl ich schon einige Zeit in der Nischenwelt unterwegs war) noch nicht gerochen. Mit der gigantisch anmutenden Duftpyramide erklärte ich mir damals, warum ich kaum eine Duftnote so richtig spezifizieren kann. Und ehrlich: mir geht es noch heute so.

Um jetzt nicht alle einzelnen Pyramidenelemente durchzugehen, möchte ich mich auf zwei Dinge fokussieren:

1. Die Wirkung:
Ich gebe es zu, ich bin noch immer süchtig nach diesem Sud. Die Komplexität, Verwoben- und Einzigartigkeit ist wirklich beeindruckend. Aber: Ich habe auch festgestellt, dass es Tage gibt, an denen es wirklich verhext ist. Da verabscheue ich diesen Duft. Einige beschreiben es hier mit einem "Oma-Effekt", oder auch dem "Insektenschutzmittel". Irgendwas im Duft kann in bestimmten Situationen maximal nerven. Und trotzdem ist das Zeug genial.

2. Der Vergleich zum Madison pour Homme
Aus heutiger Sicht muss ich sagen, der Madison pour Homme ist unverkennbarer Verwandter vom A Midsummer Dream. Wenn man einen großen Teil der ROJA Palette gerochen hat, ist das auch gar nicht so verwunderlich. Es wirkt bei verdammt vielen Düften so, als würde Roger Bird sich selbst immer wieder im eigenen Portfolio bedienen - was aus meiner Sicht auch absolut OK ist. Selbst Elemente vom schier unverschämt teuren ROJA finden sich in vielen anderen Kreationen wieder - und andersherum.

Dürfte ich nur einen von beiden behalten, wäre es ganz klar der Madison. Er ist etwas wärmer, maskuliner und aufgrund der Konzentration selbstverständlich etwas tiefer und anhaftender.

**

Ich sehe A Midsummer Dream eher an männlichen Trägern, das erklärt vielleicht auch, warum so wenig Damen diesen Duft besitzen. Ist der Duft aufgrund der Komplexität überhaupt tragbar? Auf jeden Fall!

Wer einen Blick in meine Duftsammlung wirft, wird feststellen, dass es nicht beim A Midsummer Dream geblieben ist. Somit hatte mein verzauberter Einstieg in die ROJA Welt irgendwie auch ein ziemlich kostspieliges Nachspiel. Aber so ist das nun mal als Parfumo ;-)

Besorgt euch unbedingt eine Abfüllung von diesem tollen Werk. Er hat eine nette und irgendwie passende Story, ist ein toller Einstieg in die eigentlich eher klassisch orientierte Roja Welt und ermöglicht einen Blick in die komplexen Duftphantasien ROJA's ohne direkt vom Chyphrehammer erschlagen zu werden.

3 Antworten