13.05.2020 - 15:05 Uhr
NikEy
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NikEy
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Der Mann und das Meer #04 – Herbsttage auf See
Frühling und Sommer – fast alle Parfumonutzer werden darin übereinstimmen, dass die warmen und sonnigen Jahreszeiten die für aquatische Düfte sind. Meer im Winter kann durchaus auch gelungen sein, aber ein Herbstaquat? Der ist mir bisher noch nie untergekommen. Bis heute.
Mare Mosso startet mit cremig-frischer Aquatik. Das kurze Zitrusblitzen schnell außer Acht gelassen, entwickeln sich an der Haut warme Töne. Zart ambrierte, fast vanillig-benzoeartig unterlegte Gewürze. Süßlich-holziger Ouzo und damit Anis, der deutlich über anderen frisch-grünen Noten steht, von denen ich nur wenig wahrnehme. Kümmel (der Klassische, kein Kreuzkümmel) und andere erdige Gewürze sorgen dafür, dass der Duft immer wärmer wird. Bald schon ist dieser Eindruck auch aus der Entfernung und nicht mehr nur direkt auf der Haut wahrnehmbar. In dieser Kombination lässt mich die Kreation von M8 Moods an herbstliche Tage denken. Nebel über braun-bunten Wäldern und Dörfern, dass Meer grau, die Gerichte in der heimeligen Küche deftiger werdend.
Mit zunehmender Zeit ist eine Ähnlichkeit zu Salina oder Acqua di Sale nicht mehr zu leugnen. Die salzig-caloneartige und leicht algige Unterlegung ist deutlich, durch die ambrierte Wärme und Gewürze entsteht aber trotzdem eine neue Interpretation des Themas, dass mit dem eigentlichen Duft des Meeres aber nicht mehr all zu viel zu tun hat. Trotz der spannenden Kombination sind mir Mare Mosso und auch die anderen beiden Düfte zu deutlich cremig-süß um dauerhaft Gefallen an ihnen zu finden.
Haltbarkeit und Sillage sind auf angenehme Art für einen ganzen Tag konzipiert. Mit diesem Duft teste ich nach "Lemoncello" - der mich wirklich begeistert hat - den zweiten Duft der Marke den ich zumindest gelungen finde.
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