09.01.2020 - 04:26 Uhr
FvSpee
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FvSpee
Analyse Top Rezension
33
Die Pulle bringt es an den Tag
Gestern hatte ich meinen dritten Parfumo-Geburtstag, fett in Leuchtfarben hier angezeigt. Und keiner von euch da draußen hat mir gratuliert! Ihr seid mal Freunde! Also hab ich gestern Abend beschlossen, mit mir selbst anzustoßen; und zwar zünftig durch das erste testmäßige Anknabbern eines riesigen Parfümprobenberges, der seit wenigen Tagen bei mir zuhause steht. Ich habe hier nämlich mit einem geschätzten Mitparfumo getauscht, er hat von mir im Wesentlichen eine halbvolle Flasche eines von ihm sehr geliebten und nicht mehr hergestellten Duftes bekommen und hat sich dafür mit mehreren Fantastilliarden handverlesener Abfüllungen und Proben, einschließlich einer stattlichen Anzahl kompletter Hersteller-Probensets von Marken, von denen ich noch nie gehört hatte, bedankt.
Als erstes kam also "Niral" von "Neela Vermeire Creations" dran. Auch diese Marke kannte ich noch nicht. Nach ersten Recherchen handelt es sich um ein franko-indisches oder indo-französisches Dings. Es steht zwar "Neela Vermeire Creations" drauf, aber Frau Vermeire scheint eher als die Dame im Hintergrund zu wirken, die eigentlichen Kreationen sind alle von Herrn Duchaufour, aber ok, "Betrand Duchaufour Creations" würde jetzt weniger aufregend klingen.
Ich dachte so bei mir, na, drei Jahre nach der Anmeldung hier bei Parfumo kann ich ja mal testen, ob ich inzwischen duftanalytisch was drauf hab und hab geschnüffelt und versucht die Inhaltsstoffe zu erkennen, ohne irgendwas vorher zu linsen. Ich kam auf so etwas wie "Orange mit Holz und Gewürzen: Muskat und Kümmel, also eine typische holzig-frischwürzige Herrenmischung andererseits. Das ganze aber irgendwie sanft-feminin weichgezeichnet" (na gut, meine allerersten Eindrücke waren noch basaler, aber das muss ich ja hier nicht verraten).
Frage an Radio Eriwan (das versteht jetzt wahrscheinlich niemand, der nach 1970 geboren ist): "Ist diese Einschätzung zutreffend?" Antwort: "Im Prinzip ja. Allerdings ist Muskat und Kümmel eigentlich Pfeffer und Kardamom und die Orange ist eine Orangenblüte. Diese ist aber auch keine Orangenblüte, sondern Jasmin."
So fulminant und allumfassend ich also bei den Details danebenlag; was die groben Richtungen betrifft, bleibe ich bei meiner Erst-Einschätzung. Wir haben hier einen sehr fein verwobenen, heftig changierenden und damit gewissermaßen ebenso anspruchs- wie geheimnisvollen Duft; ungewöhnlich, aber durchaus nicht allzu abgespaced, sondern noch hinreichend schön auch für konventionellere Geschmäcker wie meinen.
Herauszuspüren sind tatsächlich Elemente eines traditionelles holzig-(ledrig)-würzig-(frischen) Herrenduftes, da kommt mir z.B. (mal wieder) der gute Bel Ami von Hermès in den Sinn. Untrennbar damit verwoben ist damit aber eine unglaublich weiche, sanfte, zarte, pudrige Duftwelt, von der ich nicht einmal ansatzweise einzelne Elemente ausmachen kann (ich nehme hier nur einen hochkomplexem "Gazeschleier" wahr), der aber von der Iris (jawohl, ich gebe es zu, ich habe die Iris nicht erkannt, weder vorher, noch, nachdem ich wusste, dass welche drin ist!) sowie von dem Rosen-Jasmin-Magnolienblumenstrauß herrühren dürfte.
Als Duft mit so einer harten und einer zarten Seite, die untrennbar ineinander verfließen, kommt mir noch "Dior Homme" in den Sinn (allerdings kann ich zwischen den beiden Düften konkret, trotz der gemeinsamen Iris, keine Verwandtschaft ausmachen). Während "Dior Homme" dann allerdings doch eher auf die maskuline Seite ausschlägt, handelt es sich bei dem als Unisex deklarierten "Niral" für meinen Begriff dann doch eher - und das nicht nur wegen der sehr, sehr wenig männlichen Pulle - um einen Damenduft.
Da ich gestern "Sminta" getragen habe und heute eigentlich "Dioressence" auflegen wollte (das hab ich aus komplexen Gründen auf morgen verschoben) stehe ich nicht im Verdacht, Vorurteile gegen Damendüfte an mir zu haben; also wird es wohl andere Gründe dafür geben, dass es zwischen "Niral" und mir nicht so richtig funkt (womit ich nicht ganz auf der Linie der fast durchweg ekstatisch verzückten Kommentare und Statements hier bin). Ein sehr gut gemachter, feiner und spannender und damit testenswerter Duft ist das aber allemal.
Als erstes kam also "Niral" von "Neela Vermeire Creations" dran. Auch diese Marke kannte ich noch nicht. Nach ersten Recherchen handelt es sich um ein franko-indisches oder indo-französisches Dings. Es steht zwar "Neela Vermeire Creations" drauf, aber Frau Vermeire scheint eher als die Dame im Hintergrund zu wirken, die eigentlichen Kreationen sind alle von Herrn Duchaufour, aber ok, "Betrand Duchaufour Creations" würde jetzt weniger aufregend klingen.
Ich dachte so bei mir, na, drei Jahre nach der Anmeldung hier bei Parfumo kann ich ja mal testen, ob ich inzwischen duftanalytisch was drauf hab und hab geschnüffelt und versucht die Inhaltsstoffe zu erkennen, ohne irgendwas vorher zu linsen. Ich kam auf so etwas wie "Orange mit Holz und Gewürzen: Muskat und Kümmel, also eine typische holzig-frischwürzige Herrenmischung andererseits. Das ganze aber irgendwie sanft-feminin weichgezeichnet" (na gut, meine allerersten Eindrücke waren noch basaler, aber das muss ich ja hier nicht verraten).
Frage an Radio Eriwan (das versteht jetzt wahrscheinlich niemand, der nach 1970 geboren ist): "Ist diese Einschätzung zutreffend?" Antwort: "Im Prinzip ja. Allerdings ist Muskat und Kümmel eigentlich Pfeffer und Kardamom und die Orange ist eine Orangenblüte. Diese ist aber auch keine Orangenblüte, sondern Jasmin."
So fulminant und allumfassend ich also bei den Details danebenlag; was die groben Richtungen betrifft, bleibe ich bei meiner Erst-Einschätzung. Wir haben hier einen sehr fein verwobenen, heftig changierenden und damit gewissermaßen ebenso anspruchs- wie geheimnisvollen Duft; ungewöhnlich, aber durchaus nicht allzu abgespaced, sondern noch hinreichend schön auch für konventionellere Geschmäcker wie meinen.
Herauszuspüren sind tatsächlich Elemente eines traditionelles holzig-(ledrig)-würzig-(frischen) Herrenduftes, da kommt mir z.B. (mal wieder) der gute Bel Ami von Hermès in den Sinn. Untrennbar damit verwoben ist damit aber eine unglaublich weiche, sanfte, zarte, pudrige Duftwelt, von der ich nicht einmal ansatzweise einzelne Elemente ausmachen kann (ich nehme hier nur einen hochkomplexem "Gazeschleier" wahr), der aber von der Iris (jawohl, ich gebe es zu, ich habe die Iris nicht erkannt, weder vorher, noch, nachdem ich wusste, dass welche drin ist!) sowie von dem Rosen-Jasmin-Magnolienblumenstrauß herrühren dürfte.
Als Duft mit so einer harten und einer zarten Seite, die untrennbar ineinander verfließen, kommt mir noch "Dior Homme" in den Sinn (allerdings kann ich zwischen den beiden Düften konkret, trotz der gemeinsamen Iris, keine Verwandtschaft ausmachen). Während "Dior Homme" dann allerdings doch eher auf die maskuline Seite ausschlägt, handelt es sich bei dem als Unisex deklarierten "Niral" für meinen Begriff dann doch eher - und das nicht nur wegen der sehr, sehr wenig männlichen Pulle - um einen Damenduft.
Da ich gestern "Sminta" getragen habe und heute eigentlich "Dioressence" auflegen wollte (das hab ich aus komplexen Gründen auf morgen verschoben) stehe ich nicht im Verdacht, Vorurteile gegen Damendüfte an mir zu haben; also wird es wohl andere Gründe dafür geben, dass es zwischen "Niral" und mir nicht so richtig funkt (womit ich nicht ganz auf der Linie der fast durchweg ekstatisch verzückten Kommentare und Statements hier bin). Ein sehr gut gemachter, feiner und spannender und damit testenswerter Duft ist das aber allemal.
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