Rahele von Neela Vermeire Créations
Flakondesign Pierre Dinand
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7.8 / 10 60 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Neela Vermeire Créations für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2016. Der Duft ist blumig-würzig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Blumig
Würzig
Holzig
Fruchtig
Grün

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
Veilchenblatt AbsolueVeilchenblatt Absolue grüne Mandarinegrüne Mandarine ZimtZimt KardamomKardamom
Herznote Herznote
Osmanthus AbsolueOsmanthus Absolue Jasmin AbsolueJasmin Absolue MagnolieMagnolie RosenabsolueRosenabsolue VeilchenVeilchen IrisIris
Basisnote Basisnote
EichenmoosEichenmoos PatchouliPatchouli SandelholzSandelholz ZedernholzZedernholz LederLeder

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.860 Bewertungen
Haltbarkeit
7.147 Bewertungen
Sillage
6.148 Bewertungen
Flakon
7.645 Bewertungen
Eingetragen von Merlina, letzte Aktualisierung am 16.02.2024.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
2
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 25  
CoViD-Kommentare, neunzehntes Stück: Reise mit ungewissem Ziel
Auch wenn mir scheint, dass das Auditorium sich ein wenig geleert hat, gibt es mit der Folgerichtigkeit des sprichwörtlichen Schweizer Uhrwerks auch heute wieder einen Kommentar aus der Corona-Reihe, und zwar den vorletzten! Welchen Duft ich morgen zum Abschluss bespreche, weiß ich auch schon, verrate es aber natürlich noch nicht. Heute fange ich mit dem Zerlegen des Namens "Rahele" an, was diesmal etwas komplexer ist als sonst. Dann geht es zur eigentlichen Duftbewertung, und am Ende, für diejenigen, die das vermissen, wenn es mal fehlt, kommt auch wieder eine Seuchen-Meditation. Das volle Programm!

"Rahele" lässt zuerst an die schöne Rahel (Rachel) denken, die Tochter Labans, Ehefrau Jakobs und Mutter Benjamins und Josefs aus dem Alten Testament. Da es sich bei dieser Kollektion aber um eine indische, und nicht um eine jüdische Angelegenheit handelt, recherchierte ich weiter. Auf der Seite von "Neela Vermeire Creations" wird, ohne weitere Erläuterung, angegeben, "Rahele" heiße "Reisender" und der Duft sei (warum auch immer, der Zusammenhang wird nicht erklärt), drei französischen Forschungs- und Entdeckungsreisenden gewidmet, die im 17. Jahrhundert das alte Indien bereist hätten. Ich recherchierte daher auf verschiedenen Internetseiten, u.a. solchen der Art: "Empfehlungen für muslimische Eltern zur Namensgebung für ihre Kinder" nach und komme zu folgenden, allerdings ungesicherten und von mir im Einzelnen nicht nachprüfbaren Ergebnis: Es scheint so zu sein, dass das Wort "Rahele" (bzw. eigentlich die Konsonantenfolge RHL) in den semitischen Sprachen, sowohl im hebräischen, als auch im koranischen Arabisch, und von dort entlehnt wohl auch im eigentlich indoeuropäischen Urdu, das in den mehrheitlich muslimischen Teilen Indiens gesprochen wird, neben "Mutterschaf" auch "Reisender", "Der, der aufbricht" usw. bedeutet. (Auch) mit der letzten Bedeutung soll "Rahele" auch als Vorname gebräuchlich sein, wobei nach manchen Quellen der Mädchenname wohl eher "Raheela", der Jugenname eher "Rahele" sein soll. Wie auch immer. Ich finde, der Name klingt schön und etwas geheimnisvoll; wegen der nicht aufgelösten Verwirrung gebe ich aber nicht mehr als 7 Punkte dafür.

Der Duft ist der dritte Neela Vermeire, den ich teste, und der dritte, der 7,5 Punkte bekommt. Ich dachte zunächst an etwas weniger, aber eigentlich gefällt er mir sogar etwas besser als der zuletzt getestete Pichola, sodass es als Kompromiss auch hier 7,5 gibt. Mein erster Eindruck dieses Duftes ist, dass er sehr ausgewogen zwischen drei Polen aufgespannt ist, zitrisch, floral und grün. Mir gefällt das erstmal gut. Der Duft erscheint mir als eher (aber keineswegs zwingend) feminin und als recht leicht und hell, aber dabei doch dicht gewebt und deutlich.

Erst nach einiger Zeit (etwas quer zur Duftpyramide, die Kardamom und Zimt schon in der Kopfnote verortet) nehme ich dann verstärkt auch Noten wahr, die man als würzig ansprechen könnte, bei denen ich aber weder den typischen Kardamom-Geruch, noch eine Zimtsternseligkeit vernehme, sondern eher eine etwas sperrige, ja fast schon kratzige und stinkige Unwucht; vielleicht entsteht sie aus dem Zusammenspiel der Gewürze mit der Rose, mit der ich oft (wie mit Vetiver) nicht ganz so gut klarkomme. Nach etwa zwei Stunden sind vom Eröffnungsdreiklang die zitrischen und grünen Noten bei mir ganz verschwunden und es herrscht eine gewisse knarzige Holzigkeit mit nach wie vor blumigem Einschlag vor. Als ich dachte, nun in der Basis angekommen zu sein, irrte ich mich allerdings, denn es ging noch ein Geschoss weiter runter, in ein cremiges, fast gourmandig schimmerndes (Noisette und Mandel) Untergeschoss (vielleicht zum Parken).

Das ist sicher ein interessanter und streckenweise auch sehr schöner Duft, aber mir persönlich ist das alles etwas zu wenig klassisch, zu fahrig modern, too much, zu viel Reise, zu wenig Ziel. Deshalb warte ich noch immer auf den Vermeire, der mich flasht.

Der biblisch mindestens angehauchte Name des Duftes und das herannahende Osterfest mag legitimieren, dass die heutigen Corona-Betrachtungen ein religiöses Thema betreffen, nämlich den Ausfall der Gottesdienste. Auch über andere Religionen gäbe es da sicher so manches zu beobachten und zu bedenken, aber ich will mich auf die christliche und hier vorrangig auf die katholische Kirche beschränken. Mich persönlich hat es eher überrascht, dass das totale Gottesdienstverbot aus Infektionsschutzgründen (das sicher sehr gut begründbar ist und gegen das ich gar nicht grundsätzlich opponiere) so ganz weitgehend gut angenommen wurde und nicht einmal eine klitzekleine Revolte des Klerus oder der Gläubigen ausgebrochen ist. Immerhin hätte man ja sagen können: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, also wenn der Supermarkt offen hat, warum dann nicht auch (mit meinetwegen 5 Meter Sitzabstand, Schutzmasken vorm Gesicht und Desinfektionsmitteln) die Gottesdienste? Dass da - soweit mir bekannt - fast niemand rebelliert hat, könnte man auch als - für die Christenheit vielleicht doch sehr besorgniserregendes - Zeichen dafür werten, dass das innere Feuer, die Messe zu halten oder zu besuchen, möglicherweise mehr allzu groß ist und man vielleicht gar nicht so traurig ist, mit dem ganzen Schmonzes mal Pause machen zu können. Auch meine ich mich aus alten Pestberichten an Erzählungen zu erinnern, dass im Mittelalter, wenn wegen der Pest die öffentlichen Messen ausgefallen sind, jedenfalls die geweihten Hostien von den Priestern einzeln irgendwo ausgereicht oder zur Einzelabholung ausgelegt worden sind, damit die danach hungernden Gläubigen nicht ohne diese physische Präsenz des Erlösers bleiben mussten. Auch davon habe ich dieser Tage nie etwas gehört. Und auch das hat mich etwas überrascht. Auch wenn die Spendung des Sakraments an einem "Schalter" vielleicht etwas befremdlich wirkt und bedenklich an eine "Döner-To-Go-Ausgabe" erinnern könnte: ich hätte eigentlich gedacht, dass für einen kleinen, aber doch sichtbaren sehr frommen Teil der Bevölkerung das ein Bedürfnis wäre. Aber sogar aus Italien oder Spanien habe ich nichts davon gehört; aber freilich habe ich aus diesen Ländern auch nicht so viele Quellen.

Und damit Vorhang für heute, und auf Wiedersehen morgen zum letzten Teil!
16 Antworten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Verbeene

226 Rezensionen
Verbeene
Verbeene
Hilfreiche Rezension 4  
seidenweich
durchscheinend, seidenweich.
Traumfängerchen, ja, das passt: wie im Traum die harten Linien und grellen Farben verwischen, so zeichnen sich die Blütennoten in diesem Duft gegenseitig weich.

das Veichenblatt pudert ganz feinherben sandfarbenen Staub darüber.
Und wie sich dem Reisenden endlich , nur leise aus dem Dunst erhoben, die Silhouette der Stadt zeigt, so ragen aus dem sanften Blütenpuder milchig grüne Spitzen, Holz, Krautiges, Leder
alles leuchtet matt, leise, hautnah.
über Stunden bleibt dieser goldene, kostbare Hauch an der Haut, ohne seine subtile Frische zu verlieren. Balanciert, edel.

Traumfängerchen für Hellwache....
1 Antwort
8
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
LadyViolet

31 Rezensionen
LadyViolet
LadyViolet
Sehr hilfreiche Rezension 11  
Blumen für Blumenverweigerer
Rahele ist blumig, definitiv! Aber nicht blümerant. Sofern sie nicht einen schalen, billig anmutenden Synthetik Nachgeschmack haben, sind blumige Düfte für mich immer auch nostalgisch. Unter blumig verstehe ich hier Blumen-Cocktail, Blumenstrauß, Blumengeschäft udgl, nicht einzelne Noten, sonder-herausgearbeitet. Also keine einzelne Rose oder Lilie oder so.
Also Blumen zum Auftakt, durchaus spritzig und nicht verwelkt, vielleicht blitzt auch kurz etwas Violett-Rotes-Tiefes auf, aber eben nur um Tiefgang zu vermitteln, keine Schalheit, keine Synthetik in billig, sondern edle Materialien. Rahele verläuft ziemlich linear und hautnah, definitv bürotauglich. Trotzdem aber erfüllt der Duft mein snobistisches Verlangen nach "Ich rieche anders und keiner kennt es"....
Was mich hier wirklich überrascht hat, ist die moderne, abstrakte Ausführung. Es ist schwer zu beschreiben, weil bei blumigen Düften bin ich schnell bei Omama, Pudrigkeit, altmodisch oder eben billig. Rahele ist aber modern, klare Linien, kein ausufernder Expressionismus. Eine herausragende Komposition!
Der Frust, den ich vor ein paar Jahren hatte, als mir die Parfümerieverkäuferin im edlen Nischengeschäft "Quelques Fleurs" von Houbigant als etwas Exquisites angepriesen hat, das ich aber nur ekelig fand, macht Rahele wieder weg. Danke an dieser Stelle an den Parfümeur, der mir meinen Glauben an Blumendüfte zurück gegeben hat und bewiesen hat, das es auch anders geht!
Mein Liebling unter den Vermeers, pardon, Vermeire...
5 Antworten

Statements

13 kurze Meinungen zum Parfum
ParfumAholicParfumAholic vor 4 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Wie schön Du bist! Leise & ohne Effekthascherei bindest Du Blütenberge in grün-würzige Momente ein & schaffst so ein elegantes Duftbild.
1 Antwort
YataganYatagan vor 6 Jahren
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Neela Vermeire präsentiert sinnlich elegante Düfte: subtil, leise; kein dröhnendes Erz oder lärmende Pauke, sondern Liebe (Vgl. 1 Kor 13).
1 Antwort
Rieke2021Rieke2021 vor 1 Jahr
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Samtiger Osmanthus ist hier der Star. Begleitet von warmen Gewürzen + einem Blütenmeer. Veilchen pudert; Rose nervt. Im DD Sandelcreme. Chic
4 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 5 Jahren
5
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft
Eigentlich wäre das ein toller Blütenduft, jedoch hat der für meine Nase eine unangenehme bitter-grünliche Note, die leider lange durchhält.
3 Antworten
NurmalsoNurmalso vor 6 Jahren
5
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Harmonisch würziger Blumengarten
Hautnah hellfarbend dezent
Hauchzarte holzige Basis
Huch: Hätte den Preis nicht googeln sollen...
3 Antworten
Weitere Statements

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