03.04.2020 - 12:13 Uhr
FvSpee
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FvSpee
Top Rezension
20
CoViD-Kommentare, vierzehntes Stück: Käsekuchen.
Dies ist mein zweiter Versuch einer Annäherung an die Marke von Neela Vermeire (zu der Marke habe ich in meinem Kommentar zu "Niral" schon etwas geschrieben). Auch hier setzt sich mein Eindruck fort, dass ich diese indisierende Duchaufour-Reihe zwar nicht übel finde, mich mit ihr aber auch (und zwar nicht nur wegen der schrecklichen Flakons, des mit über 200 Euro je 60 ml überzogenen Preises und der geringen Haltbarkeit) nicht so ganz dicke anfreunden werde.
Nach meinen vor Blick auf die Duftpyramide angefertigten Testnotizen eröffnet Pichola bei mir vanillig-gourmandig, sehr hell und etwas spitz. Nachdem sich das allererste Durcheinander ein bisschen gelegt hat, habe ich die Vision eines ausgesprochen leckeren, aber nicht nur mit biologisch-dynamischen Zutaten, sondern auch mit Vanillinzucker von Lidl und einem richtig fetten, dicken, Extraklatsch Zitronenaroma-Öl aus der Phiole von Dr. Oetker gebackenen Käsekuchens.
Nach etwa dreißig Minuten treten zu dieser süß-zitrischen und immer ein bisschen übertrieben synthetischen Gourmandistik dann florale und irgendwann leicht bittere Noten (vielleicht das in der Duftpyramide etwas alberner Weise angegebene "Treibholz") hinzu, und in diesem nicht allzu stark, aber doch irgendwie füllig strahlendem Mehreck aus floralen, zitrischen und käsekuchensüßen Noten (garniert mit bunten Treibholzraspeln) geht es dann so fort, bis nach etwa drei Stunden nur noch wenig und nach fünf Stunden (trotz zweieinhalb Sprühern auf dieselbe Stelle) nichts mehr los ist.
Der Duft ist zweifellos eher feminin, und Frau von Spee fand ihn hinreichend nett, um das Restpröbchen ihrer kleinen Sammlung einzuverleiben, sodass es nicht Eingang in meine Weitergabe-Pröbchenkiste gefunden hat.
Ähnlich wie für den Duft gibt es für den Namen sieben Punkte, vielleicht wären es mehr, wenn ich mich mehr mit den Bezügen auskennen würde. Die Namen der Serie sind nämlich alle irgendwie indisch, und Pichola ist keine kleine Sektflasche, sondern ein ziemlich berühmter See in Indien, an dessen Ufern man wahrscheinlich sehr gut Käsekuchen essen und auf das im See schwimmende Treibholz schauen kann.
Über den dünnen thematischen Steg des Käsekuchens gelange ich, wobei ich mir ein wenig wie J.P. Hebel vorkomme, zu meinem Ausgangssperren-Vorschlag des Tages, falls eure Wohnung inzwischen komplett durchgeputzt und aufgeräumt und die Fotos der letzten 40 Jahre gesichtet und sortiert sind.
Wir besitzen, nachdem wir schon alle Loseblattsammlungen und einige Bücher aufgelöst haben, noch genau 54 Kochbücher. Vielleicht sind es bei euch, auch abhängig vom Lebensalter und den Geschenkvorlieben eurer Freunde, etwas weniger, aber ich wette, es sind bei den meisten auch mindestens fünfzehn. Wir machen es jetzt so, dass wir uns immer ein bis drei Kochbücher vornehmen, wobei wir gezielt mit denen anfangen, die wir intuitiv (oder weil wir schon ein paar Rezepte daraus gekocht haben, die nichts waren) nicht so mögen. Dann machen wir es uns gemütlich und gehen diese kleine Bücherauswahl Rezept für Rezept durch, was ziemlich amüsant sein kann. Und dabei einigen wir uns darauf, welche Rezepte überhaupt in Frage kommen, und welche den Stempel "doof" bekommen. Meist bleiben pro Kochbuch nur etwa zehn Rezepte übrig, bei denen wir darin übereinstimmen, dass wir sie in diesem Leben nochmal ausprobieren wollen. Diese zehn bekommen dann eine Markierung und werden dann eins nach dem anderen durchgekocht, was irgendwie win-win ist, da Restaurant-Abende ja derzeit ausfallen und aufgrund des Wegfalls vieler Termine und Routinen mehr freie Zeit als sonst rumlungert. Dann bleiben von den 100 Rezepten des Buches und den 10 der Shortlist am Ende vielleicht noch 3 übrig, die sich wirklich als lecker erwiesen haben. Und genau diese drei kommen in eine "Best-of-Sammlung" (Ordner oder digital) und das ganze restliche Kochbuch geht ins Altpapier (wenn Soßenflecken drauf) oder (nach Corona) zu Oxfam (wenn sauber). Und es entsteht viel freier Platz im Bücherregal. Nur exklusiv hier auf Parfumo, steht nicht bei Marie Kondo!
Und ich geh jetzt die Zutaten für den nächsten Durchgang einkaufen. Gesundbleiben!
Nach meinen vor Blick auf die Duftpyramide angefertigten Testnotizen eröffnet Pichola bei mir vanillig-gourmandig, sehr hell und etwas spitz. Nachdem sich das allererste Durcheinander ein bisschen gelegt hat, habe ich die Vision eines ausgesprochen leckeren, aber nicht nur mit biologisch-dynamischen Zutaten, sondern auch mit Vanillinzucker von Lidl und einem richtig fetten, dicken, Extraklatsch Zitronenaroma-Öl aus der Phiole von Dr. Oetker gebackenen Käsekuchens.
Nach etwa dreißig Minuten treten zu dieser süß-zitrischen und immer ein bisschen übertrieben synthetischen Gourmandistik dann florale und irgendwann leicht bittere Noten (vielleicht das in der Duftpyramide etwas alberner Weise angegebene "Treibholz") hinzu, und in diesem nicht allzu stark, aber doch irgendwie füllig strahlendem Mehreck aus floralen, zitrischen und käsekuchensüßen Noten (garniert mit bunten Treibholzraspeln) geht es dann so fort, bis nach etwa drei Stunden nur noch wenig und nach fünf Stunden (trotz zweieinhalb Sprühern auf dieselbe Stelle) nichts mehr los ist.
Der Duft ist zweifellos eher feminin, und Frau von Spee fand ihn hinreichend nett, um das Restpröbchen ihrer kleinen Sammlung einzuverleiben, sodass es nicht Eingang in meine Weitergabe-Pröbchenkiste gefunden hat.
Ähnlich wie für den Duft gibt es für den Namen sieben Punkte, vielleicht wären es mehr, wenn ich mich mehr mit den Bezügen auskennen würde. Die Namen der Serie sind nämlich alle irgendwie indisch, und Pichola ist keine kleine Sektflasche, sondern ein ziemlich berühmter See in Indien, an dessen Ufern man wahrscheinlich sehr gut Käsekuchen essen und auf das im See schwimmende Treibholz schauen kann.
Über den dünnen thematischen Steg des Käsekuchens gelange ich, wobei ich mir ein wenig wie J.P. Hebel vorkomme, zu meinem Ausgangssperren-Vorschlag des Tages, falls eure Wohnung inzwischen komplett durchgeputzt und aufgeräumt und die Fotos der letzten 40 Jahre gesichtet und sortiert sind.
Wir besitzen, nachdem wir schon alle Loseblattsammlungen und einige Bücher aufgelöst haben, noch genau 54 Kochbücher. Vielleicht sind es bei euch, auch abhängig vom Lebensalter und den Geschenkvorlieben eurer Freunde, etwas weniger, aber ich wette, es sind bei den meisten auch mindestens fünfzehn. Wir machen es jetzt so, dass wir uns immer ein bis drei Kochbücher vornehmen, wobei wir gezielt mit denen anfangen, die wir intuitiv (oder weil wir schon ein paar Rezepte daraus gekocht haben, die nichts waren) nicht so mögen. Dann machen wir es uns gemütlich und gehen diese kleine Bücherauswahl Rezept für Rezept durch, was ziemlich amüsant sein kann. Und dabei einigen wir uns darauf, welche Rezepte überhaupt in Frage kommen, und welche den Stempel "doof" bekommen. Meist bleiben pro Kochbuch nur etwa zehn Rezepte übrig, bei denen wir darin übereinstimmen, dass wir sie in diesem Leben nochmal ausprobieren wollen. Diese zehn bekommen dann eine Markierung und werden dann eins nach dem anderen durchgekocht, was irgendwie win-win ist, da Restaurant-Abende ja derzeit ausfallen und aufgrund des Wegfalls vieler Termine und Routinen mehr freie Zeit als sonst rumlungert. Dann bleiben von den 100 Rezepten des Buches und den 10 der Shortlist am Ende vielleicht noch 3 übrig, die sich wirklich als lecker erwiesen haben. Und genau diese drei kommen in eine "Best-of-Sammlung" (Ordner oder digital) und das ganze restliche Kochbuch geht ins Altpapier (wenn Soßenflecken drauf) oder (nach Corona) zu Oxfam (wenn sauber). Und es entsteht viel freier Platz im Bücherregal. Nur exklusiv hier auf Parfumo, steht nicht bei Marie Kondo!
Und ich geh jetzt die Zutaten für den nächsten Durchgang einkaufen. Gesundbleiben!
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