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Top Rezension
Besser tot als reformuliert
Dieser Moschusduft war prägend für die 80er Jahre. Ein Referenz-Moschus wie er heute leider nicht mehr hergestellt wird, da die Moschusverbindung, auf der er basiert, verboten ist. Blumig zu Beginn, dann schlug der Moschus in seiner ganzen Kraft zu, ein Sprühstoß genügte.
"Moschus Wild Love" hat man nicht 'mal reformuliert, nein, man hat ihn ganz aus dem Programm genommen, die Firma Nerval gibt es nicht mehr. Vielleicht ist es besser, sich von einer alten Liebe endgültig zu trennen, als ihr in verwässerter Form immer weiter hinterherzulaufen. Mittlerweile werden ja auch Parfums, die vor fünf Jahren noch durchgingen, reformuliert. Von YSLs "La Nuit de l'Homme" existieren schon neue Versionen, obwohl der Duft noch gar nicht so lange auf dem Markt ist. Ich schweife ab, aber wer eventuell einen fein-zisilierten, elegant geschriebenen Roman zum Thema “Reformulierungen” lesen möchte, dem lege ich Percy Kemps Buch “Musc” ans Herz. Hier wird auf amüsant-nachdenkliche und dazu psychologisch nachvollziehbare Weise beschrieben, wie ein Mann an der Änderung der Formel “seines” Parfums zerbricht. Man kann den Ansatz des Romans für übertrieben halten, doch Kemp gelingt ein realistisches Porträt eines Mannes, der sein Parfum als integralen Bestandteil seiner Persönlichkeit versteht und der ohne diese Komponente nicht leben kann. Der Text ist ist sowohl auf Französisch als auch in der vorzüglichen deutschen Übersetzung von Veronika Cordes (Argon-Verlag, 2002) sehr lesenswert. Wer Hörbücher bevorzugt, sollte die von Christian Brückner kongenial vorgetragene Version auf drei CDs erwerben. Brückners Stimme verleiht der oft lakonisch erzählten Handlung eine zusätzliche Bedeutungs-und-Genußebene.
Kemps Roman erschien in Frankreich bereits im Jahre 2000 (bei Albin Michel), als die Reformulierungswut noch in ihrer Anfangsphase steckte. “Musc” ist ein MUST für jeden Parfum-Fan. Aber auch für jene, die sich bis dato noch nicht mit der Welt der Düfte befaßt haben, könnte “Musc” ein vergnüglicher und eleganter Einstieg in die Thematik sein. Das Hörbuch ist eine Produktion des WDR 5 aus der Reihe “Parlando” – Edition Christian Brückner.
"Moschus Wild Love" hat man nicht 'mal reformuliert, nein, man hat ihn ganz aus dem Programm genommen, die Firma Nerval gibt es nicht mehr. Vielleicht ist es besser, sich von einer alten Liebe endgültig zu trennen, als ihr in verwässerter Form immer weiter hinterherzulaufen. Mittlerweile werden ja auch Parfums, die vor fünf Jahren noch durchgingen, reformuliert. Von YSLs "La Nuit de l'Homme" existieren schon neue Versionen, obwohl der Duft noch gar nicht so lange auf dem Markt ist. Ich schweife ab, aber wer eventuell einen fein-zisilierten, elegant geschriebenen Roman zum Thema “Reformulierungen” lesen möchte, dem lege ich Percy Kemps Buch “Musc” ans Herz. Hier wird auf amüsant-nachdenkliche und dazu psychologisch nachvollziehbare Weise beschrieben, wie ein Mann an der Änderung der Formel “seines” Parfums zerbricht. Man kann den Ansatz des Romans für übertrieben halten, doch Kemp gelingt ein realistisches Porträt eines Mannes, der sein Parfum als integralen Bestandteil seiner Persönlichkeit versteht und der ohne diese Komponente nicht leben kann. Der Text ist ist sowohl auf Französisch als auch in der vorzüglichen deutschen Übersetzung von Veronika Cordes (Argon-Verlag, 2002) sehr lesenswert. Wer Hörbücher bevorzugt, sollte die von Christian Brückner kongenial vorgetragene Version auf drei CDs erwerben. Brückners Stimme verleiht der oft lakonisch erzählten Handlung eine zusätzliche Bedeutungs-und-Genußebene.
Kemps Roman erschien in Frankreich bereits im Jahre 2000 (bei Albin Michel), als die Reformulierungswut noch in ihrer Anfangsphase steckte. “Musc” ist ein MUST für jeden Parfum-Fan. Aber auch für jene, die sich bis dato noch nicht mit der Welt der Düfte befaßt haben, könnte “Musc” ein vergnüglicher und eleganter Einstieg in die Thematik sein. Das Hörbuch ist eine Produktion des WDR 5 aus der Reihe “Parlando” – Edition Christian Brückner.
9 Antworten
👍 = Ja das sehe ich auch so.
Verstehe sowieso den Sinn dahinter nicht, warum man dann immer krampfhaft versucht, manche Düfte nach Abänderung der Formulierung so aussehen zu lassen, als wär's der selbe Duft. Da muss man doch keine Ahnung von Parfum bzw. dessen Trägern haben, wenn man meint, die merken's eh nicht & kaufen das schon ab 🤔. Hab'mich grad an die Moschusdüfte von Naval erinnert, waren iwi schöne Zeiten, als es noch nicht so ein Überangebot von Parfum ( bzw. generell von allem) gab. 🤗