21.02.2013 - 13:53 Uhr
Chanelle
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Chanelle
Top Rezension
18
Aus besseren Tagen
1946 war eine bessere Zeit, eine Chance und ein Silberstreif. Nicht nur Chanel brachte "46" auf den Markt, auch L'heure attendue von Patou und Le Roi Soleil von Elsa Schiaparelli nahmen die neue Zeit, das Ende des Krieges, als Thema. Bahnbrechende Düfte wie Ma Griffe und Coeur Joie wurden aus der Hoffnung heraus geschaffen und aus den Ruinen entstand Wohlstand. Ecusson wurde auch in diese Zeit hineingeboren, mit Guillaume D'Ornano (aus hochherrschaftlichem Hause und Mitbegründer der Firma Lancôme) als Vater. Er gründete zu dieser Zeit die Parfummarke Jean D'Albret, und sein erstes Baby wurde auch sein bekanntestes. Allerdings ist mir nicht ganz klar, warum der Name Orlane in der Geschichte des Duftes mehrfach kam und ging, denn obschon die Parfümerie Jean D'Albret schon 1947 in Orlane umbenannt worden war, zeugen diverse Flacons Ecusson aus unterschiedlichen Jahrzehnten davon, dass auch später noch Ecusson unter dem Namen Jean D'Albret vertrieben wurde. Der Duft selbst ist ein grosser, um nicht zu sagen - grandioser Damenduft der pudrigen Schule. Man merkt ihm natürlich seine edle Herkunft und sein Geburtsjahr an, denn er hat dieses gewisse Etwas, was ich nicht näher benennen kann, aber viele Welterfolge an Damendüften haben es auch: Eine dezente, pudrig-würzige Sinnlichkeit, eine diskrete Anspielung auf das Urweibliche, ganz zart und nicht so brachial wie bei Shalimar oder Habanita. Nicht leicht darzustellen oder umzusetzen in einem Duft, das kann ich mir vorstellen, dazu gehört Liebe, Können und Enthusiasmus des Parfumeurs. Ecusson ist leider ein wenig in Vergessenheit geraten, aber ein Meisterwerk.
Die Kopfnote hat etwas viel frischeres als die bergamottelastigen Kopfnoten, die sonst in dieser Zeit en vogue waren, sie überrascht und verzaubert, ohne stechend, metallisch oder sauer zu sein.
Die Herznote ist eine ganze Zauberwelt an süssem Puder und samtigen Blumen, gestützt von einem zarten Gerüst an würzig-frischen Noten. Die Basis ist wie erwartet leicht seifig, aber auch milchig-cremig. Insgesamt halte ich ihn für einen der zartesten Puderdüfte, die ich je gerochen habe, und vor allem: vollkommen zeitlos.
Ich glaube, dass alles wiederkommt, auch eine bessere Zeit. Solange haben wir noch die Hoffnung darauf und diesen hoffnungsvollen Duft.
Die Kopfnote hat etwas viel frischeres als die bergamottelastigen Kopfnoten, die sonst in dieser Zeit en vogue waren, sie überrascht und verzaubert, ohne stechend, metallisch oder sauer zu sein.
Die Herznote ist eine ganze Zauberwelt an süssem Puder und samtigen Blumen, gestützt von einem zarten Gerüst an würzig-frischen Noten. Die Basis ist wie erwartet leicht seifig, aber auch milchig-cremig. Insgesamt halte ich ihn für einen der zartesten Puderdüfte, die ich je gerochen habe, und vor allem: vollkommen zeitlos.
Ich glaube, dass alles wiederkommt, auch eine bessere Zeit. Solange haben wir noch die Hoffnung darauf und diesen hoffnungsvollen Duft.
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