Tambour Sacré 2018

Tambour Sacré von Rubini
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7.6 / 10 76 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Rubini für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2018. Der Duft ist würzig-holzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Würzig
Holzig
Harzig
Blumig
Gourmand

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
KardamomKardamom OrangeOrange schwarzer Pfefferschwarzer Pfeffer kalabrische Bergamottekalabrische Bergamotte
Herznote Herznote
Kaffee Absolue CO2Kaffee Absolue CO2 Tuberose AbsolueTuberose Absolue Süße AkazieSüße Akazie ZimtZimt
Basisnote Basisnote
OpoponaxOpoponax Mysore-SandelholzMysore-Sandelholz somalische Myrrhesomalische Myrrhe BenzoeBenzoe TonkabohneTonkabohne

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.676 Bewertungen
Haltbarkeit
8.464 Bewertungen
Sillage
7.863 Bewertungen
Flakon
8.152 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.421 Bewertungen
Eingetragen von SirLancelot, letzte Aktualisierung am 20.04.2024.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Kovex

29 Rezensionen
Kovex
Kovex
Top Rezension 57  
Schubladendenken - Endstation
Ich mag schwierige Düfte. Düfte, die das breite Spektrum der Empfindungen die sie auslösen nicht gleich Preis geben wollen. Düfte die man sich erarbeiten muss. Die von Mal zu Mal neue Facetten zeigen, zwischen den Polen changieren und herausfordern. Die mir zuzurufen scheinen: ich offenbare meine Qualitäten erst, wenn Du mich besser kennengelernt hast. Gemeinsam ist diesen Parfüms bei mir meist das Unbekannte, noch nie zuvor Gerochene. Dabei ist die Spannbreite des ersten Eindrucks enorm groß. So löst nicht jeder dieser Düfte unbedingt das Verlangen aus, ihn ein zweites Mal testen zu wollen.

Tambour Sacré startet ganz anders als die angegebenen Kopfnoten es vermuten lassen. Da ich Düfte gerne in Farben kategorisiere, spiegelt der Inhalt des Flakons bzw. dessen Farbe genau das wider was ich rieche: Braun, hier bitter, sperrig und völlig ungewohnt. Das Schubladen-Denken endet hier bereits, denn mir fällt keine Duftnote ein, die verantworten könnte, was ich rieche. Was bei den ersten Tests möglicherweise noch verstörend wirkte, entpuppt sich nach mehrmaligen Tragen zu dem Verlangen es immer wieder haben zu wollen und erinnert mich an Situationen im Leben, die man nicht sehen möchte, nicht erleben möchte und dennoch fasziniert immer wieder hinstarren muss, obwohl man es nicht will.

Ich verstehe, wenn der Duft zunächst abschreckend auf den einen oder anderen wirkt. Der Ekelreflex ist schließlich im limbischen System unseres Gehirns angelegt. Dort wo auch Emotionen und Triebe verarbeitet werden. Dort wo uns Düfte berühren oder anwidern können. Ist der Geruch mit einer Erinnerung verknüpft, kann dies schnell zu einer nicht mehr neutralen Empfindung führen, die den Versuch einer objektiven Beurteilung des Duftes entgegen wirkt. Tambour Sacré jedoch wirkt so neu auf mich, dass ich mich völlig unbeeinflusst auf ihn einlassen kann.

Das Bittere verläuft ganz sacht und behutsam im Laufe der ersten halben Stunde und gibt den Raum frei für eine hellbraune ungesüßte Mokka-Note die den Duft in den nächsten Stunden bestimmen wird. Hier differenziere ich klar zwischen dunklem schwarzen Kaffee und dieser ungezuckerten Mokka-Note hier, die den bitteren Beginn gekonnt in sich aufnimmt, abrundet und geschmeidiger macht. Vergleiche zu anderen authentischen Kaffee-Düften wie zum Beispiel Awake von Akro oder Mancera´s Aoud Café bieten sich hier kaum an, denn während die vorgenannten eher an Lebensmittel, um genau zu sein, an gezuckerten Instant-Kaffee erinnern, entzieht sich Tambour Sacré dieser Kategorisierung und möchte mit natürlich wirkendenden, aber nicht all zu präsenten Kaffeearomen punkten, die jenseits der Assoziation zu einem Heißgetränk liegen.

Dies mag auch der Tuberose geschuldet sein, die hier allenfalls in homöopathischer Dosierung in Erscheinung tritt und dem Duft mehr Tiefe und Volumen verleiht. Eine leichte Fleischigkeit, der aber die typischen blumigen Noten der Tuberose entzogen wurden, steuert ein wenig Animalik bei, welche dem Duft zusätzliche Spannung verleiht. Hier ist sie dann auch wieder: die Faszination des Unbekannten, das Verlangen diese neuen Dufteindrücke zu verarbeiten, einzusortieren, in Schubladen zu stecken. Aber es mag nicht gelingen, Tambour Sacré passt in keine Schublade.

Im Laufe der nächsten Stunden wird es sukzessive gefälliger, wärmer und milder. Eine winzige Prise Zimt und eine allenfalls angedeutete Süße schleichen sich kaum merklich ein. Helle trockene Hölzer, angedeutet nur, denn das Aroma der ebenfalls hell gerösteten Kaffeebohnen bleibt für mich über lange Zeit erhalten.

Der Flakon ist jenes schlichte und gängige Modell, welches von vielen kleineren Nischen-Marken verwendet wird und sich lediglich durch den Deckel unterscheidet. Ein schönes Detail ist die Umverpackung aus zwei Iroko-Holz-Schalen, welches recht selten ist und nur im tropischen Teil Afrikas, unter anderem in Äthiopien zu finden ist (der Hersteller versichert, dass es ausschließlich aus recyceltem Holz hergestellt wurde).

Tambour Sacré – die heiligen Trommeln Äthiopiens sind es auch, die uns Cristiano Canali mit seinem Duft näher bringen will. Ein Land voller fremdartiger Gerüche von Gewürzen und Hölzern, deren Rauch sich von dem hiesigen Duft verbrannten Holzes unterscheidet, Nuancen hinzufügt, die Sinneseindrücke neu justiert.

Wer hätte gedacht, dass sich Tambour Sacré zunehmend versöhnlicher zeigt, und nach vielen Stunden noch gut wahrnehmbar auch eine sinnliche Seite offenbart, die aber immer noch etwas Andersartiges in sich trägt, als würde man das Bett mit einem fremden Menschen teilen.

Das ist aufregend, wenngleich es schon wieder gelüstet nachzusprühen, um diese herrlich bitteren ersten Minuten zu genießen. Nein, Tambour Sacré ist nicht einfach und in eine meiner Schubladen passt es schon mal gar nicht. Was bleibt, ist die Faszination des Unbekannten und das Wissen darum einen Duft gefunden zu haben, der jenseits des gängigen Duftgeschmacks liegt.

36 Antworten
10
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Profumo

284 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 33  
Mag sein, dass ich ein Geisterfahrer bin..
Oh ja, ich kann durchaus nachvollziehen, warum dieser Duft auf soviel Ablehnung stößt: der Start ist wirklich abenteuerlich!
Wer schon immer mal wissen wollte, warum Frédéric Malle seinen Tuberosen-Duft “Carnal Flower“ genannt hat, sollte einmal an “Tambour Sacré“ schnuppern: deutlicher können die fleischlichen Facetten dieser narkotisierenden Blüte nicht herausgearbeitet werden. Auch in Malles Duft kommen sie zur Geltung, werden aber vom gesamten Duftspektrum der Tuberose in Schach gehalten – der intensiven floralen Weißblüher-Note, den aasigen Indolen und grünen Nuancen. In “Tambour Sacré“ aber, kombiniert mit einer ungesüßten Kaffee-Note, brechen sie ungehemmt hervor, als wäre die sorgsam austarierte Balance im Tuberosen-Kosmos plötzlich verschoben. Offenbar eliminiert hier der dunkel-säuerlich duftende Kaffee weite Teile des Blüten-Kaleidoskops, und lässt die Tuberose mit einem Mal seltsam nackt zurück, geradezu körperlich, eben “carnal“. Auch die quietschrosa Kaugummi-Anklänge fallen ohne die sie normalerweise ummantelnde Robe ziemlich unangenehm auf und versprühen ein durchdringendes Haarspray-Aroma – das alles muss man aushalten!

Ich gebe zu, das fällt schwer, denn dieser Auftakt, dieser Clash der beiden Hauptakteure, die den gesamten Duftverlauf von “Tambour Sacré“ prägen sollen, stellt wirklich eine Zumutung dar.
Schön duftet das nicht, zumindest nicht im Sinne von ‚harmonisch’ ‚angenehm’, oder ‚schmeichelnd’. Nein, dieses Übereinanderherfallen von harschem Kaffee und divenhafter Tuberose hat eher etwas von einem olfaktorischen Gemetzel, das beide Kontrahenten in ein ungutes Licht taucht. Mögen sie für sich genommen wunderbar duften, hier riechen sie nicht mehr gut, weder Kaffee, noch Blüte.
Zum Glück betreten aber noch weitere Akteure die Bühne und gebieten dem konfrontativen Treiben ein Ende. Kardamom und Zimt würzen begütigend den Kaffee, bitter-schalige Früchte und der süße Duft der Akazie zerren die sich hysterisch gebärdende Tuberose vom Kampfplatz.

Die füllige, warme, von Harzen, Hölzer und Balsamen geprägte Basis tut ihr übriges, und die Kampfhähne beruhigen sich zusehends. Nach ca. einer Stunde hat sich ein komplexes, dunkel tönendes, herb-würziges und nur wenig süßes orientalisches Aroma entwickelt, das zur Abwechslung mal ohne obligatorische Vanille und modisches Oud auskommt.
Jetzt duftet “Tambour Sacré“ wunderbar! Und als wollte er mich für alle zuvor erlittenen Unannehmlichkeiten entschädigen, hält der Duft dank Extrait de Parfum-Konzentration eine halbe Ewigkeit.
Normalerweise bin ich ja nicht so ein Freund endlos lang anhaltender Düfte, aber in diesem Fall muss ich wirklich eine Ausnahme machen, denn diese einmalig schöne Orientalik, mit dem sich mittlerweile versöhnt in den Armen liegenden Tuberosen-Kaffee-Gespann im Herzen, kann ich Stunde um Stunde genießen.

Das Team um Andrea Bissoli Rubini, der Parfümeur Cristiano Canali und Francesca Gotti, die Produkt-Designerin haben nach “Fundamental“ wieder einen erstaunlichen Duft geschaffen, den man sich allerdings, mehr noch als seinen Vorgänger, erarbeiten muss. “Fundamental“ war ja mit seinem charakterstarken, fruchtig-wachsigen Trauben-Akkord schon kein ganz einfacher Geselle, aber in Sachen Sperrigkeit geht “Tambour Sacré“ noch einige Schritte weiter.
Für mich ist das Kunst, richtig große, zugegeben moderne Duft-Kunst. Allerdings solche, die ich beim besten Willen nicht empfehlen kann. “Fundamental“ könnte ich gerade noch empfehlen, vorausgesetzt der Adressat oder die Adressatin hat eine offene Nase für ein ungewöhnliches Duftabenteuer. Bei “Tambour Sacré“ aber weiß ich, dass mir völliges Unverständnis begegnen würde – zumindest zeitweise ist der Duft ein olfaktorischer Höllenritt, den ich keinem zumuten möchte.
Und dennoch, mag ich auch als Geisterfahrer unterwegs sein und glauben, dass alle anderen in die falsche Richtung fahren: mir gefällt alles an “Tambour Sacré“ , selbst der schräge Auftakt.

Mittlerweile habe ich nämlich festgestellt, dass ich mich, je öfter ich den Duft trage, umso mehr auf diese wilden Start freue: auf die entfesselte Tuberose, die sich kreischend in den frisch gebrühten, ungewürzten und ungesüßten Kaffee stürzt – großartig!!!
12 Antworten
8
Sillage
10
Haltbarkeit
5
Duft
Naimie54

115 Rezensionen
Naimie54
Naimie54
2  
Gewürzter Kaffee mit Holz
'Tambour Sacre' beginnt fruchtig und süß mit einer Kaugumminote, das gefällt mir mal so gar nicht.

Doch bald löst Kaffee mit einer leichten Zimtnote den nicht gerade gelungenen Start ab. Der Kaffee ist sehr süß und der Zimt ist auch bald schon wieder weg, blumiges ist dann noch zu riechen.

Nach etwa zwei Stunden tritt der Kaffee mehr und mehr in den Hintergrund. 'Tambour Sacre' wird durch eine schöne, wenn auch durch Benzoe und Tonkabohne für mich zu süße, Sandelholznote angenehm holzig.

Leider, leider macht dann Myrrhe für mich den schönen Duft zunichte. Das Zusammenspiel von Sandelholz und Myrrhe ergibt für mich einen sehr unangenehm würzig, harzigen Duft.

'Tambour Sacre', ist ein Nischenduft der mich nicht überzeugen konnte. Man muss sehr sparsam damit umgehen, zwei Sprühstöße sind schon fast zu viel. Tragen kann man den Duft wohl am besten bei kühlen Temperaturen und ich sehe 'Tambour Sacre' eher als maskulinen Duft.

Die Ausstrahlung ist für etliche Stunden sehr stark und die Haltbarkeit liegt bei mehr als 10 Stunden. Selbst nach dem Duschen konnte ich den Duft noch gut riechen.

Ich danke Morgaina, die es durch einen Wanderbrief ermöglicht hat, diesen Duft kennenzulernen.
1 Antwort

Statements

42 kurze Meinungen zum Parfum
FriesinFriesin vor 2 Jahren
9
Haltbarkeit
8
Duft
Die Hände vor Augen, möchte man das Tuberosen- Kaffeegemetzel nicht sehen.
Und linst doch durch die Finger, gefesselt vom bittersüßen Tun.
29 Antworten
SchalkerinSchalkerin vor 3 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Zum Klang der heiligen Trommeln tanzen
Orange und gerösteter Zimtkaffee
Kardamon, Hasel und Sandel
ryhtmisch, mit leichter Süße
25 Antworten
FloydFloyd vor 3 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Heilige Trommeln
Hall aus Indienläden
Göttlicher Rauch
Von Sandelblüten
Orangefarbenhimmel
Myrrhewolken
Etwas süße Creme
Kaffee aus Nelken
20 Antworten
NuiWhakakoreNuiWhakakore vor 2 Jahren
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Orangen breaken auf würzigen Beat
Rosie schlürft lasziv ihren Fruchtkaffee
getanzt wird bis die Hütte brennt
und die Trommel macht bum
21 Antworten
ChizzaChizza vor 3 Jahren
8
Flakon
7
Duft
Selten so was gerochen; Kaffee wird intensiver und würzig-süßer durch Zimt und Tuberose. Wirklich spannend aber einen Tick zu süß.
9 Antworten
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