Odenaturae 2023

Odenaturae von Rubini
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8.5 / 10 43 Bewertungen
Ein neues Parfum von Rubini für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2023. Der Duft ist grün-würzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Grün
Würzig
Blumig
Holzig
Harzig

Duftnoten

Römische KamilleRömische Kamille Ginster AbsolueGinster Absolue KamilleKamille MuskatellersalbeiMuskatellersalbei TomatenblattTomatenblatt BasilikumBasilikum HölzerHölzer ImmortelleImmortelle LorbeerLorbeer MastixharzMastixharz AngelikaAngelika BitterorangeBitterorange Zentifolie AbsolueZentifolie Absolue BohnenkrautBohnenkraut Orangenblüte AbsolueOrangenblüte Absolue WaldbeerenWaldbeeren YsopYsop

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.543 Bewertungen
Haltbarkeit
8.033 Bewertungen
Sillage
7.232 Bewertungen
Flakon
7.831 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.217 Bewertungen
Eingetragen von Chizza, letzte Aktualisierung am 27.04.2024.

Rezensionen

1 ausführliche Duftbeschreibung
10
Flakon
9
Haltbarkeit
10
Duft
Profumo

284 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 30  
Bukolische Duftlandschaften

„Inspired by the bucolic writings of the Latin poet Virgil“, so beginnt der Text auf dem postkartengroßen Flyer, der auch in dem Päckchen aus Mantua steckte.

Nach der italienischen Rennfahrer-Legende Tadzio Nuvolari, nun also der Staatsdichter des alten Rom und seine ‚Bucolica’, eine Sammlung von Hirtengedichten.
Schon die Rubini-typischen schweren Gips-Schalen, zwischen denen der Flakon steckt verraten, hier wird’s grün, genauer: moosgrün.
Aber der Duft wäre nicht von Rubini, würde er das Thema „Grün“ nicht völlig anders interpretieren, als es die großen Recken dieses Genres gemeinhin taten und noch immer tun: von ‚Vent Vert’, über ‚Ma Griffe’, bis zu ‚Cristalle’, ‚Aliage’ und schließlich ‚Synthetic Jungle’. Ihr Grün ist durchweg ein helleres Grün, ein luftigeres. Meist sind dabei Maiglöckchen im Spiel, etwas Vetiver, vor allem aber Galbanum.
In dieser Ode an die Natur, fehlen alle drei. Stattdessen rieche ich frische Mahd, neben schon gedörrtem Heu, herbes Tomatenblatt und beerige Frucht, über allem aber: das süßlich-aromatische Aroma der Kamille.
Kamille muss man mögen, um diesen Duft etwas abgewinnen zu können. Ich mag sie, und hier sind sogar gleich zwei dieser Korbblütler am Start: Römische Kamille und Blaue, bzw. Echte Kamille. Ihr charakteristischer Duft ist für mich der eigentliche Link zu Vergil und seinen bukolischen Dichtungen: die Römer liebten Kamille. Nicht nur trank man ihren Sud oder verrührte sie zu Salben, auch zum Aufhellen der Haare wurde sie verwandt.
Hier steht die Kamille im Zentrum des Duftes, als Bindeglied zwischen der leisen Beerensüße zu Beginn und allmählich aufblühenden floralen Noten, die mich in Summe ein wenig an den Duft von Lindenblüten erinnern. Wie ein dichter Teppich unter allem: die frische Mahd, aromatisches Kraut, koniferische Sträucher, staubig-vertrocknetes Gestrüpp (vermutlich von Strohblumen, den Everlasting Flowers stammend, die auf der Hersteller-Seite angegeben werden, und nicht von der Immortelle, die hier genannt wird, die ich beim besten Willen aber nicht entdecken kann), und darunter wiederum moosige und holzige Nuancen, die dem Duft Tiefe geben, ihn fixieren.
Das Interessante an diesem Duft: jedes Mal, wenn ich ihn aufsprühe, habe ich das Gefühl andere Facetten wahrzunehmen. Mal rieche ich deutlich die Beeren, die ich beim nächsten Mal vor lauter Heu und krautigen Noten vergeblich suche, während ich beim dritten Mal in einem Kamillen-Feld zu stehen meine – ein irgendwie kaleidoskopartiger, irrisierender Duft, der sich permanent, wie die Natur durch stetig sich ändernden Lichteinfall, zu wandeln scheint.

Die von Rubini so wortreich beschworene bukolische italienische Landschaft im Spätfrühling – ich finde, sie wurde in absolut plausible Duftbilder übersetzt: das Grün, die Beeren, die Kamille, die Lindenblüten, das Moos, alles greift wunderbar ineinander und amalgamiert zu einem dichten, aromensatten Odeur, das ich am liebsten wie einen Aperitif wegschlürfen würde. Nun eine Decke ausgebreitet, Rotwein, Käse, Brot und Oliven ausgepackt – ein Picknick in dieser so überaus wohlriechenden Natur, das wär’s!

Ich muss sagen, Rubini ist hier erneut ein außergewöhnliches Werk gelungen, in der Art, wie auch die drei Vorgänger jeweils außergewöhnlich waren: ‚Fundamental’ mit der charaktervollen wachsigen Trauben-Note, ‚Tambour Sacré’ mit der sehr speziellen Kombination von Tuberose, Akazie und Kaffee, und ‚Nuvolari’ mit seinen benzingetränkten, metallisch-ledrigen Facetten: allesamt tolle Düfte, teilweise ein bisschen bizarr und extravagant, aber niemals so sehr, dass man in Sachen Tragbarkeit ernsthaft Abstriche machen müsste.
Nein, sie sind alle tragbar, und ‚Odenaturae’ ist von den Vieren vielleicht der tragbarste: keine prekäre Animalik, keine schrillen Dissonanzen, kein (oft zu Unrecht!) übel beleumundetes Ambroxan. Dennoch ist ‚Odenaturae’ kein glatt polierter Nasenschmeichler, sondern ein anspruchsvoller und ausdrucksstarker Duft, kontrastreich, mit Tiefe, Volumen und spannender Notenauswahl (Ginster, Ysop, Bohnenkraut, Lorbeer, Angelika!), bei dem, zumindest für mein Empfinden, alles stimmt: Inspiration, samt Umsetzung, Qualität der Inhaltstoffe und eine kunstvoll ausgearbeitete Komposition.

Für mich bestätigt dieses neue Werk einmal mehr, dass das Haus Rubini ein ganz besonderes ist, eines, das Kreativität und hohes künstlerisches Niveau zu vereinen, und noch dazu zu halten weiß und damit ein ungeschriebenes Gesetz Lügen straft, wonach immer die ersten Kreationen die besten seien. Nein, Cristiano Canali und Andrea Rubini haben zwar vor acht Jahren mit ihrem fulminanten Einstieg die Messlatte verdammt hoch gehängt, sie aber seither (das dritte Mal in Folge!) nicht gerissen.
Das muss man erst mal hinkriegen!
So hebt sich das Haus wunderbar heraus aus der Menge der immer hektischer ganze Serien an Düften raushauenden Labels, die immer die gleiche Handvoll Parfümeure anheuern, die ihrerseits wie am Fließband die (gefühlt) immer gleichen Ouds, Aquatics, Gourmands, Neo-Chypres, Neo-Fougères usw. produzieren.

Profil gewinnt man anders. Profil gewinnt man mit einem Wagnis, und das sind Canali und Rubini eingegangen. Und Profil gewinnt man auch mit Kontinuität, wie Coco Chanel mit Ernest Beaux, wie Robert Piguet mit Germaine Cellier, wie Christian Dior mit Edmond Roudnitska, wie Estée Lauder mit Bernard Chant, und neuerdings Marc-Antoine Barrois mit Quentin Bisch – kongeniale Partnerschaften, die einzigartige Parfumkunstwerke schufen, und schaffen. Auch Rubini und Canali beschreiten diesen Weg, wenngleich in kleinerem Maßstab und mit kürzerer Reichweite, da ihre Werke nicht auf dem Ticket der Haute Couture daher gesegelt kommen, sondern als kleine, feine, für sich stehende Duftkunstwerke, die ohne das Tamtam der Modewelt auskommen müssen, und hoffentlich noch lange bestehen können.

Ach ja, zwischen dem Gummi und den beiden Gipsschalen, die er umspannt, steckte ein kleiner quadratischer Zettel, worauf handschriftlich geschrieben steht: Enjoy! Andrea Rubini

Signor Rubini, ich enjoye diesen Duft so was von!
19 Antworten

Statements

17 kurze Meinungen zum Parfum
Eggi37Eggi37 vor 8 Tagen
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Schneid endlich die Hecke
Grüner wirds nicht!
Dafür gibts
milden Kamillentee
Kühle Bitterorangen
Trockenwürzig-helle Kräuter
Zur Entspannung
70 Antworten
JonasP1JonasP1 vor 8 Monaten
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Kamilleblüten locken
Zum Waldesrand
Ins Sommerwiesen-Hell
Zerreib Tomatenblätter
In moosigen Händen
Verweh Heu
Im krautigen Flüstern
Ruhe...
45 Antworten
YataganYatagan vor 10 Monaten
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Hier rankt sich viel Grünes, und zwar vor allem um Kamille, insbesondere mild Krautiges, Heu, Strohblumen, süßlich, würzig, rund.
23 Antworten
ChizzaChizza vor 10 Monaten
8
Flakon
7
Duft
Ein sehr angenehmer, leicht krautiger grüner Duft. Die zitrischen Noten lockern den Duft auf, holzig-beerige Noten vervollkommnen das Bild.
16 Antworten
Tony1106Tony1106 vor 7 Monaten
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
"Grüner wird's nicht" sprach das
Tomatenblatt umschloss die Bitterorange und lies sich in Kneips Kamillebad hinabgleiten
23 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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