№ 11 - Carillon pour un Ange Tauer Perfumes 2010
Top Rezension
Der Stoff, aus dem die Thriller sind
Metro Goldwyn Mayer, so habe ich aus zuverlässiger Hollywood-Quelle gehört, plant einen neuen Film über Duft. Und rechnet fest damit, dass der ein Hit wird.
Die Handlung:
Zeit: Mai. Ort: Nahe beim fiktiven Uralt-AKW Behindthemoon. Viele Anrainer sind weggezogen, die Natur hat die Region zurückerobert. In dieser Wildnis unternehmen zwei Bio-Studenten eine Exkursion. Sie kehren nicht heim. Die Familie sorgt sich. Polizeitrupps gehen suchen – und kommen nicht wieder. Das halbe Dorf zieht los, auch Mama-Papa-Bello, Letzterer top bei der Fährtenarbeit; alle verschwinden spurlos.
Jetzt schlägt Omas und Opas Stunde. Sie riskieren eine Solo-Suchaktion. Nach zwei Stunden Wildnis-Durchstolpern fällt Opa wie vom Blitz getroffen um. Oma fühlt seinen Puls: Er ist quicklebendig, aber tief bewusstlos. Ratlos stolpert sie weiter. Und findet Sekunden später die anderen Vermissten am Boden liegend auf, ebenso betäubt, Mensch wie Tier. Sie sieht sich um: Was sie für dichten Wald gehalten hat, ist keiner. Es sind gigantische Stauden, in 30 Metern Höhe wiegen sich riesige weiße Blüten. Monster-Maiglöckchen – Oma versteht. Sie hat schweren Heuschnupfen, ist vorübergehend geruchsblind; diesem Leiden verdankt sie, dass sie nun als einzige noch bei Sinnen ist. Raus aus der Wildnis. Die Feuerwehr rückt unter schwerstem Atemschutz an, Rettungsaktion mit allem Pomp (dem Vernehmen nach lässt das Drehbuch nicht alle Narkotisierten überleben, wohl aber die beiden Studis).
Unsere Jungbiologen hatten schon was läuten hören von mutierten Monster-Maiglocken. Sie forschen weiter. Kommen einem vertuschten AKW-Störfall auf die Spur. Und einem mysteriösen Parfümeur, der von selbigem und den Folgen weiß. Ein paar Jahre lang ist er jeden Mai in der Gegend aufgetaucht. Ist vor Tau(er) und Tag, Sauerstoffflaschen im Rucksack, in die Wildnis gezogen, hat allabendlich einen Lkw mit Vakuumbehältnissen beladen; aber seit 2009 ward er nicht mehr gesehen. Die Studenten decken dunkle Geheimnisse der AKW-Fritzen und des Parfummanns auf: Konflikt, Gefahr, "thrill and suspense" plus Spezialeffekte satt. Oma mischt voll mit, ist sie doch immun gegen Duftattacken – aber wie lange? Heuschnupfen hört irgendwann wieder auf...
Die MGM-Bosse haben für die Rolle der investigativen Oma Jane Fonda engagiert, weiland Hauptdarstellerin in "Das China-Syndrom". Den Parfümeur soll Ben Whishaw spielen, der in "Das Parfüm" den Grenouille verkörperte. Gedreht wird im Mai 2013.
;-))
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Schon seit 2010 gibt es Monstermaiglocken ganz real im Flakon (okay, in der Flasche steckt noch mehr, aber das schmettern die Maiglocken nieder). Wer den Stöpsel zieht, hört "Glocken für einen Engel" läuten. Wobei das Etikett zweierlei verschweigt: Die Glocken dröhnen betäubend – und der Engel heißt Luzifer.
Eine 10-Prozent-Wertung gibt es von mir einzig für den Mut (oder die Chuzpe?), solch waffenscheinpflichtige K.o.-Tropfen in Parfumflaschen zu füllen.
P.S. Ich bekenne, ich habe diesen Duft nicht auf meine Haut gelassen. Auf Papier hatte er selbst nach 36 Stunden noch kopfschmerzerzeugende Intensität und eine Sillage, die der von "Dolce Acqua" (siehe Kommentare dort) mindestens ebenbürtig ist. Näheren Kontakt mochte ich auch für einen Kommentar nicht auf mich nehmen.
Die Handlung:
Zeit: Mai. Ort: Nahe beim fiktiven Uralt-AKW Behindthemoon. Viele Anrainer sind weggezogen, die Natur hat die Region zurückerobert. In dieser Wildnis unternehmen zwei Bio-Studenten eine Exkursion. Sie kehren nicht heim. Die Familie sorgt sich. Polizeitrupps gehen suchen – und kommen nicht wieder. Das halbe Dorf zieht los, auch Mama-Papa-Bello, Letzterer top bei der Fährtenarbeit; alle verschwinden spurlos.
Jetzt schlägt Omas und Opas Stunde. Sie riskieren eine Solo-Suchaktion. Nach zwei Stunden Wildnis-Durchstolpern fällt Opa wie vom Blitz getroffen um. Oma fühlt seinen Puls: Er ist quicklebendig, aber tief bewusstlos. Ratlos stolpert sie weiter. Und findet Sekunden später die anderen Vermissten am Boden liegend auf, ebenso betäubt, Mensch wie Tier. Sie sieht sich um: Was sie für dichten Wald gehalten hat, ist keiner. Es sind gigantische Stauden, in 30 Metern Höhe wiegen sich riesige weiße Blüten. Monster-Maiglöckchen – Oma versteht. Sie hat schweren Heuschnupfen, ist vorübergehend geruchsblind; diesem Leiden verdankt sie, dass sie nun als einzige noch bei Sinnen ist. Raus aus der Wildnis. Die Feuerwehr rückt unter schwerstem Atemschutz an, Rettungsaktion mit allem Pomp (dem Vernehmen nach lässt das Drehbuch nicht alle Narkotisierten überleben, wohl aber die beiden Studis).
Unsere Jungbiologen hatten schon was läuten hören von mutierten Monster-Maiglocken. Sie forschen weiter. Kommen einem vertuschten AKW-Störfall auf die Spur. Und einem mysteriösen Parfümeur, der von selbigem und den Folgen weiß. Ein paar Jahre lang ist er jeden Mai in der Gegend aufgetaucht. Ist vor Tau(er) und Tag, Sauerstoffflaschen im Rucksack, in die Wildnis gezogen, hat allabendlich einen Lkw mit Vakuumbehältnissen beladen; aber seit 2009 ward er nicht mehr gesehen. Die Studenten decken dunkle Geheimnisse der AKW-Fritzen und des Parfummanns auf: Konflikt, Gefahr, "thrill and suspense" plus Spezialeffekte satt. Oma mischt voll mit, ist sie doch immun gegen Duftattacken – aber wie lange? Heuschnupfen hört irgendwann wieder auf...
Die MGM-Bosse haben für die Rolle der investigativen Oma Jane Fonda engagiert, weiland Hauptdarstellerin in "Das China-Syndrom". Den Parfümeur soll Ben Whishaw spielen, der in "Das Parfüm" den Grenouille verkörperte. Gedreht wird im Mai 2013.
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Schon seit 2010 gibt es Monstermaiglocken ganz real im Flakon (okay, in der Flasche steckt noch mehr, aber das schmettern die Maiglocken nieder). Wer den Stöpsel zieht, hört "Glocken für einen Engel" läuten. Wobei das Etikett zweierlei verschweigt: Die Glocken dröhnen betäubend – und der Engel heißt Luzifer.
Eine 10-Prozent-Wertung gibt es von mir einzig für den Mut (oder die Chuzpe?), solch waffenscheinpflichtige K.o.-Tropfen in Parfumflaschen zu füllen.
P.S. Ich bekenne, ich habe diesen Duft nicht auf meine Haut gelassen. Auf Papier hatte er selbst nach 36 Stunden noch kopfschmerzerzeugende Intensität und eine Sillage, die der von "Dolce Acqua" (siehe Kommentare dort) mindestens ebenbürtig ist. Näheren Kontakt mochte ich auch für einen Kommentar nicht auf mich nehmen.
11 Antworten
Schmeckt mich nicht!!