15.10.2015 - 14:13 Uhr
Bernard
15 Rezensionen
Bernard
Hilfreiche Rezension
5
Heja Sverige!
Die erste Fähre nach Trelleborg ist nach einer ruhigen Nacht auf der Ostsee noch ein Stündchen unterwegs. Zeit für ne heiße Dusche und anschließend eine gründliche Rasur. Also nichts wie raus aus der Koje der kleinen lauschigen Kabine und sich mit der gebührenden Sorgfalt an das noch schattige Ebenbild im Spiegel der winzigen Dusche gemacht. Den Erben Karl Gustavs und Erfindern der Weltweit sichersten aller Volvos mag ich nur glattrasiert entgegen treten. Im Reiseführer stand jedoch ein sehr ernst gemeinter Hinweis auf die eher sparsame Verwendung von Düften, Parfums und After Shaves. Bei zu starker Geruchspenetration können Ole, Lasse, Inga und Lillebror ihre nordische Gelassenheit vergessen und den Übelriecher des Lokales, Restaurants oder gar Zahnarztbehandlungsstuhls verweisen. Tatsache: zuviel des Guten gilt absolut nicht als "tres chic" im kühlen Schweden.
Statt dass also Österreichs eigenwilligste Kreation "Alt Innsbruck" den Rasierwasser Platzhirsch in meinem Kulturbeutel gab, fiel meine Wahl daher auf eine von Pinaud´s leichteren Plastikpullen als Begleiter auf dieser Nordlandkreise. Als Glasflakon wäre das ne Wucht aber in der Mineralöl-Variante ist die Verpackung des amerikanischen Barbershop-Klassikers erheblich leichter als die aus Durchschuß sicherem Panzerglas und von Steyr-Puch designte Kartusche. Zu dieser Tabak-Granate aus den Alpen muss ich einen Kommentar an gesonderter Stelle geben. Ich muss, ich muss!
Ja aber Classic Vanilla könnte alleine dem Namen nach natürlich volle Möhre nach hinten losgehen. Beim Auftragen auf´s frisch rasierte Gesicht umgibt mich jedoch die liebliche aber doch sowas von haarscharf im maskulinen Bereich liegende Süße des Jasmins. Wohl deshalb noch knapp männlich, weil eine fein austarierte Würze aus Kräutern dies auffängt, und bald die Oberhand gewinnt. Salbei: meinetwegen. Lavendel: hmhm. Nichts ist zitrisch, nichts ist aquatisch, nichts ist moosig. Es folgt eine leichte pudrige Note, ein klitzekleines bisschen in Richtung Honig, die erstaunlich lange für ein AS anhält. Warm und sanft. Die Haut ist popoweich und so glatt, so gründlich, so gründlich, so glatt weil...Nein, nein ich hab doch einen Rasierhobel mit einer Klinge! Ehrensache. Echt jetzt.
Die feiner und samtiger werdende Note bleibt eine Weile mein Begleiter durch diesen herrlichen schwedischen Sommermorgen. Sogar dann noch, als wir auf Kurt Wallenders Spuren durch die frühmorgendlichen Gassen Ystads schlendern. Im grandios altmodischen Hutgeschäft probier ich Duft beseelt einen albernen Hut nach dem nächsten, die liebenswerten Verkäuferinnen nehmen´s schwedisch cool. Keine schiefen Blicke wegen meiner immer noch frisch sauberen Duftwolke? Nein.
Alles richtig gemacht Mr. Pinaud! Pretty old school, my dear. Und erstaunlich zurückhaltend für nen Ami. Sogar für schwedische Nasen.
Statt dass also Österreichs eigenwilligste Kreation "Alt Innsbruck" den Rasierwasser Platzhirsch in meinem Kulturbeutel gab, fiel meine Wahl daher auf eine von Pinaud´s leichteren Plastikpullen als Begleiter auf dieser Nordlandkreise. Als Glasflakon wäre das ne Wucht aber in der Mineralöl-Variante ist die Verpackung des amerikanischen Barbershop-Klassikers erheblich leichter als die aus Durchschuß sicherem Panzerglas und von Steyr-Puch designte Kartusche. Zu dieser Tabak-Granate aus den Alpen muss ich einen Kommentar an gesonderter Stelle geben. Ich muss, ich muss!
Ja aber Classic Vanilla könnte alleine dem Namen nach natürlich volle Möhre nach hinten losgehen. Beim Auftragen auf´s frisch rasierte Gesicht umgibt mich jedoch die liebliche aber doch sowas von haarscharf im maskulinen Bereich liegende Süße des Jasmins. Wohl deshalb noch knapp männlich, weil eine fein austarierte Würze aus Kräutern dies auffängt, und bald die Oberhand gewinnt. Salbei: meinetwegen. Lavendel: hmhm. Nichts ist zitrisch, nichts ist aquatisch, nichts ist moosig. Es folgt eine leichte pudrige Note, ein klitzekleines bisschen in Richtung Honig, die erstaunlich lange für ein AS anhält. Warm und sanft. Die Haut ist popoweich und so glatt, so gründlich, so gründlich, so glatt weil...Nein, nein ich hab doch einen Rasierhobel mit einer Klinge! Ehrensache. Echt jetzt.
Die feiner und samtiger werdende Note bleibt eine Weile mein Begleiter durch diesen herrlichen schwedischen Sommermorgen. Sogar dann noch, als wir auf Kurt Wallenders Spuren durch die frühmorgendlichen Gassen Ystads schlendern. Im grandios altmodischen Hutgeschäft probier ich Duft beseelt einen albernen Hut nach dem nächsten, die liebenswerten Verkäuferinnen nehmen´s schwedisch cool. Keine schiefen Blicke wegen meiner immer noch frisch sauberen Duftwolke? Nein.
Alles richtig gemacht Mr. Pinaud! Pretty old school, my dear. Und erstaunlich zurückhaltend für nen Ami. Sogar für schwedische Nasen.
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