20.04.2020 - 03:58 Uhr

Smellscent
13 Rezensionen

Smellscent
Top Rezension
30
Der dosierabhängige Löwe
Man lernt hier auf parfumo ja wirklich nie aus bzw. lernt immer dazu, meistens mit Duftproben, mit denen man nicht gerechnet hat. Eine derartige war dieser hier. Ihr kennt das wahrscheinlich: Man erhält da im Rahmen eines Soukkaufs eine völlig unbekannte Duftprobe… Hm, kenn ich ja gar nicht, mal schnell in die Duftpyramide von parfumo klicken… Wow, ein Lalique mit 8,2 sieh mal einer an, ist ja interessant. Aber: Ist Lalique nicht der Hersteller von Encre Noir, ein Duft der mich damals nicht wirklich überzeugt hat und ich Lalique daher de facto „abgehakt“ habe nach dem Motto: Kann denn von da überhaupt was Gutes kommen?
Kurz gesagt: Ja, es kann!
Das Opening ist eher herb, fast schon als bitter zu bezeichnen, wahrscheinlich macht das die bittere Grapefruit in Kombination mit Rosmarin und Lavendel.
Allerdings entschärft sich dieser eher ungünstige Ersteindruck und wird zunehmend floral-holzig. Die Betonung liegt auf FLORAL-holzig und nicht auf NUR-holzig, wie z.B. der Creed Bois du Portugal, mit dem er oft verglichen wird. Genaueres kann ich zu diesem Vergleich allerdings nicht sagen, weil damals die BdP Abfüllung sehr schnell wieder gehen durfte, weil sie mir zu eindimensional, fast schon „penetrant holzig“ war. Bois du Portugal hat mich jedenfalls in keinster Weise überzeugt.
Im Ergebnis ist dieser hier aber wesentlich vielschichtiger, angenehm Cremig-Pudrig-Vanillig, was die Holzanteile (oder vielleicht sogar den ganzen Löwen?) effektiv „zähmt“. Im Drydown macht sich dieser pudrige Einschlag sehr attraktiv, wie ich meine. Ich würde ihn jetzt mal als pudrig-holzig floralen Duft bezeichnen, wobei die Segmente floral und holzig gleichwertig sind, was für meinen Geschmack den besonderen Reiz dieses Duftes ausmacht.
Erwähnenswert ist meiner Meinung auch die Sillagefähigkeit: Bei Überdosierung könnte man ihn meiner Meinung nach locker als Abstandseinhaltewaffe im Sinne der COVID 19 Vorschriften einsetzen. Daher Vorsicht mit der Dosierung, denn sonst könnte der Löwe ungemütlich und unberechenbar werden und wird zum Sillagemonster oder zur Duftpenetranz.
Haltbarkeit: Sehr gut, hält locker als hautnaher Duft bis zu 8-9 Stunden.
Wenn dieser Duft jetzt nicht schon 23 Jahre auf dem Buckel hätte, würde ich ihn glatt als Geheimtipp bezeichnen. Dass er bei einer derartig hohen Bewertung hier auf parfumo trotzdem nur so wenige Kommentare hat, wundert mich wirklich. Angeblich soll ja auch Bill Clinton ein Nutzer dieses Parfums sein bzw. gewesen sein, dies hat jetzt aber auf meine Bewertung keinen großen Einfluss gehabt… :-)
Für mich ist der Preis von Lalique pour Homme Lion wieder mal ein typisches Beispiel dafür, wie stark der Preis vom Klang der Marke abhängt: Ich wage mal zu behaupten, dass der hier, wenn es ein Duft eines Nischenherstellers (Lalique ist doch Nische, oder?) mit noch klingenderem Namen wäre, wahrscheinlich locker ein Mehrfaches kosten würde. Mich freut es natürlich.
So nebenbei bemerkt, weil das ja anscheinend oftmals so ein Gütekriterium zu sein scheint: Das kümmert mich einfach nicht, entweder gefällt mir ein Duft (und JA, das kann auch ein Mainstreamduft sein) oder er gefällt mir eben nicht (und JA, das kann auch ein Nischenduft sein).
Fazit: Eine echte Entdeckung, der es in kürzester Zeit in Flakonform in meine Sammlung geschafft hat. ROOAARRR!!!
Kurz gesagt: Ja, es kann!
Das Opening ist eher herb, fast schon als bitter zu bezeichnen, wahrscheinlich macht das die bittere Grapefruit in Kombination mit Rosmarin und Lavendel.
Allerdings entschärft sich dieser eher ungünstige Ersteindruck und wird zunehmend floral-holzig. Die Betonung liegt auf FLORAL-holzig und nicht auf NUR-holzig, wie z.B. der Creed Bois du Portugal, mit dem er oft verglichen wird. Genaueres kann ich zu diesem Vergleich allerdings nicht sagen, weil damals die BdP Abfüllung sehr schnell wieder gehen durfte, weil sie mir zu eindimensional, fast schon „penetrant holzig“ war. Bois du Portugal hat mich jedenfalls in keinster Weise überzeugt.
Im Ergebnis ist dieser hier aber wesentlich vielschichtiger, angenehm Cremig-Pudrig-Vanillig, was die Holzanteile (oder vielleicht sogar den ganzen Löwen?) effektiv „zähmt“. Im Drydown macht sich dieser pudrige Einschlag sehr attraktiv, wie ich meine. Ich würde ihn jetzt mal als pudrig-holzig floralen Duft bezeichnen, wobei die Segmente floral und holzig gleichwertig sind, was für meinen Geschmack den besonderen Reiz dieses Duftes ausmacht.
Erwähnenswert ist meiner Meinung auch die Sillagefähigkeit: Bei Überdosierung könnte man ihn meiner Meinung nach locker als Abstandseinhaltewaffe im Sinne der COVID 19 Vorschriften einsetzen. Daher Vorsicht mit der Dosierung, denn sonst könnte der Löwe ungemütlich und unberechenbar werden und wird zum Sillagemonster oder zur Duftpenetranz.
Haltbarkeit: Sehr gut, hält locker als hautnaher Duft bis zu 8-9 Stunden.
Wenn dieser Duft jetzt nicht schon 23 Jahre auf dem Buckel hätte, würde ich ihn glatt als Geheimtipp bezeichnen. Dass er bei einer derartig hohen Bewertung hier auf parfumo trotzdem nur so wenige Kommentare hat, wundert mich wirklich. Angeblich soll ja auch Bill Clinton ein Nutzer dieses Parfums sein bzw. gewesen sein, dies hat jetzt aber auf meine Bewertung keinen großen Einfluss gehabt… :-)
Für mich ist der Preis von Lalique pour Homme Lion wieder mal ein typisches Beispiel dafür, wie stark der Preis vom Klang der Marke abhängt: Ich wage mal zu behaupten, dass der hier, wenn es ein Duft eines Nischenherstellers (Lalique ist doch Nische, oder?) mit noch klingenderem Namen wäre, wahrscheinlich locker ein Mehrfaches kosten würde. Mich freut es natürlich.
So nebenbei bemerkt, weil das ja anscheinend oftmals so ein Gütekriterium zu sein scheint: Das kümmert mich einfach nicht, entweder gefällt mir ein Duft (und JA, das kann auch ein Mainstreamduft sein) oder er gefällt mir eben nicht (und JA, das kann auch ein Nischenduft sein).
Fazit: Eine echte Entdeckung, der es in kürzester Zeit in Flakonform in meine Sammlung geschafft hat. ROOAARRR!!!
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