02.06.2022 - 09:23 Uhr
Ponticus
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Ponticus
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65
Erntedank
Es riecht mentholisch frisch, würzig, nach Pfefferminz und etwas nach staubiger Erde, als die ersten Sprühstöße den dicken, schweren Flakon von Lalique mit dem Parfüm Ombre Noire verlassen haben. Herb-würzige Schwaden nehmen mich sofort mit auf ihren warmen, rauchigen Schwingen und laden ein zum Tanz durch meine Erinnerungen!
Der Reigen beginnt in übergroßen alten Kinderlatschen und mit jedem Schritt den mich die abgenutzten Treter tragen, brechen neue Pflänzchen von Minze auf meinem Gang durch die unendlich weiten Pfefferminzfelder der Kindheit und geben ihre mentholige Frische in die aromatisierte, flirrende Luft ab, vermischen sich mit Staub und Erde der aufgewirbelten Brocken. Ich drehe mich im Kreis und der würzig-erfrischende Geruch macht ganz benommen, doch kühler, noch ferner weißer Rauch weist den Weg.
Kleine Felder mit prachtvollen Tabakpflanzen sind zu sehen und zu riechen. Mannshohes kräftig derbes Blattwerk in sattem Grün zeugt von einer guten Ernte. Ein älterer Mann und sein Enkelkind prüfen den Tabak genau, indem sie auch einen Teil des Blattes zerreiben. Der Tabak duftet grün, grasig und intensiv krautig, dabei feucht, dunkel und natürlich tabakig, jedoch ohne Süße, aber herb-würzig und feinholzig.
Die meisten Tabakblätter sind längst auf lange Leinen gefädelt und zum trocknen aufgehängt. Der kleine Junge durfte dabei auch schon mal die spitze Ahle und die Nadel führen. Viele der Äcker sind bereits abgeerntet, die Strünke zu Haufen gestapelt und einer davon ist auch schon angezündet. Die Minze dominierte die ersten Tanzrunden der Erinnerungen, zieht nun aber immer mehr balsamisch-rauchige Fäden auf das Parkett auf dem der eindrucksvolle Tabak seinen fabelhaften Duft verbreitet. Die Pfefferminze bleibt ein starker Partner, wenngleich im weiteren Verlauf der Tabak, nun eher aromatisch-dunkel und weniger grün, den Ton angibt.
Die Männer sitzen zufrieden am Rande des Feldes, die Frauen sind weiter geschäftig und die Kinder tollen umher! Alle erfreuen sich am lodernden Feuer, dem würzigen Rauch und sind froh über die getane Erntearbeit. Man rauchte Filterlose, Stumpen oder Pfeife mit Tabak aus würzigem Eigenabau, grün, krautig, dunkel. Kleine Stamper machen die Runde, randvoll mit Wilthener Weinbrand wie der heutige Feine Alte Wilthener da noch hieß und weder alt war, noch jemals alt wurde, aber für alle ein feiner Cognac war. Und natürlich ließ der Opa auch seinen Enkel mal nippen. Feuerkartoffeln gibt es und auch Würstchen am langen Stockspieß zum selber braten. Der dunkle Tabakduft dreht weiter seine rauchigen Runden, die feine Würze ist angenehm in die weich-warmen und etwas honigsüßlichen Cognacnoten eingebunden, wobei die Minze, nun schon geschwächt, immer wieder das Tanzbein schwingen möchte. Jetzt haben jedoch die rauchigen Tabaknoten, mittlerweile schön holzig eingebunden und mit etwas aromatischer Süße versehen, die Führung übernommen und verleihen Ombre Noire letztendlich prägende Gestalt!
Wir sind schon in der sechsten Stunde angekommen und werden uns noch gut zwei weitere Stunden an diesem nun sehr männlichen, intensiven, tief dunkel-warmen und weiterhin wenig süßen Parfüm erfreuen. Meine Erinnerungen verblassen ebenfalls mit dem Entschwinden des Duftes, aber können mit jedem Sprühstoß erneut wachgerufen werden.
Ombre Noire riecht für mich von Anfang an pfefferminzig, rauchig und nach Tabak. Es ist keine Frische, die mich opulent einfängt, sondern eine mentholige, würzige Wärme die den Tabak auf eine ganz besondere Art in Szene setzt. Der grün-minzige Tabak riecht sehr würzig, krautig und anregend aromatisch, gleichzeitig wabbern feine dunkle Rauchschwaden „Cognac“ geschwängert durch den gesamten Verlauf. Der Geruch des Duftes legt sich wie das heimelige, wärmende Tuch eines gemeinsamen Miteinanders über Körper und Seele!
Übrigens: Der heimische Anbau von Rauchtabak für den Eigenbedarf ist in Deutschland vollkommen legal und außerdem steuerfrei. Herzlichen Dank für die erwiesene Aufmerksamkeit!
Der Reigen beginnt in übergroßen alten Kinderlatschen und mit jedem Schritt den mich die abgenutzten Treter tragen, brechen neue Pflänzchen von Minze auf meinem Gang durch die unendlich weiten Pfefferminzfelder der Kindheit und geben ihre mentholige Frische in die aromatisierte, flirrende Luft ab, vermischen sich mit Staub und Erde der aufgewirbelten Brocken. Ich drehe mich im Kreis und der würzig-erfrischende Geruch macht ganz benommen, doch kühler, noch ferner weißer Rauch weist den Weg.
Kleine Felder mit prachtvollen Tabakpflanzen sind zu sehen und zu riechen. Mannshohes kräftig derbes Blattwerk in sattem Grün zeugt von einer guten Ernte. Ein älterer Mann und sein Enkelkind prüfen den Tabak genau, indem sie auch einen Teil des Blattes zerreiben. Der Tabak duftet grün, grasig und intensiv krautig, dabei feucht, dunkel und natürlich tabakig, jedoch ohne Süße, aber herb-würzig und feinholzig.
Die meisten Tabakblätter sind längst auf lange Leinen gefädelt und zum trocknen aufgehängt. Der kleine Junge durfte dabei auch schon mal die spitze Ahle und die Nadel führen. Viele der Äcker sind bereits abgeerntet, die Strünke zu Haufen gestapelt und einer davon ist auch schon angezündet. Die Minze dominierte die ersten Tanzrunden der Erinnerungen, zieht nun aber immer mehr balsamisch-rauchige Fäden auf das Parkett auf dem der eindrucksvolle Tabak seinen fabelhaften Duft verbreitet. Die Pfefferminze bleibt ein starker Partner, wenngleich im weiteren Verlauf der Tabak, nun eher aromatisch-dunkel und weniger grün, den Ton angibt.
Die Männer sitzen zufrieden am Rande des Feldes, die Frauen sind weiter geschäftig und die Kinder tollen umher! Alle erfreuen sich am lodernden Feuer, dem würzigen Rauch und sind froh über die getane Erntearbeit. Man rauchte Filterlose, Stumpen oder Pfeife mit Tabak aus würzigem Eigenabau, grün, krautig, dunkel. Kleine Stamper machen die Runde, randvoll mit Wilthener Weinbrand wie der heutige Feine Alte Wilthener da noch hieß und weder alt war, noch jemals alt wurde, aber für alle ein feiner Cognac war. Und natürlich ließ der Opa auch seinen Enkel mal nippen. Feuerkartoffeln gibt es und auch Würstchen am langen Stockspieß zum selber braten. Der dunkle Tabakduft dreht weiter seine rauchigen Runden, die feine Würze ist angenehm in die weich-warmen und etwas honigsüßlichen Cognacnoten eingebunden, wobei die Minze, nun schon geschwächt, immer wieder das Tanzbein schwingen möchte. Jetzt haben jedoch die rauchigen Tabaknoten, mittlerweile schön holzig eingebunden und mit etwas aromatischer Süße versehen, die Führung übernommen und verleihen Ombre Noire letztendlich prägende Gestalt!
Wir sind schon in der sechsten Stunde angekommen und werden uns noch gut zwei weitere Stunden an diesem nun sehr männlichen, intensiven, tief dunkel-warmen und weiterhin wenig süßen Parfüm erfreuen. Meine Erinnerungen verblassen ebenfalls mit dem Entschwinden des Duftes, aber können mit jedem Sprühstoß erneut wachgerufen werden.
Ombre Noire riecht für mich von Anfang an pfefferminzig, rauchig und nach Tabak. Es ist keine Frische, die mich opulent einfängt, sondern eine mentholige, würzige Wärme die den Tabak auf eine ganz besondere Art in Szene setzt. Der grün-minzige Tabak riecht sehr würzig, krautig und anregend aromatisch, gleichzeitig wabbern feine dunkle Rauchschwaden „Cognac“ geschwängert durch den gesamten Verlauf. Der Geruch des Duftes legt sich wie das heimelige, wärmende Tuch eines gemeinsamen Miteinanders über Körper und Seele!
Übrigens: Der heimische Anbau von Rauchtabak für den Eigenbedarf ist in Deutschland vollkommen legal und außerdem steuerfrei. Herzlichen Dank für die erwiesene Aufmerksamkeit!
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