07.03.2025 - 03:54 Uhr

Skydiver19
49 Rezensionen

Skydiver19
Sehr hilfreiche Rezension
12
starke Ambivalenz
Mein erster Eindruck in der KN dieses experimentellen Duftes hat in mir die gewagte Assoziation von Erbrochenem hervorgerufen. Das mag mit der gleich zu Beginn sehr starken Präsenz von Pilznoten zusammenhängen. Aus meiner aktiven Pilzsammelzeit habe ich den Geruch von trocknenden Waldpilzen noch intensiv in der Nase. Eine Anmutung an übergut abgehangenes Fleisch ist nicht zu leugnen, wo schon Abbauprozesse ihren Anfang genommen haben. Wie Fleisch bestehen Pilze aus Proteinen, und diese werden durch Enzyme und Bakterien zersetzt zu Milchsäure. Und hier haben wir, grob gesagt, den Link zur olfaktorischen Anmutung von Angedautem.
In Verbindung mit Tee, der für sich genommen und ohne Geschmacks- oder Geruchstuning basisch müde rüberkommt, ist der Geruch von Angedautem in meiner Nase ziemlich herausfordernd. Die olfaktorischen Vorboten von Seetang verstärken diesen Duftcharakter kurz und drehen ihn dann in Richtung Brackigkeit.
Gottlob kommen bald die zitrischen Noten ins Spiel, die der brackig-basischen Gemengelage einen Frischekick verabreichen und dem aufgekommenen Szenario von Seekrankheit den ersehnten Garaus machen.
Nun befinden wir uns einem Wendepunkt. In der HN nimmt der Duftverlauf an frischer Fahrt auf im zitrischen Licht, das zunehmend an Präsenz gewinnt und den auftauchenden Seetang lebendig werden lässt, ihn in Bewegung versetzt. Und da eine feucht holzige Note zur salzig-nordischen Meerwassernote hinzukommt, kommt mir das olfaktorische Bild von Seetang auf dem angelandeten Treibholz am Ufer eines Naturstrandes in den Sinn.
Alles irgendwie anheimelnd und vertraut - mag daran liegen, dass ich ein geborenes Küstenkind bin.
Nun ist also Land in Sicht. Die ätherischen und harzigen Aromen von grüngrünen Zypressen in der BN übernehmen die Regie, und die Pilznoten ordnen sich ihnen geschmeidig unter. Dieser herb-erotische Landatem ist betörend und frisch zugleich, hat Tiefe und Weite. In seiner expansiven Weite trifft er auf ultra weich-sinnliches Ambra, und in dessen Tiefe vermählen sich diese beiden Komponenten zu einer überaus attraktiven Paarung, mit Steinpilz als Trauzeuge. Diese Melange ist ein außergewöhnlicher, aphrodisierender Dreiklang, von dem ich kaum ablassen kann.
Und der klingt viele Stunden nach, und nach...
Ein weiter Spannungsbogen hat sich hier aufgetan, von der anfänglichen olfaktorischen 'Seekrankheit' hin zu einem Lockstoff mit Alleinstellungs-merkmal.
Hier lohnt sich ein Test für entdeckungsfreudige Nasen.
Getestet wurde das EdT, welches bei Parfumo nicht gelistet ist.
In Verbindung mit Tee, der für sich genommen und ohne Geschmacks- oder Geruchstuning basisch müde rüberkommt, ist der Geruch von Angedautem in meiner Nase ziemlich herausfordernd. Die olfaktorischen Vorboten von Seetang verstärken diesen Duftcharakter kurz und drehen ihn dann in Richtung Brackigkeit.
Gottlob kommen bald die zitrischen Noten ins Spiel, die der brackig-basischen Gemengelage einen Frischekick verabreichen und dem aufgekommenen Szenario von Seekrankheit den ersehnten Garaus machen.
Nun befinden wir uns einem Wendepunkt. In der HN nimmt der Duftverlauf an frischer Fahrt auf im zitrischen Licht, das zunehmend an Präsenz gewinnt und den auftauchenden Seetang lebendig werden lässt, ihn in Bewegung versetzt. Und da eine feucht holzige Note zur salzig-nordischen Meerwassernote hinzukommt, kommt mir das olfaktorische Bild von Seetang auf dem angelandeten Treibholz am Ufer eines Naturstrandes in den Sinn.
Alles irgendwie anheimelnd und vertraut - mag daran liegen, dass ich ein geborenes Küstenkind bin.
Nun ist also Land in Sicht. Die ätherischen und harzigen Aromen von grüngrünen Zypressen in der BN übernehmen die Regie, und die Pilznoten ordnen sich ihnen geschmeidig unter. Dieser herb-erotische Landatem ist betörend und frisch zugleich, hat Tiefe und Weite. In seiner expansiven Weite trifft er auf ultra weich-sinnliches Ambra, und in dessen Tiefe vermählen sich diese beiden Komponenten zu einer überaus attraktiven Paarung, mit Steinpilz als Trauzeuge. Diese Melange ist ein außergewöhnlicher, aphrodisierender Dreiklang, von dem ich kaum ablassen kann.
Und der klingt viele Stunden nach, und nach...
Ein weiter Spannungsbogen hat sich hier aufgetan, von der anfänglichen olfaktorischen 'Seekrankheit' hin zu einem Lockstoff mit Alleinstellungs-merkmal.
Hier lohnt sich ein Test für entdeckungsfreudige Nasen.
Getestet wurde das EdT, welches bei Parfumo nicht gelistet ist.
21 Antworten