01.02.2025 - 03:21 Uhr

Yatagan
413 Rezensionen

Yatagan
Top Rezension
40
Mehr als die Summe seiner Teile
Unkommentierte Düfte No. 191
Ella and Lil Eau de Parfum enthält etliche Inhaltsstoffe, die ich eigentlich nicht ausgesprochen bevorzuge (Ambrettesamen, Kaffee, Kakao, Kardamom und Leder), aber welche Überraschung: Der Duft hat mich schnell mit seiner Aura gefangen und fasziniert. Oft ist eben das Ganze mehr als die Summe seiner Teile.
Wie kommt das? Versuch einer Dekonstruktion:
Geht man vom Ergebnis aus, fallen zunächst pudrig trockene Akzente, ein weniger warmer als erhabener Klang aus süß würzigen Nuancen auf: Kaffee und Kakao sind plausibel, aber nicht einzeln dechiffrierbar, Kardamom ist deutlich erkennbar, ebenso wie die bis zum Schluss spürbare Gewürznelke. Die Ledernote verstehe ich hier im traditionellen Sinne (es riecht eher minimal ambriert oder dezent harzig, keinesfalls nach den penetranten postmodernen Wildledernoten, die einer Marke wie Kamila Aubre so fern lägen wie der Mond).
Ursprünglich interessiert hatte mich der Duft natürlich wegen der eigenwilligen Steinpilznote, die bei Kamila Aubre mehrfach auftaucht, etwa bei Soliloquy Eau de Parfum oder bei Gloire de Dijon Eau de Parfum, und die Kamilas Düften eine hauchfein erdige und animalische, aber distinguiert exquisite Note verleiht. Ich habe schon mehrfach betont, dass Pilznoten in Düften nicht nach einer Pilzpfanne riechen, sondern eher den erdigen und körperlichen Noten von Patchouli vergleichbar sind, auch wenn sie natürlich nicht wirklich ähnlich riechen. Sie dominieren Düfte nicht, sondern bleiben eigentlich immer im Hintergrund, hinterlassen aber ein feines Aroma nach Waldboden: mehr unbewusst geträumt als bewusst bemerkt.
Lektüre: Ludwig Tieck: "Der blonde Eckbert" oder "Der Runenberg"
Musik: The Cure: "A Forest" oder Antonin Dvořák: "From the Bohemian Forest"
Genuss: Schokolade mit getrockneten Steinpilzen
Auf Kommentare, dass Pilze nur in die Pfanne und nicht in Düfte gehören, bitte ich zu verzichten, solange dieser Duft nicht getestet wurde.
Ella and Lil Eau de Parfum enthält etliche Inhaltsstoffe, die ich eigentlich nicht ausgesprochen bevorzuge (Ambrettesamen, Kaffee, Kakao, Kardamom und Leder), aber welche Überraschung: Der Duft hat mich schnell mit seiner Aura gefangen und fasziniert. Oft ist eben das Ganze mehr als die Summe seiner Teile.
Wie kommt das? Versuch einer Dekonstruktion:
Geht man vom Ergebnis aus, fallen zunächst pudrig trockene Akzente, ein weniger warmer als erhabener Klang aus süß würzigen Nuancen auf: Kaffee und Kakao sind plausibel, aber nicht einzeln dechiffrierbar, Kardamom ist deutlich erkennbar, ebenso wie die bis zum Schluss spürbare Gewürznelke. Die Ledernote verstehe ich hier im traditionellen Sinne (es riecht eher minimal ambriert oder dezent harzig, keinesfalls nach den penetranten postmodernen Wildledernoten, die einer Marke wie Kamila Aubre so fern lägen wie der Mond).
Ursprünglich interessiert hatte mich der Duft natürlich wegen der eigenwilligen Steinpilznote, die bei Kamila Aubre mehrfach auftaucht, etwa bei Soliloquy Eau de Parfum oder bei Gloire de Dijon Eau de Parfum, und die Kamilas Düften eine hauchfein erdige und animalische, aber distinguiert exquisite Note verleiht. Ich habe schon mehrfach betont, dass Pilznoten in Düften nicht nach einer Pilzpfanne riechen, sondern eher den erdigen und körperlichen Noten von Patchouli vergleichbar sind, auch wenn sie natürlich nicht wirklich ähnlich riechen. Sie dominieren Düfte nicht, sondern bleiben eigentlich immer im Hintergrund, hinterlassen aber ein feines Aroma nach Waldboden: mehr unbewusst geträumt als bewusst bemerkt.
Lektüre: Ludwig Tieck: "Der blonde Eckbert" oder "Der Runenberg"
Musik: The Cure: "A Forest" oder Antonin Dvořák: "From the Bohemian Forest"
Genuss: Schokolade mit getrockneten Steinpilzen
Auf Kommentare, dass Pilze nur in die Pfanne und nicht in Düfte gehören, bitte ich zu verzichten, solange dieser Duft nicht getestet wurde.
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