12.08.2021 - 12:37 Uhr
NuiWhakakore
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NuiWhakakore
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33
Shawns Orangenhain
Es ist ein sonniger Tag. So wie jeder Tag. Das weiß Shawn, als er in seinen Orangenhain geht. Es ist keine große Kunst, das vorherzusagen in Südkalifornien. Die Luft ist so früh am Morgen noch angenehm. Nicht direkt kühl, aber doch noch angenehm. Der Geruch der noch nicht ganz reifen Früchte hängt in der Luft. Noch etwas grün und leicht bitter, leicht feucht, aber schon die Süße, die der Sonnenschein bringen wird, erahnen lassend.
Die Blumen unter den Bäumen blühen nur scheu und zögerlich. Dafür erfüllen die prallen Johannisbeerknospen die Luft mit ihrem frisch-grünen Duft. Shawn berührt eine und sie platze augenblicklich auf und versprüht krautige Kamillenfunken. Das klingt ungewöhnlich, aber genau so ein Tag ist heute.
Die Sonne steigt höher und durchdringt alles. Die Welt wird zu Frucht. Frisch und würzig, macht sie die Hitze des Tages vergessen. Das sind immer die schönsten Stunden für Shawn. Der Abend wird den Wind von Osten bringen, den Bergflanken abwärts folgend, aufgeladen mit dem Geruch der trockenen Zedern und deren würzigem Harz und einem Hauch Rauch, den ersten Vorboten der Brände des Sommers.
Und wieder geht ein Tag zu Ende, wie die vorherigen und auch wie die folgenden und trotzdem nie ganz gleich und eines Tages werden die Früchte reif und es wird wieder ein gute Ernte sein.
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Shawn Maher schreibt selbst über Sun Soaked, dass er einen Duft schaffen wollte, der so von der Sonne gesättigt ist, dass er vor Sonnenschein überquillt. Das ist ihm durchaus gelungen. Weiter schreibt er, dass er sich bei dem Duft auf Neroli fokussiert hat. Das empfinde ich etwas anders, aber der Reihe nach.
Sun Soaked startet zuerst einmal mit eine herben Zitrone. Sehr frisch und auch relativ bitter. Es ist wohl die Kombination aus Bitterorange und Neroli, die mir hier einen Streich spielt. Gleichzeit ist auch noch eine dunkelgrüne, krautige Note erkennbar. Nach 5 Minuten sind die bitteren Töne größtenteils verflogen und leicht florale Noten werden erkennbar. Jetzt schiebt sich auch Neroli in einer mäßig herben, leicht grünen Form in der Wahrnehmung nach vorne, dominiert den Duft aber keinesfalls. Es wird auch bald zunehmend fruchtig, vielleicht durch die Johannisbeerknospe, wobei ich keine Johannisbeeren erkenne. Ich könnte jetzt auch nicht sagen, was das für eine Frucht ist. Ein angenehmer Zitrusfrucht-Mix. Das Herz bleibt dann erst mal so, frisch-fruchtig mit grün-würzigen Noten.
Nach etwas 1,5 Stunden macht sich dann die Basis bemerkbar. Trockenes Holz, bei dem ich die Zeder nicht erkenne, und harziges Amber. Fruchtige Noten sind erst noch erkennbar, verblassen aber zusehend. Im weiteren Verlauf (so nach 3 Stunden) wird der Amber stärker, der Duft dadurch wärmer, aber nicht merklich süßer. Rauch ist zuerst nur minimal wahrzunehmen, wird aber mit der Zeit immer deutlicher, bis zum Schluss noch ein angenehmer Mix aus trockenem Holz, süßlichem Harz und etwas Rauch übrig bleibt. Der Tag in Südkalifornien dauert 7 bis 8 Stunden, die Silage ist dabei moderat.
Ich mag in der Regel keine allzu fruchtigen Düfte. Hier allerdings finde ich die Mischung aus frischen und fruchtigen und den leicht herben, grünen Noten sehr gelungen. Die Blümchen zu Beginn spielen keine große Rolle und die trockenholzige und unsüß-harzige, leicht rauchige Basis ist ein Traum.
Die Blumen unter den Bäumen blühen nur scheu und zögerlich. Dafür erfüllen die prallen Johannisbeerknospen die Luft mit ihrem frisch-grünen Duft. Shawn berührt eine und sie platze augenblicklich auf und versprüht krautige Kamillenfunken. Das klingt ungewöhnlich, aber genau so ein Tag ist heute.
Die Sonne steigt höher und durchdringt alles. Die Welt wird zu Frucht. Frisch und würzig, macht sie die Hitze des Tages vergessen. Das sind immer die schönsten Stunden für Shawn. Der Abend wird den Wind von Osten bringen, den Bergflanken abwärts folgend, aufgeladen mit dem Geruch der trockenen Zedern und deren würzigem Harz und einem Hauch Rauch, den ersten Vorboten der Brände des Sommers.
Und wieder geht ein Tag zu Ende, wie die vorherigen und auch wie die folgenden und trotzdem nie ganz gleich und eines Tages werden die Früchte reif und es wird wieder ein gute Ernte sein.
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Shawn Maher schreibt selbst über Sun Soaked, dass er einen Duft schaffen wollte, der so von der Sonne gesättigt ist, dass er vor Sonnenschein überquillt. Das ist ihm durchaus gelungen. Weiter schreibt er, dass er sich bei dem Duft auf Neroli fokussiert hat. Das empfinde ich etwas anders, aber der Reihe nach.
Sun Soaked startet zuerst einmal mit eine herben Zitrone. Sehr frisch und auch relativ bitter. Es ist wohl die Kombination aus Bitterorange und Neroli, die mir hier einen Streich spielt. Gleichzeit ist auch noch eine dunkelgrüne, krautige Note erkennbar. Nach 5 Minuten sind die bitteren Töne größtenteils verflogen und leicht florale Noten werden erkennbar. Jetzt schiebt sich auch Neroli in einer mäßig herben, leicht grünen Form in der Wahrnehmung nach vorne, dominiert den Duft aber keinesfalls. Es wird auch bald zunehmend fruchtig, vielleicht durch die Johannisbeerknospe, wobei ich keine Johannisbeeren erkenne. Ich könnte jetzt auch nicht sagen, was das für eine Frucht ist. Ein angenehmer Zitrusfrucht-Mix. Das Herz bleibt dann erst mal so, frisch-fruchtig mit grün-würzigen Noten.
Nach etwas 1,5 Stunden macht sich dann die Basis bemerkbar. Trockenes Holz, bei dem ich die Zeder nicht erkenne, und harziges Amber. Fruchtige Noten sind erst noch erkennbar, verblassen aber zusehend. Im weiteren Verlauf (so nach 3 Stunden) wird der Amber stärker, der Duft dadurch wärmer, aber nicht merklich süßer. Rauch ist zuerst nur minimal wahrzunehmen, wird aber mit der Zeit immer deutlicher, bis zum Schluss noch ein angenehmer Mix aus trockenem Holz, süßlichem Harz und etwas Rauch übrig bleibt. Der Tag in Südkalifornien dauert 7 bis 8 Stunden, die Silage ist dabei moderat.
Ich mag in der Regel keine allzu fruchtigen Düfte. Hier allerdings finde ich die Mischung aus frischen und fruchtigen und den leicht herben, grünen Noten sehr gelungen. Die Blümchen zu Beginn spielen keine große Rolle und die trockenholzige und unsüß-harzige, leicht rauchige Basis ist ein Traum.
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