Bix1602
05.03.2024 - 03:34 Uhr
13
6
Preis
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
3
Duft

Kama machen, muss man aber nicht

Vor ein paar Tagen sah ich in meiner geliebten Nischen-Parfümerie mit Entzücken, dass endlich der neue Duft von Pernoir im Regal stand. Ich liebe Mansa und Amoral und ich wollte diesen Neuzugang unbedingt riechen, seit ich das erste mal von Kama gehört hatte. Der erste Schnüff am Atomizer - ich war begeistert. Intensiv, kräftigt und ein bisschen gourmand. Und ich freute mich auf den Test zu Hause in Ruhe und olfaktorischer Neutralität.

Endlich angekommen sprühe ich ihn auf die Haut auf und… ich bin schockiert. Was… ist denn ist das? Ich wedle die Alkoholfahne beiseite. Immer wieder halte ich die Nase dran, es wird nicht besser.

Wieder mal nehme ich eine synthetische und für mich aggressive Frucht-Moschus-Mische a la Erba Pura wahr - dieses Mal noch mit rauchigem Birkenteer unterlegt und Baccarat Rouge 540 Eau de Parfum Zuckerwasser übergossen. Später kommt noch künstliches Leder nach Sillage Manier dazu.

Wieder mal bin ich maßlos enttäuscht. Auf dem Papier und nach den Noten ein Traum. An der Flasche super verheißungsvoll. Auf der Haut aber (und nicht nur meiner) hinterlässt Kama den unschönen Gedanken, dass die sympathischen Herren aus der Schweiz - oder vielleicht war es auch ihr Parfumeur - die DNA der oben genannten über-erfolgreichen Düfte genommen und zusammen gemischt hatten. Und raus kam - Abrakadabra: Kama. Ging halt leider nur schief.

Der Flakon natürlich wundervoll wie eh und je - absoluter Handschmeichler, der Zerstäuber hat schweizer Präzision.

Performance, Projektion und Sillage ebenfalls top.

Der Duft an sich leider unrund, enttäuschend und irgendwie 2023.
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