14.04.2023 - 15:54 Uhr
Ropanski2020
21 Rezensionen
Ropanski2020
Sehr hilfreiche Rezension
13
Sein Antlitz dem Zeitlosen zuwenden
Phronema Perfumes ist eine noch recht junge Marke des US Amerikaners Weston Adam, der sich in erster Linie als multimedia artist versteht.
Sein vielschichtiges Repertoire spricht für sich, ist transmedial angelegt. Ob sein kreatives Ausleben in der Duftwelt einer transformativen Logik folgt, die auf eine spezifische olfaktorische Wahrnehmung seiner Düfte abzielt, entzieht sich meiner Kenntnis und auch Vorstellungskraft.
Ich lehne mich nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich sage: Was soll’s! Mein Interesse gilt vornehmlich den Düften - in ihrer konkreten Beschaffenheit -, weniger dem Ursprung ihrer Entstehungsprozesse, den Ideen und Aphorismen ihrer Schöpfer, ohne jetzt allzu despektierlich oder gar verächtlich gegenüber dem Handwerk im Allgemeinen klingen zu wollen.
Versuche ich mich dennoch seiner Geschichte(n) anzunehmen, dann wird relativ schnell klar: So (musikalisch) experimentierfreudig das gleichnamige Album der Band Sunn O))) auch erscheinen mag, welches Weston hier als Kontrastfolie diente, so vergleichsweise unaufgeregt puristisch wirkt Monoliths & Dimensions als Duftkreation.
Der Auftakt gleicht zunächst einem triumphalen Einzug ins Bernstein-Zimmer. Die prächtigen Türen öffnen sich und der Blick schweift über die mit Ornamenten verzierten Wände. Der gülden schimmernde, balsamische Schweif wirkt grenzenlos, überbordend wie zeitlos zugleich - er frisst sich in den geistigen Speicher der Gegenwart. Umrahmt von barocker Historizität wird alsbald nach Luft gerungen, der Blick giert nach Ruhe und Erdung. Das gewünschte Bild ähnelt dem einer Zigarrenlounge auf einem entlegenen Landgut, wo die massiven Holzvertäfelungen an den Wänden - im warmen Kerzenschein - tanzende Schatten in den Raum werfen, während dezent platzierte Sitzgelegenheiten zum Verweilen einladen. Der Aufenthalt währt gute fünf bis sechs Stunden, Tendenz: hautnah.
Weston selbst spricht von einem Dufterlebnis, das in erster Linie klassische Basisnoten in den Vordergrund stellt. Zwischen rauchig-warmen Amberakkorden und verschiedenen Sandelholznoten soll der balsamische Saft in seiner Eigentümlichkeit möglichst formvollendet schimmern. Darüber hinaus soll die Verwendung von verschiedenen Oud-Sorten das Duftbild um weitere spannende Facetten abrunden. Das klingt und riecht letztlich sehr ansprechend, aber halt auch irgendwie bekannt.
Monoliths & Dimensions ist, soweit lässt sich festhalten, ein qualitativ überzeugender (dichter) Amber-Duft, der auf bekannte Mechanismen zurückgreift. Das Ergebnis ist für mich nicht komplex, aber durchaus raffiniert zu Ende gedacht. Der eigentliche Charme besteht in der Zusammenführung diverser Basisnoten, die eine schier untrennbare Einheit bilden. Der Verlauf wirkt eindimensional, zumindest auf den ersten Blick. Liebhaber werden nach mehreren Tests durchaus die qualitativen Kniffe bemerken, die Weston seinem Werk voranzustellen sucht; angefangen beim Zusammenspiel der diversen Sandelholz-Destillate bis hin zu den fruchtig-rauchigen Untertönen des kambodschanischen Ouds (mutmaßlich aus der Provinz Koh Kong), die das Labdanum so gekonnt umspielen und zum Ende hin ein eher warm-erdiges, leicht liebliches Duftprofil auf der Haut zeichnen.
Eine zweite Charge ist laut Weston bereits geplant. Das erlaubt auch anderen, denen der Duft oder die Marke noch kein Begriff sein sollte, in den Test-Genuss zu kommen.
Sein vielschichtiges Repertoire spricht für sich, ist transmedial angelegt. Ob sein kreatives Ausleben in der Duftwelt einer transformativen Logik folgt, die auf eine spezifische olfaktorische Wahrnehmung seiner Düfte abzielt, entzieht sich meiner Kenntnis und auch Vorstellungskraft.
Ich lehne mich nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich sage: Was soll’s! Mein Interesse gilt vornehmlich den Düften - in ihrer konkreten Beschaffenheit -, weniger dem Ursprung ihrer Entstehungsprozesse, den Ideen und Aphorismen ihrer Schöpfer, ohne jetzt allzu despektierlich oder gar verächtlich gegenüber dem Handwerk im Allgemeinen klingen zu wollen.
Versuche ich mich dennoch seiner Geschichte(n) anzunehmen, dann wird relativ schnell klar: So (musikalisch) experimentierfreudig das gleichnamige Album der Band Sunn O))) auch erscheinen mag, welches Weston hier als Kontrastfolie diente, so vergleichsweise unaufgeregt puristisch wirkt Monoliths & Dimensions als Duftkreation.
Der Auftakt gleicht zunächst einem triumphalen Einzug ins Bernstein-Zimmer. Die prächtigen Türen öffnen sich und der Blick schweift über die mit Ornamenten verzierten Wände. Der gülden schimmernde, balsamische Schweif wirkt grenzenlos, überbordend wie zeitlos zugleich - er frisst sich in den geistigen Speicher der Gegenwart. Umrahmt von barocker Historizität wird alsbald nach Luft gerungen, der Blick giert nach Ruhe und Erdung. Das gewünschte Bild ähnelt dem einer Zigarrenlounge auf einem entlegenen Landgut, wo die massiven Holzvertäfelungen an den Wänden - im warmen Kerzenschein - tanzende Schatten in den Raum werfen, während dezent platzierte Sitzgelegenheiten zum Verweilen einladen. Der Aufenthalt währt gute fünf bis sechs Stunden, Tendenz: hautnah.
Weston selbst spricht von einem Dufterlebnis, das in erster Linie klassische Basisnoten in den Vordergrund stellt. Zwischen rauchig-warmen Amberakkorden und verschiedenen Sandelholznoten soll der balsamische Saft in seiner Eigentümlichkeit möglichst formvollendet schimmern. Darüber hinaus soll die Verwendung von verschiedenen Oud-Sorten das Duftbild um weitere spannende Facetten abrunden. Das klingt und riecht letztlich sehr ansprechend, aber halt auch irgendwie bekannt.
Monoliths & Dimensions ist, soweit lässt sich festhalten, ein qualitativ überzeugender (dichter) Amber-Duft, der auf bekannte Mechanismen zurückgreift. Das Ergebnis ist für mich nicht komplex, aber durchaus raffiniert zu Ende gedacht. Der eigentliche Charme besteht in der Zusammenführung diverser Basisnoten, die eine schier untrennbare Einheit bilden. Der Verlauf wirkt eindimensional, zumindest auf den ersten Blick. Liebhaber werden nach mehreren Tests durchaus die qualitativen Kniffe bemerken, die Weston seinem Werk voranzustellen sucht; angefangen beim Zusammenspiel der diversen Sandelholz-Destillate bis hin zu den fruchtig-rauchigen Untertönen des kambodschanischen Ouds (mutmaßlich aus der Provinz Koh Kong), die das Labdanum so gekonnt umspielen und zum Ende hin ein eher warm-erdiges, leicht liebliches Duftprofil auf der Haut zeichnen.
Eine zweite Charge ist laut Weston bereits geplant. Das erlaubt auch anderen, denen der Duft oder die Marke noch kein Begriff sein sollte, in den Test-Genuss zu kommen.
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