Delfiño Pineward 2022

Früher, als ich noch jung war, grün, nicht nur hinter den Ohren, als die Tomaten noch wuchsen wie Clementinen, ihre Schalen sich langsam lösten und herb, fast scharf zu Boden sanken und sich kleine Luftblasen an ihren Rändern bildeten, die aufstiegen, bis sie an der Wasseroberfläche zerplatzten und das Sonnenlicht hineinließen, flimmernd, zwischen den sich in den Wellen wiegenden Blättern der Tomatenalge, konnte ich sie sehen, die Delfine, wie sie mit den Schatten der Tomatenblätter spielten, wie ihre Berührungen kleine Fontänen aus den Blatthärchen erzeugten, die das Wasser grün färbten. Heute haben sie sich versteckt hinter den hölzernen Gitterstäben aus Zahlenreihen, die als logische Ketten aus Nullen und Einsen, unendlich lang sich verzweigen. Das Wasser ist trüb geworden. Die Tomaten vor meinen müden Augen versperren den Blick. Nur der Vetiverwind schiebt die Wellen beiseite und lässt mich für kleine Momente wieder grün hinter den Ohren werden.