Jasmin riecht leicht nach Kot?

ICH rieche an allem, was mir unter die Nase gehalten wird. Hey Louce, kannst mir ja vielleicht mal ne Abfüllung von Charogne schicken? Falls du es besitzt.

und mal zu Patchouli - riecht das nicht auch etwas nach faeces?

Ich habe mit Jasmin auch so meine Schwierigkeiten.. allerdings habe ich zwei verschiedene ätherische Jasminöle zu Hause und die riechen ganz wunderbar!! Das verwirrt mich schon, ich mag den echten, reinen Jasmingeruch total gerne, aber den künstlichen oder den in Parfums ganz oft nicht. Wenn jemand eine Idee hat, woher das wohl kommt.. lasst es mich bitte wissen

Jasmin kann sich ganz fies entwickeln, ich kenne das.

Charogne besitze ich nicht. Weil man den zwar mit Genuss, aber eher selten tragen kann, konnte ich mir Kaufen bislang verkneifen. Wenn der mich mal reduziert anspringen sollte, werde ich nicht widerstehen... dann füll ich Dir sofort was ab, Carnolie!

Patchouli hat eine enorme Bandbreite. Aber ja... auch ich kenne Patchouli-Sorten, die ich ganz klar "animalisch" nennen würde, auch wenn ich weiß, dass da kein Tier, sondern ein Busch geschreddert worden ist (oder entsprechende Moleküle zusammen gebastelt wurden). Diese sehr, sehr körperlich, sekrethaft und irgendwie ganz minimal leicht faulige Art von Patchouli rieche ich nicht wirklich "fäkal", aber ich kann mir gut vorstellen, dass das einem so vorkommen kann.
Die Fachmenschen unter uns *ungerichtet in die Gegend guck* wissen vielleicht von irgendeinem verdächtigen Bestandteil?

@Murcielago (ist hoffentlich ok, kurz OT zu antworten):

Ich denke, Du meinst Sissel Tolaas. Norwegerin soweit ich weiß. Sie nennt sich selbst Duftsammlerin, archiviert Gerüche aus aller Welt.

Es sind auch Parfums daraus entstanden, ich kenne 2, "made in norway" und "hsidews" (swedish), weiß nicht, ob es noch weitere gibt.

@ DrHouse: JA!! Super: Danke! Genau die war's! ,°-)

Es gab in den 90ern mal ein Duschgel von Yves Rocher mit Jasminduft und das war so authentisch das es fast wie ein "echter" Jasmin roch. Ich habe bei Jasmin (und auch bei anderen Blumen, z.B.: Lilien) die Erfahrung gemacht, dass immer eine leichte "stinkige" Note mitschwingt. Genau das macht für mich aber den Reiz dieser Düfte aus und wird bei vielen Parfums leider vernachlässigt. Die süßlichen Noten werden hervorgehoben, die "kräftigeren" ausgeblendet.

Ich muss allerdings zugeben, dass gerade Jasmin auch als Pflanze nicht immer gleich riecht. Je nach Standort, Größe und ggf. auch Sorte ist der Duft eher mild oder kräftig bis leicht fäkal.

Ich stimme Dir zu. Die Gegensätze, das Zusammenspiel der Gegensätze macht ja oft den Reiz eines Parfüms aus. Wie bei einem guten Essen wollen unsere Sinne Abwechslung, Überraschung und Stimulation (alles natürlich im positiven Sinn). Würde alles gleich süß, fade (ungewürzt) oder scharf schmecken, würden wir das Gericht stehen lassen. So ist es auch mit den Düften.

Die Noten der animalischen Duftgruppe müssen zwar eine "Gratwanderung" bewältigen, denn sie befinden sich immer in der Gefahr, ins Unappetitliche oder Abstoßende abzugleiten. Wenn sie aber schön "oben" bleiben und die Geruchsnerven bloß ein bisschen kitzeln, aber nicht mit zu naturnahen Gerüchen des Stoffwechsels oder lebender/toter Organismen vergrätzen, dann kann das als durchaus angenehm und anregend empfunden werden, sinnlich anregend eben.

Das mit dem Indol in Düften ist nicht so abwegig. Wir Menschen behaupten ja gerne von uns, dass wir uns von den "gewöhnlichen" Säugetieren absetzen aber dem ist nicht so Wie die Säugetiere identifizieren wir uns über unseren Körpergeruch und somit auch andere Menschen. Nicht umsonst sagen wir "Den kann ich nicht riechen", wenn wir einen anderen Menschen nicht mögen. Wir mögen instinktiv nur Gerüche, die uns bekannt sind, Gerüche, die in unserem Lebensumfeld vorkommen. Und welche Gerüche sind uns am nächsten? Richtig, unsere eigenen. Schweiss, Kot und andere Ausdünstungen. In geringem Maße empfinden wir diese als angenehm, sozusagen ist das der "Hautduft", der von so vielen wie der heilige Gral gesucht wird In der Parfumhertellung werden diese Vorlieben als Basis für Düfte verwendet: Moschus, Zibet, Oud indolhaltige Blüten, Ambra etc. enthalten Duftkomponenten die unseren Ausdünstungen und Ausscheidungen ähneln. Ekelig? Finde ich nicht.

Die Ironie ist, das mittlerweile sämtliche Reinigungsmittel mit "weißen Blüten" und Moschusverbindungen parfümiert werden, weil unsere Nasen so konditioniert sind, dass sie diese Aromen als sauber empfinden. Wir überdecken also unseren Sch***geruch mit noch mehr animalischen Noten.

Mein Oma hat vor ihrer Tür eine Pflanze stehen, die sieht aus wie violette Gändeblümchen, die riecht ziemlich hart nach Kacke.

Pflanzen dünsten diese Gerüche aus um Fliegen und ähnliches anzulocken (Bestäubung und so).

Es gibt eine Rekordpflanze die abartig stinken soll: Titanwurz

de.wikipedia.org/wiki/Titanenwurz

Und wie im ersten Post eigentlich schon erwähnt, wird hier auf den Konzentrationsgradienten geachtet. Schnüffelt man direkt an der einparfümierten stelle bekommt man eine höhere Konzentration der Note ab, was fäkalisch riecht. Jemand, der aber neben einem sitzt und ab und zu eine Brise abbekommt wird ihn als blumig empfinden.

Viele animalische Düfte sind auf dem Teststreifen grauenhaft, auf der Haut und aus gewisser Distanz wirkt er anders.

Es gibt sicher Leute die solch einen Duft als schmutzig-verrucht empfinden - "Nur tierischer als jedes Tier zu sein!" (was Goethe damit meint sollte klar auf der Hand liegen).

Wieder mal eine Bestätigung der alten Weisheit: Die Dosis macht's.
Die Dosis entscheidet nicht nur darüber, ob ein Stoff Heilmittel ist oder Gift. Sie bestimmt auch, was wir als Wohlgeruch oder als Gestank empfinden. Zudem scheinen bei den animalischen Duftnoten (solche, die von lebenden Organismen stammen oder diese Gerüche imitieren) die individuellen Wahrnehmungsunterschiede von Mensch zu Mensch oder von Nase zu Nase besonders große zu sein. Manche mögen's deftig, andere lieber frei von Allzumenschlichem, d.h. zart und clean.

Wer Basilikum im Garten hat, kennt das auch: Basilikum kann - bestimmte Sorten jedenfalls - extrem unangenehm nach Katzenpipi riechen. Wohlgemerkt - nicht frisches, sondern abgestandenes Katzenpipi. Ich hatte mal fünf verschiedene Sorten auf meinem Balkon, und ausgerechnet die Sorte, die am stärksten diesen Geruch verströmte war die aromatischste und schmackhafteste!!

...hat sich schon zum running tag als Inbegriff für schlechte Düfte entwickelt...

Stimmt, beim Basilikum habe ich auch schon die Katzen-Pipi Erfahrung gemacht. Florblanca ich empfehle dir Levkojen für deinen Balkon, das ist ein absoluter Genuß am Abend daran zu riechen (auch ein tolles Gegenbeispiel: in Düften riechen Levkojen ziemlich streng, meine eigenen waren dagegen frei von diesen Noten).

Ja, viele Blüten riechen leicht fäkalisch, um Fliegen anzulocken. Jasmin ist zweifelsohne ein Vertreter dieser Gattung. Aber das macht ja gerade den Reiz

Also bevor ich Parfums ausprobiert habe, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass Jasmin (als Strauch) fäkalisch riecht. Ich denke, dass kann man so nicht sagen. Problematisch ist nur, dass einige Parfumeure halt danebenhauen. So ist Jasmin in YSL-Parfums mE immer fäkalisch. Bei "Jasmin Noir" hingegen ist kein Gestank wahrnehmbar, obwohl Jasmin hier sogar namensgebend ist...

Das hatte ich mit Violetta, es stinkt mir aasig. Und es ist zu viel Jasmin darin. Ich kann den Geruch von aasigen Blüten nicht in meiner Wohnung haben: Maiglöckchen, Narzissen, Osterglocken-bestimmte, bestimmte Lilien und Jasmin. Meine Schwägerin schwärmt vom Liliengeruch in ihrer Wohnung, ich könnte das nicht ertragen. Sofort stelle ich die raus. Es ist die Dosis und die Kombination, die es macht. Es gibt viele Parfüms mit Jasmin, Maiglöckchen, Lilien und sie sind wunderbar. Ich bekam diesen Frühling einen Strauß Jasmin: Igitti! Raus aus der Wohnung nachdem der Besuch weg war. Und am nächsten Tag: Kompost. Aber von etwas weiter weg in einem kleinen Park umgeben von Wasser her duftete es auch nach Jasmin, ganz zart und verführerisch. Ich den nächsten Tag hin, vielleicht wäre das ein anderer Jasmin? Nein, er stank aus der Nähe. Und dann sowas wie Gingkofrüchte von einem weiblichen Baum. Das soll etwas ganz und gar Ekelerregendes sein. Man muss beim Kauf eines Gingkobaumes darauf achten, dass man eine männliche Pflanze kauft. Oder wenn Efeu blüht. Das stinkt, als ob überall tote Ratten herumliegen. Er blüht nicht so oft. Es ist so, dass sehr viele Pflanzen "wollen" das Fliegen und besonders Aasfliegen, Wespen kommen um sie zu bestäuben, die kommen ganz sicher bei Aasgestank. Und es gibt sehr viele Menschen, die Jasmin, pures Maiglöckchen, Narzissen und Miniosterglocken, Lilien wohlduftend empfinden. Es hat jedoch nichts mit dem Wesen und dem Charkakter eines Menschen zu tun, ganz gewiß nicht

Relativ heftiger Jasmin:
"Jasmin Kâma"

Aber interessant...