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Wie entscheidend ist das Können des Parfumeurs?

Wie entscheidend ist das Können des Parfumeurs? vor 11 Jahren
Ich finde es auffällig, dass dieselben Parfumeure, die zb TF Private Blend oder Armani Prive mischen, gleichzeitig auch billige Promidüfte konzipieren.
Die tendenziell auch deutlich schlechtere Bewertungen bekommen.
Das Können des jeweiligen Parfumeurs ist ja das selbe.
Ich frage mich daher, woher kommen die Qualitätsunterschiede?

Da stelle ich mir die Fragen:
- müssen die Zutaten der Promidüfte viel billiger sein?
- soll bewusst ein "billig" riechender Duft entstehen?
- st die Motivation(Bezahlung) einfach nicht so hoch?
- oder - ganz provokativ - würde Promiduft XY eine ganz andere Bewertung bekommen wenn er unter einem renommierten Label erscheinen würde?
vor 11 Jahren
ich würde ja auf Ersteres tippen. Ich denke, die parfümeure kriegen halt einfach ein knapperes budget ?!
mich stört an den meisten billigparfums dass sie so stark nach alkohol und "parfum" riechen.
D.h., selbst wenn ich den Duft an sich richtig gut finde (wie zb einige Düfte von Celine Dion oder Naomi Campbell), so stört mich der Auftakt immer sehr. Und die Tatsache, dass solche Düfte meist nicht so lange halten (wobei das ja auch bei den Teuren der Fall sein kann), ist auch schade, kann aber nicht verallgemeinert werden, denke ich.
vor 11 Jahren
Schau dir mal diese Doku an (es sind 3x 4 Teile), da wird (unter anderem) beschrieben wie der Duft Loud entstand ... übers Konzept, Zielgruppe, Aussehen, Preisklasse, ... ist der Parfumeur da sehr eng gebunden.
www.youtube.com/watch?v=jbRFmIx3Vpo&list=PL810 7AD0C175AD4C1&feature=plcp
Zuletzt bearbeitet von Bellemorte am 18.11.2012, 14:18, insgesamt einmal bearbeitet
vor 11 Jahren
Für mich haben diese Promidüfte etwas von Fanartikel. Mir kommen da Assoziationen wie: Für Vaddern einen - qualitativ schlechten Mix aus synthetischen Fasern - als Fanschal seines Lieblings-FC, den er sich unbedruckt, so sicher nie kaufen und um den Hals bammeln würde, geItüpfelt mit dem Duft eines bekannten Rennfahrers, der für die Landesfahne fuhr, unter der auch Vadders Kleinwagen gebaut wurde. Für Muttern einen Duft, einer bekannten Schauspielerin, gleichen Jahrgangs und auch brünett, von dem die Nachbarin bei der letzten "Plasteschalen-Party" erzählte, bei dem sie sich als neue "2 Buchstaben"- Beraterin outete. Für Töchti, einen Duft von der Freundin eines singenden Bubi`s, die beide ihren eigenen Körperduft noch gar nicht ausgeprägt haben, geschuldet der noch nicht vollendeten hormonellen Entwicklung. Und Söhni probierts mit dem Zeug von Pappi oder mit dem Pendant zum Duft seiner Schwester.

Ich glaube, dass bei diesen Promidüften, der Duft an sich völlig egal ist und somit auch seine Qualität. Denn der Promi, der gefragt wird oder dem sein Mamagement zu einem eigenen Duft rät, will ja daran verdienen. Da die meisten aber keinen Plan haben, weil sie auf zig Partys die Düfte großer Häuser hinterher geschmissen bekommen und vll nur auflegen, was ihnen die Stylistin auf`s Outfit gelegt hat, wollen und brauchen sie z.T. namhafte Parfumeure, die das Risiko dieser Produktion so gering wie möglich halten. Der Parfumeur wird sich sein Risiko aber auch versilbern lassen und so bleiben neben den ganzen anderen Kosten für Verpackung, Vertrieb und bla keine Taler mehr für hochwertige (natürliche) Ingredienzien. Aber muss ja auch nicht... Hält der Flakon nur 2 Wochen, weil 6-12 mal am Tag nachgelegt werden muss, umso besser - wird umso mehr davon verkauft.

Bellemorte, vielen Dank für den interessanten Link, werd ein ernstes Wort mit meiner Mutter reden müssen, hat sie mich doch in meinem 12. Lebensjahr um ein wichtiges Mutter-Tochter-Ding gebracht.
Zur Strafe für sie, gibt`s nächtes Jahr Muttertag bei Macy`s Twisted Evil .
vor 11 Jahren
Endorphin:
Für Vaddern einen - qualitativ schlechten Mix aus synthetischen Fasern - als Fanschal seines Lieblings-FC, den er sich unbedruckt, so sicher nie kaufen und um den Hals bammeln würde, geItüpfelt mit dem Duft eines bekannten Rennfahrers, der für die Landesfahne fuhr, unter der auch Vadders Kleinwagen gebaut wurde. Für Muttern einen Duft, einer bekannten Schauspielerin, gleichen Jahrgangs und auch brünett, von dem die Nachbarin bei der letzten "Plasteschalen-Party" erzählte, bei dem sie sich als neue "2 Buchstaben"- Beraterin outete. Für Töchti, einen Duft von der Freundin eines singenden Bubi`s, die beide ihren eigenen Körperduft noch gar nicht ausgeprägt haben, geschuldet der noch nicht vollendeten hormonellen Entwicklung. Und Söhni probierts mit dem Zeug von Pappi oder mit dem Pendant zum Duft seiner Schwester.

Köstlich, Danke. Das Wort zum Sonntag für mich Smile
vor 11 Jahren
ich weiß oft nicht, was schlimmer ist: Die Memoiren der sich als Stars wähnenden Persönlichkeiten oder die Düftchen. ( Sicher mag es bei den Düften auch Ausnahmen geben! Da ich die ignoriere, kann ich mir da kein Qualitätsurteil erlauben.)
Von Dieter Bohlen würde ich weder ein Buch noch einen Duft anfassen - aus Angst vor grünen Pickeln. Evil or Very Mad

Sicher spielen die Vorgaben der Auftraggeber eine große Rolle.Vielleicht ist es auch hier wie in der Küche: Ein guter Koch kann noch aus wenig etwas machen, ein anderer nicht.Oder ist lustlos.
Bei den im niedrigen Preissegment liegenden Düften dürfte die Erwartung an den Parfumeur auch eher so sein, dass er gar nichts Originelles schaffen soll, sondern eher leicht Verkäufliches. Das muss nicht unbedingt verwerflich sein für Käufer, die sich um Maßstäbe keine übermäßigen Gedanken machen.Und was den einen vielleicht abstößt, etwa der Name Heidi Klum auf einem Flakon ( wir reagieren ja auch unbewusst) - ist für andere der Grund für die Anschaffung. Ich denke vornehmlich an jüngeres Publikum.

Vermutlich sind es viele Faktoren, die hier eine Rolle spielen.
vor 11 Jahren
Esther19:
Von Dieter Bohlen würde ich weder ein Buch noch einen Duft anfassen - aus Angst vor grünen Pickeln. Evil or Very Mad

Hast recht. Dieter Bohlen, Charlotte Roche, Andi Borg und wie sie alle heißen, die verursachen grüne Pickel und chronische Schnappatmung!
vor 11 Jahren
Jifat:
Esther19:
Von Dieter Bohlen würde ich weder ein Buch noch einen Duft anfassen - aus Angst vor grünen Pickeln. Evil or Very Mad

Hast recht. Dieter Bohlen, Charlotte Roche, Andi Borg und wie sie alle heißen, die verursachen grüne Pickel und chronische Schnappatmung!

Boris Becker habt ihr noch vergessen
vor 11 Jahren
Ja- die Zahl der Delinquenten ließe sich erweitern!

Wobei- schlimmer als ein solches Parfum finde ich die Bücher! Gefällte Bäume! Und die geistige Umweltverschmutzung.
vor 11 Jahren
MariElla:
Boris Becker habt ihr noch vergessen

Stimmt!! Hans Dampf-Becker in allen Gassen... Evil or Very Mad
vor 11 Jahren
Esther19:
Wobei- schlimmer als ein solches Parfum finde ich die Bücher! Gefällte Bäume! Und die geistige Umweltverschmutzung.

Ja, und die vergeudete Druckerschwärze!
Zudem verliert jeder, der darin liest, unweigerlich mind. die Hälfte seines IQ...
vor 11 Jahren
1. Angepeilte Käufer: Vermutlich Anhänger des Promis, die ansonsten mit Parfum nicht viel am Hut haben.
2. Vermutlich geht die zur Verfügung stehende Kohle eher in die Vermarktung als in die Entwicklung des Parfums.
3. Vergleichsweise einfache und dem Massengeschmack entsprechende Inhaltsstoffe, die das Budget nicht unnötig belasten dürfen.
4. Auch der Parfümeur muß seine Brötchen bezahlen. Der Promiduft also als kleine Fingerübung.

Arrow Kann man kaufen, kann man aber auch getrost lassen.
vor 11 Jahren
Promi-Düfte sind selten(st) High End Produkte. Die Düfte dürfen für den Massenmarkt nicht zu teuer sein und entsprechend werden die Hersteller nicht die besten Rohstoffe verwenden. Rosen, seltene Hölzer und weitere teure Zutaten werden da bestenfalls in Form billigster Imitate verwendet. Man kann aus 'billig' schwerlichst etwas 'Wertiges' erzeugen. Das macht die Sache nicht einfacher.

Frei gestalten darf der Parfumeur darüberhinaus auch nicht - das Marketing 'erzwingt' (mittels focus groups und marktforschung etc.) eher einen Mainstream-Duft von Parfumeur.

Und zuletzt spielt bei Promi-Parfums der eigentliche Duft eine noch geringere Rolle als bei mittel- oder höherpreisigen Parfums. Es geht um den Namen!
Um en Haar hätte ich behauptet, man könne den Leuten Parfums anbieten, die nach Exkrementen riechen und sie würden sie dennoch Kaufen, solange der Name Angelina Jolie darauf zu lesen ist.
Allerdings zeigt der Fall Lady Gaga, dass man Seitens der Hersteller dann doch noch ein wenig Wert auf den Duft legt (bzw. Angst hat, dem Kunden irgendwas vorzusetzten), denn die Pop-Prinzessin durfte nicht den von ihr (und/oder ihrem Think Tank) erdachten "Blut und Sperma"-Duft durchsetzten, sondern musste auf einen vergleichsweise konventionellen Scherzartikel zurückgreifen.

Große Parfumhäuser würden sich (noch!) nicht wagen solche Kreationen anzubieten, zumal die Zielgruppe bei Guerlain und co. (noch!) eine Andere - anspruchsvollere und zahlungskräftigere - sein sollte.
Wenn sie es dennoch wagen sollten; Wenn sie ihre Qualitätsstandards weiter nach unten schrauben (siehe Dior), dann wird/würde sich das sicher in ebenso negativen Bewertungen/Kritiken niederschlagen.

Im Übrigen denke ich, dass P&G nicht schlechter zahlt als irgendwelche Nieschen-Häuser. Ich gehe imGegenteil sogar schwer davon aus, dass die Parfumeure für den Promiduft vom Kosmetik-Multi deutlich mehr Geld erhalten als für einen Liebhaberduft von einem Familienbetrieb in Grasse.

ÜBRIGENS dass Mainstream den Parfumeuren nicht immer Spaß macht, zeigt dieses hörenswerte Beispiel(!):
wissen.dradio.de/follow-your-nose-iii-der-unab haengige-parfuemeur.88.de.html?dram:article_id =217985
vor 11 Jahren
MariElla:
Boris Becker habt ihr noch vergessen

Neee, wie hätte ich den vergessen können >- so eine Stinkbombe sucht seinesgleichen... *nasezuhaltsmileysuch*
Da wären wir aber auch wieder beim Thema LR; die kriegen einfach nichts gebacken, egal, wer da rumpantschen würde, das Ausgangsmaterial ist schon unter aller Sau... Rolling Eyes
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