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Parfumeure und ihre Handschrift, Lieblingsparfumeure

Parfumeure und ihre Handschrift, Lieblingsparfumeure vor 11 Jahren
Häufig lese ich in Kommentaren und Beiträgen im Forum, was für ein Meister seines Faches ein gewisser Parfumeur doch sei. Einigen Leuten gefallen die Parfums eines gewissen Parfumeurs besonders gut, weil sie eine "Handschrift" in diesen erkennen.

Trotz der teilweise genauen Vorgaben von "Creative Directors" scheinen die Parfumeure es also zu schaffen, einen persönlichen Code zu verbauen.

Deswegen würde ich gerne eine Diskussion starten:

Könnt ihr bei den Werken eines Parfumeurs Gemeinsamkeiten finden? Welche sind das, was gefällt euch (nicht) daran? Habt ihr einen Lieblingsparfumeur und warum?

Und fange gleich an.

Jean Claud Ellena
Ja, ich kann eine Gemeinsamkeit bei seinen Düften finden. Sie sind häufig einfach gestrickt, minimalistisch und sehr synthetisch anmutend. Was nicht immer negativ sein muss, aber im Falle von Ellena-Düften finde ich das negativ. Ich mag eine einzige Kreation von Ellena sehr gerne, und das ist Vetiver Tonka.
Besonders schlimm und synthetisch-chemisch finde ich die Un Jardin Serie und sein L'Eau d'Hiver.
Untypisch für Ellena finde ich das neue Ambre de Merveilles und das Ambre Narguile. Und Mini Magic Laughing

Olivier Polge
Ich kann entfernt eine Gemeinsamkeit in seinen Düften erriechen. Er scheint gerne eine schwere, harzige, Grüntee-artige Note zu verbauen, die ich in vielen seinen Herrendüften gefunden habe. Außerdem gefällt mir fast alles, was er kreiert. Die Dior Hommes stammen von ihm, Kenzo Power ist ein sehr guter Duft und Midnight in Paris befindet sich in meiner Sammlung. Auch seine Damendüfte sind sehr beliebt. Allgemein finde ich alle Kreationen sehr modern!

Alberto Morillas
Fast alle Düfte die er kreiert sind gefällig und frisch - und häufig leider nichtssagend.

Allgemein habe ich aber keinen "Lieblingsparfumeur".

Jetzt ihr Smile
Zuletzt bearbeitet von Aqvatic am 30.12.2012, 22:08, insgesamt einmal bearbeitet
vor 11 Jahren
Bei Serge Lutens rieche ich immer "ihn". Ich kann nicht sagen, was genau oder welche Note es ist, aber für mich haben alle Düfte von Serge Lutens diese Lutens-Note. Leider gefällt mir das an sich nicht, daher gibt es auch nur wenige Düfte von ihm, die mich trotzdem überzeugen können.

Bei den Bond N°9 Düften geht es mir seltsamerweise auch so, was ja aber nicht an dem Parfümeur liegen kann, ist ja schließlich oft ein anderer. Aber trotzdem haben alle für mich dieses Charakteristische was-auch-immer.
Und zu guter Letzt Annick Goutal. Da hat jeder Duft für mich diese seltsame Unternote, die ich auch nicht bennen kann, aber leider nicht mag.
vor 11 Jahren
Für viele Lutens-Düfte war ja Christopher Sheldrake der Parfumeur und die meisten von denen haben eben auch diesen speziellen Früchte & Gewürze-Akkord.

Andererseits gibt es aber auch die neueren Lutens wie L'Eau (Froide), Santal Majuscule, Vitriol d'Oeillet bei denen ich nicht auf Anhieb erraten könnte, dass sie von Lutens kommen.
vor 11 Jahren
Für mich auch eindeutig Christopher Sheldrake.
Alleine für sein göttliches Coromandel hat er einen Platz in der Hall of Fame verdient und viele gute Lutens Düfte sind von ihm.
vor 11 Jahren
Bertrand Duchaufour. Der zZ vielleicht begabteste Parfumeur.

Seine Werke sind raffiniert, meist vielschichtig bis komplex, charismatisch-fesselnd.

Z.B. Bombay Bling, Trayee, Timbuktu, Sartorial, Jubilation XXV, Chypre Palatin, Oud Shamash, Kyoto... um nur einige Meisterwerke zu nennen.
vor 11 Jahren
Hier meine Liste:

Jacques Guerlain - Seine Kreationen sind unverkennbar, meist kann man sie ihm sofort zuordnen. Shalimar, Mitsouko, Vol de Nuit und L'Heure Bleue gehören zu seinen besten Düften. Seine Signatur: Komplexe Düfte aus zahlreichen Ingredienzien, ineinander verwoben und zu einem harmonischen Gesamtbild zusammengefügt. Die Parfums wirken elegant und erotisch, dennoch niemals gefällig oder langweilig. Trotz der Vielfalt an Duftnoten sind sie nicht überladen. Jacques Guerlain war ein wahrer Künstler!

Jean-Paul Guerlain - Monsieur Guerlain hat die Gabe, seinen Düften einen sinnlichen Touch zu verleihen, ohne dass sie vulgär oder gar überbordend wirken. Eleganz trifft auf Sinnlichkeit. Ähnlich wie schon bei Jacques, sind auch Jean-Paul's Kreationen oft komplex, doch auch er besitzt die Fähigkeit, aus noch so vielen Ingredienzien ein stimmiges Ganzes zu erschaffen. Ein Beispiel: Chamade - ein blumig/grüner Duft, der scheinbar nie aufhört, sich zu entfalten. Jedes Mal wenn man einen Hauch des Parfums erhascht, meint man eine neue Facette erkannt zu haben.

Maurice Roucel - Dieser Herr mag es laut! Seine Düfte gehören zu jenen, die es schaffen ganze Räume in eine undurchdringbare Wolke zu hüllen. Nicht selten verwendet er süße Duftnoten, welche im Gourmandbereich angesiedelt sind. Seine Parfums sind meistens simpel, aber genial (Bsp: L de Lolita Lempicka, Rochas Man, Insolence, Broadway Nite). Er kann aber auch anders. Für Hermès kreierte er das barocke und opulente "24, Faubourg" und für den Herrn Lutens DEN Irisduft schlechthin "Iris silver mist".

Jacques Polge - Dieser Mann ist Chanel! Er schafft es, jedem seiner Kreationene einen so feinen und eleganten Schliff zu verpassen, dass ich jedes Mal wieder staunen kann. Seine Düfte zu tragen, ist fast so, als hülle man sich in Samt und Seide. Wie eine zarte Berührung. Selbst Düfte wie "Coco" oder "Égoïste", welche eher in die orientalische Richtung gehen, haben diese Eigenschaft.

Jacques Flori - Er kreierte Düfte für Hersteller wie Etro und XerJoff. Sein Stil ist sehr wandelbar: Von eher leichten und reinen Kreationen, wie "Anice", bis zur Lederkeule XerJoff Homme hat er ein breites Spektrum an Düften geschaffen, welche jedoch eines gemeinsam haben: Sie sind wie Musik für die Nase, Harmonie pur!

Claude Dir - Claude Dir ist eher weniger bekannt und kreiert meistens Wässerchen für die Stars. Für Bond No. 9 hat er allerdings drei außergewöhnliche Düfte geschaffen, dafür bekommt er meinen vollen Respekt. Zum einen "Andy Warhol Lexington Avenue", ein herrlicher, moderner Gourmandchypre wie es keinen zweiten gibt. Dann "Andy Warhol Success is a Job in New York", welcher olfaktorisch von Mandarinen, Tuberosen und Pflaumen erzählt. Und last but not least: "Manhattan"! Die saftige Pfirsich/Pflaumen Mischung verbirgt eine sinnlich, süße Facette, in welche ein zarter, animalischer Beiklang eingewoben ist.
vor 11 Jahren
Ganz klar Francis Kurkdjian für die "Zartheit" seiner Kreationen.

Die gesamte Konstruktion ist immer von einer sehr ... sagen wir mal "ätherischen" Verwendung der Zutaten geprägt. Bei Lumiere Noire ist es die Rose, bei Amyris Homme Amyris und Iris, bei APOM die Orangenblüte und bei seinem Oud das Adlerholz. Diese Hauptnote kommt mir in seinen Werken immer wie ein alles bestimmender Hauch vor - obwohl das ja irgendwie ein Widerspruch in sich ist.

Zumindest in den unter seiner eigenen Maison erschienen Düften erkenne ich da schon eine gewisse Handschrift, die sich in Custo Man (mehr habe ich nicht zum Vergleich in meiner Sammlung) schon angekündigt hat.
vor 11 Jahren
Interessantes Thema. Leider kenne ich nicht genug Düfte ein- und desselben Parfumeurs, um mich auf eine Handschrift festlegen zu können.

Erwähnen sollte man hier wohl noch Thierry Wasser, der ja immerhin die aktuelle Nase von Guerlain ist. Vielleicht fällt jemandem eine Gemeinsamkeit der Wasser-Düfte auf?
vor 11 Jahren
Ernest Daltroff (Caron) und Christopher Sheldrake (Lutens) halte ich für genial.
vor 11 Jahren
Offensichtlich habe ich eine Vorliebe für die Kreationen von Mark Buxton und die Marke Comme des Garçons.
vor 11 Jahren
Für mich definitiv wahre Künstler:

Bertrand Duchaufour

Jean-Claude Elléna

Jacques Flori

Francis Kurkdjian
vor 11 Jahren
Einen konkreten Lieblingsparfumeur habe ich nicht, aber Edmond Roudnitska verehre ich sehr. Seine subtil luftigen Düfte für Dior sind für mich ganz großes Kino. Auch sein einst für seine Ehefrau geschaffenes "Le Parfum de Thérèse", finde ich ganz hervorragend.
vor 11 Jahren
Maurice Roucel
Dominique Ropion
Vero Kern
Mona di Orio
Ralf Schwieger
Guy Robert

und viele mehr!!Habe noch nie die Düfte von Dawn Spencer Hurwitz oder Mandy Aftel probieren können,sie sollen grossartig sein!
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