Profumo:Ich würde die Frage anders stellen: Gibt es dem Mann zugedachte Düfte die Frau
nicht tragen kann/sollte?
Meine Geschäftspartnerin besipielsweise trägt seit Jahren Gentleman von Givenchy und Vetiver von Guerlain - steht ihr gut! Vielleicht würde sie mit Yatagan Quorum oder Azzaro pour Homme eine - imaginäre - Grenze überschreiten, wer weiß. Kann sein, dass sie auch diese tragen kann. Sie ist der Typ dafür.
Meine Antwort auf die Frage also:
Nein.
Frauen haben den ganzen olfaktorischen Kosmos durchschritten und werden zu ihrem Selbstverständnis, sei es als Motorrad-Lady mit Kurzhaarfrisur und Macho-Allüren, sei es als ätherische Balletteuse im Tütü, immer ein Duftäquivalent finden.
Bei Männern hngegen betreten wir - leider - immer noch vermeindlich den Bereich der Travestie: ein Business-Mann mit Chanel No 5 befände sich genau in diesem, dessen Kollegin mit Antaeus dagegen nicht im mindesten.
Interessanter finde ich daher die Frage, welche sog. Damenparfums
sollten Männer tragen um sich endlich in der Welt der Düfte zu emanzipieren? Da liegt ein weites Feld vor uns, Jungs!
Ok, du meinst, Männer mit einem deutlich weiblichen Parfum würden für "schwuchtelig" gehalten. Würden nicht Frauen mit maskulinen Parfums ebenso für vermännlicht gehalten (oder gar lesbisch?). Kann vielleicht eine sehr weibliche Frau (Figur, Frisur, Make-up, Persönlichkeit) ein maskulineres Parfum vertragen als eine Frau, die ohnehin schon eher groß-kräftig-sportlich ist??
Bei Männern hätte entspreched der Softie mit ausgeprägten weiblichen Zügen mit mehr Vorurteilen bei Benutzung eines Frauendufts zu kämpfen als ein "echter" Kerl, der es mit Selbstbewusstsein trägt? Mit den Worten Homer Simpsons "bin ich beliebt genug, um rosa zu tragen?"
Ich glaube, man kann gar nicht verallgemeinern, wer welchen Duft tragen kann, auch nicht nach Geschlecht.
Oder anderes Beispiel - mein Kollege sieht supergut aus, hat eine traumhafte Figur. Der kann im Prinzip alles tragen, sieht in jedem Schlabbershirt super-sexy aus. Der hat natürlich auch automatisch das Selbstbewusstsein, so dass er alles mögliche mit der richtigen Einstellung und Ausstrahlung trägt, in dem Wissen, dass er gut aussieht - knallige Farben zur Arbeit oder was auch immer.
Der pickelige Fettsack hingegen müsste sehr viel mehr Mühe in seine Garderobe legen, um überhaupt einen einigermaßen gepflegten Eindruck zu machen. Bei Frauen ist es natürlich genauso.
Daher ist es auch wichtig, dass man zu dem Duft stehen kann, den man trägt. Er muss passen. Er sollte auch keine Nummer zu groß sein, sondern stimmig. Er darf mich nicht verunsichern. Ich weiß nicht, ob ihr versteht, was ich meine, ist schon spät...
Wenn ich mich super hässlich und unsexy fühle, werde ich mich u.U. mit einem auffälligen Duft unwohl fühlen. Ich will ja schließlich gar keine Aufmerksamkeit. Wenn ich allerdings Selbstbewusstsein besitze, kann ein Duft, den ich selber sexy finde, mir noch mehr Vertrauen in meine Anziehungskraft geben, was dann wiederum tatsächlich anziehend wirkt.
So ist das eigentlich mit allen Äußerlichkeiten - eine Seite der Medaille ist das, was das Gegenüber tatsächlich von diesen Äußerlichkeiten an uns direkt wahrnimmt, die andere Seite ist das, was diese Dinge mit mir machen, auch das bleibt der Umwelt nicht verborgen.