Cicero106:Bin auch mal gespannt darauf wie sich mein „Geschmack“ weiterentwickelt. Zumindest einige der Favoriten hier wie Aventus gefallen mir gar nicht.
Das ist absolut ok. Vielleicht findest Du ja heraus, dass Du voll auf schwere Orientalen abfährst, da wäre Aventus dann eher die falsche Wahl
Absolut "gut" und "schlecht" gibt es bei sowas extrem Subjektivem wie Parfum sowieso nicht. Was Dir gefällt, ist für Dich gut!
Ich habe damals ziemlich früh angefangen, mir eine Datenbank mit Testeindrücken zu erstellen, und es ist ganz interessant, das später wieder mal nachzulesen. Manches überfordert am Anfang und es braucht etwas Erfahrung, um einen Duft zu verstehen. Manchmal versteht man ihn und er gefällt einem (ging mir so), manchmal versteht man ihn und er gefällt einem trotzdem nicht (ging mir ebenfalls so).
Am besten einfach ganz viele Proben und Abfüllungen besorgen und nicht gleich ganze Flakons. Manche Noten nimmt man glaube ich leichter wahr als andere, entweder weil sie einem gut gefallen oder gar nicht gefallen. Wenn man sich das aufschreibt, stellt man später vielleicht Gemeinsamkeiten fest. Es gibt auch so "Gemeinplätze", die oft vorkommen (z.B. Amber (also Labdanum plus Vanille) oder Rose+Oud), wenn man das einmal gerochen hat, erkennt man es leicht wieder. Am Anfang riecht man vielleicht nur "frisch", später kann man dann unterscheiden, ob es Zitronen oder andere Zitrusnoten sind. Oder aus "süß" wird dann etwas detaillierter, wie sich der Eindruck zusammensetzt. Auch haben viele Marken und Parfümeure eine "DNA", bei Creed ist das für mich z.B. recht deutlich. Ein wiederholter Test einzelner Proben ist auch deshalb sinnvoll, weil man seine Eindrücke vom letzten Mal vielleicht etwas präzisieren kann. Ich habe zu vielen Düften sechs, sieben Tests mit meinen Eindrücken.
Du könntest z.B. verschiedene Genres heraussuchen und zu jedem ein, zwei Klassiker als kleine Abfüllungen im Forum bestellen. Auf den einzelnen Seiten jedes Parfums findest Du auch ganz unten diese Radardiagramme. Die sind vielleicht wichtiger als die Gesamtbewertung, weil etwas differenzierter; dazu findest Du auf den Seiten immer Düfte, die den Besitzern ebenfalls gefallen. Vielleicht startest Du am besten mit "leichter Kost", also Mainstream- und einfach erhältlichen Nischendüften (wie z.B. Creed, wenn Du die schon kennst, gibt ja noch viele andere). Von sehr ausgefallenen Kreationen, vielleicht sogar noch von Einmann-Betrieben mit limited batches, würde ich am Anfang Abstand nehmen. Wenn Du weißt, was Dir grob gefällt und etwas Erfahrung hast, sind die vielleicht wieder interessant, aber zu früh schrecken die einen komplett ab.
Der Weg ist das Ziel!